Brustkrebs - Was mir geholfen hat
ausreichend Lektüre mit – und außerdem etwas zu essen und zu trinken. Tee und Kaffee stehen meistens, aber nicht immer bereit.
Die Gebühren dafür sind eher hoch. Ich habe die Karte für die niedrigste Gebühr freigeschaltet, damit ich auf dem Zimmer telefonisch erreichbar war. Eigene Telefonate habe ich mit dem Handy vor der Klinikpforte oder auf der Terrasse geführt.
Sobald das Zimmer vorbereitet ist, begleitet Sie eine Krankenschwester dorthin und stellt Sie gegebenenfalls Ihren Mitpatientinnen vor. Räumen Sie die Dinge, die Sie mitgebracht haben, an ihren Platz. Und dann atmen Sie einmal tief durch. Sie haben die Eingliederung ins »System Klinik« geschafft! In meinem Tagebuch habe ich dazu notiert: »19. Juli 2006. Krankenhaus. Herz spielt verrückt – jedenfalls fühlt es sich so an, obwohl das EKG etwas anderes sagt. Wieder so ein Anfall von: Ich kann es nicht fassen, was soll ich hier?« – Falls Sie sich in Ihrem Zimmer absolut nicht wohlfühlen, bitten Sie einen Arzt und/oder die Krankenschwestern darum, möglichst bald eine andere Lösung zu finden.
TIPP
Notizbuch
Gewöhnen Sie sich an, die Telefonnummern von Ärzten oder Abteilungen aufzuschreiben – am besten alles in einem kleinen Notizbuch sammeln. Sie werden immer mal wieder eine Frage haben, einen Termin verschieben wollen usw. Und der Weg über die Zentrale ist oft mühsam und langwierig … In diesem Notizbuch können Sie sich auch alle Fragen notieren, die Ihnen einfallen, sie beim nächsten Arztbesuch ansprechen und die Antworten festhalten.
Die Operation
Es gibt einige Punkte, die Sie bereits im Vorfeld der Operation abgeklärt haben sollten:
Wiederaufbau: Wenn Sie erfahren haben, dass Ihre Brust abgenommen werden muss, und Sie jetzt schon wissen, dass Sie einen Wiederaufbau wünschen, lassen Sie sich eingehend beraten. Eventuell kann nach der Brustentfernung noch in derselben Narkose mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Dieser ist aber auch noch später möglich.
Gewebeproben: Es gibt heute eine Reihe von Tests, die an einer Probe des Tumorgewebes (wird nach der OP tiefgefroren; siehe das Special: Die moderne Krebsforschung – Chancen für eine individuellere Behandlung, → S. 17 ) durchgeführt werden können. Sprechen Sie Ihren Arzt also unbedingt vor der OP darauf an. Diese Tests erleichtern unter anderem die Entscheidung für oder gegen eine anschließende Chemotherapie und ermöglichen eine individuelle Zusammenstellung der Medikamente.
Bestrahlung : Erkundigen Sie sich nach den Möglichkeiten des »Intrabeam«, der Bestrahlung während der Operation (siehe → S. 58 ).
Die Aufklärungsgespräche
Noch am Aufnahmetag wird ein EKG ( Elekt rokardiogramm, griech. kardia = Herz) von Ihrem Herzen gemacht; außerdem wird Ihnen Blut für ein Blutbild abgenommen usw., damit die erforderlichen medizinischen Informationen für Ihre Behandlung vollständig vorliegen. Weiter führen Sie verschiedene Gespräche, bei denen Sie alles, was Ihnen unklar ist, erfragen sollten: mit einer Krankenschwester (Diät, Allergien etc.) und mit dem Stationsarzt (allgemeiner Gesundheitszustand, Krankengeschichte usw.).
Es folgt ein Gespräch mit dem Operateur. Dieser erklärt Ihnen genau, wie die Operation in Ihrem speziellen Fall ablaufen soll, und erläutert Ihnen die Gründe dafür.Wann immer möglich – und das ist bei ca. 70 Prozent der Patientinnen der Fall – wird heute brusterhaltend operiert, das heißt, der Tumor wird mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand (Resektionsrand) zum gesunden Gewebe entfernt. Auf einem »Brustbild« auf dem Aufklärungsbogen zeichnet der Operateur ein, in welchem Bereich und wie der Eingriff geplant ist.
Ein weiteres Gespräch führen Sie mit dem Anästhesisten, einem Facharzt, der Sie über die Narkose (griech. = in Schlaf versetzen) bei Ihrer Operation aufklärt. Die Anästhesie (griech. = Nichtwahrnehmung) macht es möglich, dass Sie während des Eingriffs keine Schmerzen spüren (siehe Infokasten).
wichtig
Liebe Ärzte,
bitte sprechen Sie langsam und deutlich. Vermeiden Sie, wo immer es geht, Fachausdrücke und Fremdwörter (also zum Beispiel aufnehmen statt resorbieren). Brustkrebspatientinnen haben – besonders kurz vor der Operation – meist nur ein sehr kleines Fach für medizinische Informationen frei.
Bei den Gesprächen mit dem Operateur und dem Narkosearzt unterschreiben Sie am Ende ein Formular (Aufklärungsbogen), mit dem Sie bestätigen, dass Sie über den Verlauf der
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