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Brüder im Kosmos

Brüder im Kosmos

Titel: Brüder im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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ich weiß, wo einige von diesen Spielsachen sind. Sie sind weich, rund und leicht zu öffnen. Die Jungen können sich darin verstecken, während ich die Dinger durch den Korridor stoße. Und die Menschen werden keinen Verdacht schöpfen, wenn sie eine Katze mit einem alten Fleckenball spielen sehen.‹
     
    Er hatte den Gedanken kaum vollendet, als es schon von allen Seiten Einwände hagelte. Felix fand es ein wenig beängstigend; noch nie hatten so viele Gehirne gleichzeitig an ihn gedacht und seine Gedanken kritisch geprüft. Aber irgendwie machte es ihm nach den ersten Minuten nichts mehr aus. Es war ein seltsames Gefühl. Ihre überlegene Intelligenz erzeugte noch immer Scheu und Verwirrung in ihm, aber nicht mehr so stark wie zuvor. Nun sah er sie beinahe als Gleiche. Möglicherweise war es die Natur ihrer Gedanken, die die Wende in ihm bewirkte. Er konnte ihre Gefühle und Befürchtungen verstehen, aber er wußte, daß sie irrational waren, und dies zeigte ihm, daß auch sie zu Denkfehlern fähig waren. Der intellektuelle Abstand war vielleicht doch nicht unüberbrückbar.
    Ungeduldig unterbrach er den Proteststurm. Sie begannen sich zu wiederholen.
    ›Whitey, sag ihnen, daß ich ihre Jungen nicht essen werde…‹
    Sie glaubten ihm nicht.
    Sie wußten, daß er aufrichtig meinte, was er sagte, aber sie mißtrauten seinen Regungen. Die weniger intelligenten Großen sahen ihn noch immer als ein mangelhaft domestiziertes Raubtier an und waren nicht gewillt, ihn aus den Augen zu lassen, solange er in der Nähe ihrer Brut war. Aber wenn er die Kleinen von der Vernunft seines Planes übeiiieugen konnte, dann würden sie die Großen umstimmen, daran gab es keinen Zweifel.
    Whitey hatte bisher noch nicht offen Stellung bezogen, und so blieb ihm nichts übrig, als seine Idee selbst zu verteidigen. Er signalisierte um Aufmerksamkeit und war angenehm überrascht, als sie ihm sofort zuteil wurde.
    ›Dies ist unsere Position, wie ich sie im Moment sehe‹, sendete er. ›Das Schiff ist dabei, in eine Umlaufbahn um den ersten anscheinend bewohnten Planeten zu gehen, der bisher entdeckt wurde. Er hat noch keinen Namen und wird von der Besatzung Epsilon Aurigae VII genannt. Alle Menschen an Bord sind stolz und aufgeregt, daß sie ihn schon während der ersten sieben Monate ihrer dreijährigen Entdeckungsreise gefunden haben.
    Von unseren telepathischen Beobachtern wissen wir, daß das Annäherungsmanöver mit dem anschließenden Einschwenken auf die berechnete Umlaufbahn in knapp drei Stunden vollendet sein wird. Danach wird die Mannschaft damit beschäftigt sein, die Planetenoberfläche kartographisch aufzunehmen, die Wetterbedingungen zu studieren und Messungen zu machen. Ungefähr eine Stunde nach Erreichen der Umlaufbahn werden zwei von den großen Raketensonden ferngesteuert zur Oberfläche hinuntergelenkt werden, um an verschiedenen, weit voneinander entfernten Punkten des Planeten Proben der Luft, des Bodens und des Wassers aufzunehmen. Wenn alles nach dem Plan abläuft, werden wir in einer dieser Raketensonden sein.
    Es ist uns gelungen‹, fuhr er fort, ›die Schaltkreise hier an Bord zu präparieren, daß die uns befördernde Rakete während der Abstiegsphase scheinbar normal reagieren wird, obwohl wir alles vorbereitet haben, um die Fernsteuerung beim ersten geeigneten Landeplatz außer Betrieb zu setzen, so daß wir aussteigen können. Aber wir haben nur noch eine Stunde – weniger als eine Stunde, wenn wir die unvermeidlichen kleinen Verzögerungen mit einer Reserve einkalkulieren wollen –, in der die Besatzung zu beschäftigt sein wird, um unsere Bewegungen zu bemerken; und während dieser Periode müssen alle Tiere an Bord der Raketensonde gebracht werden. Dies bedeutet, daß alle hier Anwesenden, alle die Kleinen in den Saatgutabteilungen und alle Relaisposten im Schiff in dieser kurzen Zeit die Abschußrampe erreichen und ihre Plätze in der Sonde finden müssen. Und die meisten von ihnen werden den Weg mehrmals zurücklegen, weil sie ihre Jungen transportieren wollen. Das gilt auch für die Großen, die bisher keine Gelegenheit hatten, das Überbrücken größerer Entfernungen in der Schwerelosigkeit zu üben.
    Whitey sagt mit Recht, daß das unmöglich ist.‹ Felix legte eine Pause ein, und als er merkte, daß alle auf eine Fortführung des Gedankengangs warteten, versuchte er alle Intensität und Überzeugungskraft, deren er fähig war, in die nächsten Gedanken zu legen.
    ›Meine Idee ist, daß wir

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