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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Mal da war, versuchte er mich zu überreden, mit ihm auszugehen, und wollte mich unbedingt in der Stadt halten.«
    »Wollte er immer noch mit dir ausgehen, nachdem du ihm gedroht hattest?«
    »Ich habe ihm nicht – oh, okay, vermutlich doch. Aber es war alles so blöde. Er fragte mich, was ich denn tun würde, wenn ich zum zweiten Mal käme und mein Auto wäre immer noch nicht fertig, und bevor ich antworten konnte, meinte er, ob ich ihn dann umbringen würde. Ich glaube, ich habe Ja gesagt.«
    »Verstehe.«
    »Nein, du verstehst nicht. Lloyd ist zufällig groß und kräftig. Ich hätte mich schon auf einen Stuhl stellen müssen, um ihn zu schlagen.«
    »Einen Stuhl?«
    Es irritierte sie, dass er sich über sie lustig machte.
    »Ich habe das alles schon mit Chief Davis besprochen, und ich glaube, du hast direkt daneben gestanden. Hast du nicht aufgepasst?«
    »Lloyd taucht schon wieder auf«, mutmaßte Noah.
    Jordan nickte. »Wann sind wir mit Chief Davis am Haus des Professors verabredet?«
    Noah blickte auf seine Armbanduhr. »In einer Stunde.«
    »Macht es dir etwas aus, wenn wir zuerst am Supermarkt vorbeifahren? Ich möchte gerne die restlichen Unterlagen fotokopieren. Es dauert bestimmt nicht lange.«
    »Müssen wir all diese Kartons zu Davis schaffen?«, fragte er.
    »Die Kopien nicht. Ich frage Candy, ob sie sie für mich nach Boston schickt.«
    Candy arbeitete an der Rezeption und war sofort bereit zu helfen. Jordan füllte ein Formular für den Postversand aus, sagte Candy, sie würde ihr die Kartons bringen, bezahlte das Porto und eilte zurück in ihr Zimmer.
    Als sie zurückkam, lehnte Noah an der Tür und unterhielt sich mit Amelia Ann. Amelia Ann hatte ihm Kaffee und einen Korb voll selbstgebackener Zimtschnecken gebracht. Jordan stellte fest, dass sie sich geschminkt hatte. Ihre Bluse hatte sie in die Hose gesteckt, und die obersten drei Knöpfe standen offen. Und sie trug bestimmt einen Push-up-Büstenhalter.
    Jordan hörte sie nervös lachen, als sie in Noahs Zimmer ging und sich die Autoschlüssel vom Schreibtisch nahm.
    »Ich lade die Kartons in den Wagen«, sagte sie.
    »Ich komme sofort«, erwiderte Noah.
    Na klar, dachte Jordan, sobald Amelia Ann aufgehört hat, mit dir zu flirten.
    Sie trug einen Karton nach draußen, und als sie um die Ecke bog, sah sie sofort, dass der rechte Hinterreifen wenig Luft hatte.
    »Na toll«, flüsterte sie. Bei ihrem Glück hatten sie wahrscheinlich einen Platten. Sie stellte den Karton ab, steckte den Schlüssel ins Kofferraumschloss und trat einen Schritt zurück, als der Deckel aufging.
    Das war doch nicht möglich! Wie erstarrt stand sie da. Sie traute ihren Augen nicht. Sie machte die Augen zu und öffnete sie wieder. Aber nichts hatte sich geändert.
    »Oh nein«, flüsterte sie.
    Dann knallte sie den Kofferraumdeckel zu und rannte, so schnell sie konnte, zu Noahs Zimmer. Seine Tür war zu, und sie hämmerte mit der Faust dagegen.
    Er wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, als er ihr Gesicht sah. »Jordan? Was ist los?«
    Sie packte seine Hemdbrust und keuchte: »Im Kofferraum unseres Autos liegt eine Leiche.«

17
    Lloyd war verschnürt wie ein Paket. Ein Bein war unter seinem Körper, und das andere berührte seinen Hinterkopf. Er war mit einem völlig verblüfften Gesichtsausdruck gestorben, nicht schmerzerfüllt, lediglich erstaunt, mit weit aufgerissenen, glasigen Augen. Jordan hatte das Gefühl, sie würde seine Miene lange Zeit nicht mehr aus dem Kopf bekommen.
    »Du hast recht, Jordan. Lloyd war wirklich groß.« Noah stand vor dem offenen Kofferraum und betrachtete die Leiche. Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu.
    Jordan saß auf einem Steinmäuerchen und wartete, bis er mit seiner Inspektion fertig war. Sie hatte nicht das Verlangen, Lloyd auch nur eine Minute länger anzuschauen.
    »Er ist nicht in eine Plastiktüte verpackt«, kommentierte sie mit schwacher Stimme.
    »Nein«, erwiderte Noah.
    Chief Joe Davis stand neben ihm. Die beiden Männer duzten sich. Förmlichkeiten waren bei Mord nicht angebracht.
    Davis beugte sich über die Leiche und sagte: »Sind wir uns also einig? Ein Schlag auf den Schädel, und dann hat man ihn in den Kofferraum gesteckt, richtig?«
    Noah nickte. »Sieht so aus, Joe.«
    »Der Schlag hat ihm den Schädel zerschmettert«, schloss Joe. »Es muss jemand gewesen sein, der echt Kraft hat.«
    Beide Männer drehten sich zu Jordan um. Fragten sie sich etwa, ob sie genügend Kraft hätte, um Lloyd zu töten? Sie

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