Brunftzeit
gelernt, als ich mit einer Frau anbandelte, die mit einem anderen Mann liiert war. Es endete im größten Liebeskummer meines Lebens.
Vor etwa fünfzehn Jahren, also lange vor sowohl Freundin X als auch Freundin Y und zu einer Zeit, als ich gerade mal solo war, hatten diese Frau und ich eine kleine Liebelei. Das Ganze lief ziemlich unschuldig ab, wir hielten Händchen und schmusten herum – von Stürmen der Leidenschaft war keine Rede. Nach einigen Wochen bat ich sie, ihren Freund zu verlassen, weil ich mich bis über beide Ohren in sie verliebt hätte.
Aber sie gab mir einen Korb und ich fiel in ein tiefes Loch. Ich verlor auf einen Streich einen meiner engsten Freunde und eine Frau, die ich glaubte zu lieben. Ein ziemlich heftiger Schlag für einen jungen Mann – so viel ist sicher.
Und doch agierte ich viele Jahre später noch einmal ähnlich, als ich Den Fatalen Fehler beging.
Der Fatale Fehler – Teil eins
Ich hatte eine wirklich gute Freundin, mit der ich von Zeit zu Zeit durch die Kneipen zog. Wir konnten gut miteinander reden und tauschten uns zudem regelmäßig per E-Mail aus. Sie hörte mir aufmerksam zu, war immer freundlich und auch sonst wirklich nett. Ich kann aus meiner Warte nichts Negatives über sie berichten. Außerdem sah sie auch noch richtig gut aus.
Trotzdem war sie nur eine Freundin. Sie lebte mit ihrem Partner zusammen, und zwischen uns lief absolut nichts. Unsere Freundschaft war lange Zeit rein platonischer Natur.
Noch einmal: Sie hatte einen Freund, mit dem sie zusammenlebte.
Für mich ist das einer der besten Gründe, nichts mit einer Frau anzufangen. Ehrlich gesagt fällt mir auch kein besserer ein, außer vielleicht der, dass die Dame verheiratet ist und Kinder hat oder eine Karriere als Serienmörderin anstrebt und sich durch das Abschlachten lediger Männer einen Namen zu machen gedenkt.
Ich war zu diesem Zeitpunkt Single und haderte mit dem Mangel an Zuneigung in meinem Leben. Und sie war einfach immer nett zu mir, sodass wir immer mehr Zeit miteinander verbrachten. Dass sie verdammt gut aussah, erwähnte ich ja bereits.
Also küsste ich sie.
Was, wie ich später feststellen musste, ein fataler Fehler war.
Es dauerte eine Weile, ehe mir klar wurde, wie dumm das gewesen war, und eine mindestens ebenso lange Weile, bis die Frau zum »Fatalen Fehler« wurde.
Ich ging etwa einen Monat lang mit Dem Fatalen Fehler aus.Normalerweise gestalteten sich unsere Treffen sehr romantisch, im Grunde verboten, ziemlich erregend und ausgesprochen leidenschaftlich. In den ersten Wochen dachte ich nicht einmal an ihren Freund. Zu meiner Verteidigung sei hervorgebracht, dass ich den Kerl nicht kannte. Hätte ich ihm ein Gesicht und eine Stimme zuordnen können, wäre vielleicht einiges anders gelaufen. Aber dem war nun einmal nicht so.
Ich weiß, dass es idiotisch war, mich mit ihr einzulassen, aber versetzen Sie sich doch einmal in meine Lage! Was hätte ich denn machen sollen? Auf den Versuch verzichten, bei dieser erotischen, süßen und offenbar durchaus willigen Frau zu landen, mit der ich schon jahrelang eng befreundet war? Stimmt, genau das wäre die richtige Antwort gewesen. Aber das Leben verläuft nun einmal nicht nach Plan, und gewisse Entscheidungen können nicht nüchtern am grünen Tisch getroffen werden. Vor allem, wenn man männlich, solo und heißblütig ist und sich nach Küssen und Streicheleinheiten sehnt.
Einen Monat lang hatten wir eine wunderbare Zeit, und ich scheue mich nicht, zuzugeben, dass ich mit dem Gedanken spielte, aus unserer Liebelei etwas Ernstes werden zu lassen.
Doch schon kurz darauf dämmerte mir, dass wir auf dem besten Weg in ein riesiges, gefährliches Kuddelmuddel waren. Eine Stimme in meinem Kopf flüsterte warnend die Worte: »Humfrey, aus einer solchen Sache kann nie und nimmer etwas Gutes und Beständiges wachsen. Sie betrügt jemanden, den sie zu lieben behauptet. Möchtest du mit einer solchen Frau zusammen sein? Und du ermutigst sie auch noch, fremdzugehen. Ist das wirklich deine Art?«
Die Antwort auf beide Fragen lautete Nein. Trotzdem ignorierte ich die Stimme.
Als ich eines Abends ausging, lernte ich eine andere Frau kennen. Ich hatte es nicht darauf angelegt, aber ich verbrachte die Nacht mit ihr. Was eine schleichende Veränderung meiner Einstellung zum Fatalen Fehler ins Rollen brachte.
Warum Männer flachgelegt werden
Jeder Mann kennt diese Nächte, in denen es allein sein Verdienst ist, dass er mit einer Frau im Bett landet.
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