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Brüder im Kosmos

Brüder im Kosmos

Titel: Brüder im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Teil daran, daß wir ihnen nicht erlauben konnten, sich für längere Zeit außerhalb des Laboratoriums aufzuhalten; man würde sie zu leicht entdecken. Aber unser Problem ist jetzt, wie wir sie schnell zur Raketenrampe bringen können.
    Im Moment sehe ich keine Lösung. Aber ihr zwei habt an Bord volle Bewegungsfreiheit und könnt vielleicht praktische Vorschläge machen.‹ Whitey schwieg abwartend, und die schrecklichen Vorstellungsbilder, die sie alle so gut kannten, brandeten durch sein Bewußtsein. Experimente, Vivisektion, Mord. Grimmig fuhr er fort: ›Ich möchte niemanden zurücklassen. Wir dürfen nicht einen einzigen von uns einem solchen Schicksal überlassen.‹
    Er brach ab, als beinahe gleichzeitig zwei Meldungen von verschiedenen Enden des großen Schiffes kamen.
    Maschinenraum an Whitey. Befehl zur Verlangsamung für drei Minuten eingegangen: ›Brücke an Whitey. Kapitän hat Verlangsamung für drei Minuten Dauer befohlen.‹
    Es war wie ein Duett. Die telepathischen Relaisverbindungen von allen Schlüsselpositionen des Schiffs zum Laboratorium waren schnell und zuverlässig. Aber sie waren nicht ganz so schnell wie das Interkomsystem an Bord. Einige der Tiere konnten noch auf die Information reagieren und sich festhalten, bevor die plötzliche Verlangsamung einsetzte. Alle anderen fielen wie ein Hagel aus grauen und braunen Pelzen gegen die vordere Wand, wo sie in einer zappelnden Schicht hängenblieben.
    Felix landete wie gewöhnlich auf seinen Füßen. Unglücklicherweise landete er auch auf einer Gruppe von acht sehr jungen Kleinen. Die grellen Angstsignale, die sofort von ihren unentwickelten Hirnen ausgingen, verblüffte ihn. Dann, noch halb benommen, mußte er sich der wütenden Gedankenblitze der entrüsteten Eltern erwehren, obwohl die erwachsenen Kleinen intelligent genug sein mußten, um zu erkennen, daß nichts davon Felix’ Schuld war. Es gab eben einige Dinge, die nichts mit Intelligenz zu tun hatten, erkannte er, und Mutterliebe gehörte dazu.
    Auf einmal war er von sich selbst beeindruckt. Er war hier der Muskelmann. So hatte er sich noch nie gesehen. Aber das Gefühl verließ ihn so rasch, wie es gekommen war.
    Während die Verlangsamung andauerte, hörte sich Felix das Gekeife der Kleinen an und versuchte die Heiterkeit, die er darüber empfand, nicht allzu deutlich in seinen Gedanken zu zeigen. Er hatte die jungen Kleinen natürlich nicht verletzt, nur verängstigt und erschreckt. Sie waren ziemlich kräftig für ihre Größe, und weil sie so leicht waren, konnten sie Stöße und Püffe vertragen, die in einer dem Größenunterschied entsprechenden Verstärkung auf ihn angewandt, wahrscheinlich seine Knochen brechen würden. Er begann über ihre Zähigkeit nachzudenken, und über das Evakuierungsproblem. Angenommen …
    Die Kleinen in seiner Nähe fingen den halb artikulierten Gedanken auf und strahlten ein entsetztes Negativ davon aus. Felix suchte sie zu beruhigen, aber in diesem Augenblick kehrte der schwerelose Zustand zurück, und er stieß sich wieder ab und segelte zu Whitey.
    Während er noch in der Luft war, dachte Whitey zu ihm: ›Ich habe einen Teil davon mitgekriegt, Felix. Würdest du diesen Gedanken über den Transport der Jungen zur Rakete wiederholen?‹
    Felix zögerte. Er war sich der Tatsache bewußt, daß sein Denken, verglichen mit dem der Kleinen, langsam und beinahe zusammenhanglos war. Aber er tat sein Bestes.
    ›Es ist so‹, dachte er zurück. ›Ich schlage vor, daß wir die Jungen vor den Erwachsenen zu den Startrampen bringen, statt zur gleichen Zeit. So brauchen die Großen den Weg nur einmal zurückzulegen, und sie können sich dabei soviel Zeit lassen, wie sie bei ihrer Unerfahrenheit brauchen. Mit Sänger als Aufpasser kann ich sechs oder acht Junge auf einmal zur Rakete schaffen. Selbst wenn ein Mann von der Besatzung mich sehen sollte –‹
    ›Wie willst du sie transportieren, Felix?‹ unterbrach Whitey ihn, und alle Gehirne im Raum dachten die Frage mit. ›Ich werde so tun, als ob ich mit ihnen spielte‹, antwortete Felix. Zögernd begann er seinen Plan zu erläutern. ›In den alten Tagen, bevor die Veränderung kam, spielte ich oft mit Dingen, die mir von den Männern der Besatzung gegeben wurden. Es machte mir großen Spaß …‹ Er hielt plötzlich inne, verlegen und voll Scham über das Geständnis, um nach dieser verwirrten Pause hastig fortzufahren: ›Das war natürlich, bevor ich euch traf. Aber was ich sagen wollte, ist, daß

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