Brunftzeit
sogar mit zweien oder dreien gleichzeitig. Im Anfang störte sie diese Information ein bisschen. Als sie aber drei Jahre später heirateten, schien sie ihr absolut nichts mehr auszumachen.
Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass die kleinen Sünden der Vergangenheit Ihre Gegenwart oder Zukunft beeinflussen.
Das allerdings soll kein Freibrief sein, sich permanent kreuz und quer durch alle Betten zu schlafen, ich glaube nämlich nicht, dass das irgendeinen der Beteiligten glücklich macht, ob männlich oder weiblich. Eine gewisse Mäßigung ist hier meiner Meinung nach nicht unbedingt von Nachteil. Regelmäßiger, unverbindlicher Sex ist meiner Meinung nach in unglücklichen, betrunkenen und/oder einsamen Momenten nur ein Ersatz für echte Zuneigung.
Die Frage aller Fragen: Was sollen Sie ihm sagen?
Für mich ist die Antwort ganz einfach. Sie mögen mich für idealistisch halten, aber wenn jemand, in den Sie sich ernsthaft verliebt haben, Ihnen eine Frage stellt, sollten Sie ehrlich antworten. Sagen Sie die Wahrheit. Natürlich schmerzt die Wahrheit manchmal, aber ich finde, Partner sollten sich nicht anlügen. Es kann passieren, dass man unangenehme Dinge zu hören bekommt, aber darum geht es nicht. Ehrlichkeit ist so viel wichtiger als der kurzfristige Ärger über die Anzahl der Leute, mit denen der Partner oder die Partnerin geschlafen hat. Im Ernst: Wenn jemand in einer Beziehung nicht mit der Wahrheit über die Vergangenheit des anderen umgehen kann, ist das sein Problem (und das sage ich, obwohl ich bekennend eifersüchtig bin). Wenn es irgendetwas gibt, das Sie nicht wissen wollen, dann stellen Sie die Frage erst gar nicht.
Irgendjemand hat einmal gesagt, dass ein Mann höchstens der zehnte Liebhaber einer Frau sein will und dass eine Frau daher bezüglich ihrer Vergangenheit besser nicht unbedingt die Wahrheit sagen sollte. Ich halte das für Unsinn. Sagen Sie einfach die Wahrheit. Kein vernünftiger Mann wird eine Frau nur deshalb ablehnen, weil sie vor ihm mit zu vielen anderen Männern geschlafen hat. Und sollte er es tun, hat er sie ohnehin nicht verdient.
Daher lautet die Regel: Im Zweifel immer die Wahrheit sagen.
Auch die folgende Geschichte kreist um dieses Thema. Eine Frau namens Rebecca lernt bei der Arbeit Mr. Right kennen. Er lädt sie ein und sie gehen mehrfach miteinander aus. Alles läuft wunderbar. Einige Monate später entdeckt sie bei ihm zu Hause ein Foto von ihm mit einem seiner Freunde. Sie glaubt diesen Freund zu kennen und fragt nach seinem Namen. Und in der Tat stellt sich heraus, dass sie ihn kennt. Sie war zwei Jahre zuvor einige Zeit mit ihm zusammen. Sein Name ist Mr. Wrong.
Mr. Right bemerkt sofort die Veränderung in Rebeccas Blick, als Mr. Wrongs Name fällt. Ihm ist klar, dass etwas nicht stimmt, und er fragt nach. Rebecca sagt ihm die Wahrheit – dass sie und Mr. Wrong etwa ein halbes Jahr lang zusammen waren, ungefähr anderthalb Jahre bevor sie Mr. Right kennenlernte.
Mr. Right reagiert ziemlich enttäuscht, denn Mr. Wrong ist sein ältester Freund und mit ihm zusammen aufgewachsen. Auch Rebecca ist enttäuscht. Nicht nur, dass sie Mr. Right aus der Fassung gebracht hat – den besten und nettesten Mann seit langer Zeit –, sondern weil sich zudem herausstellt, dass Mr. Wrong Mr. Right niemals von ihr erzählt hat. Obwohl die beiden von Kindesbeinen an befreundet sind, hält Mr. Wrong Rebecca offensichtlich nicht einmal für wichtig genug, sie seinem besten Kumpel gegenüber nach sechs Monaten Dating zu erwähnen. Sie ahnen es sicher schon: Mr. Wrong ist ein Mistkerl. Rebecca tut mir leid, ihr Stolz hat sicher einen ordentlichen Knacks bekommen. Und Mr. Wrongs Verhalten ist durch nichts zu entschuldigen. Aber so sind Männer nun einmal, wenn sie gern Single sind und sich nicht binden wollen. Wahrscheinlich war das, was ihn und Rebecca verband, für ihn so unwichtig, dass er es nicht einmal für nötig hielt, darüber mit seinem besten Freund zu sprechen. Das soll keine Entschuldigung sein. Aber so sind manche Männer nun einmal. (Merke: Sämtliche Alarmglocken sollten schrillen, wenn Sie seit sechs Monaten mit einem Mann zusammen sind und nicht einmal seinen besten Freund kennengelernt haben.)
Aber wie fühlte sich Mr. Right, als er erfuhr, dass Mr. Wrong seine geliebte Rebecca auf eine Weise kannte, die ihm absolut nicht gefiel?
Er fühlte sich fürchterlich. Er musste nicht nur mit dem Bewusstsein fertigwerden, dass Rebecca mit seinem besten Freund geschlafen
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