Buchanan - 06 - Schattentanz
Kofferraum blicken.
Joe bat Jordan und Noah, wieder ins Motel zu gehen.
»Ihr müsst nicht mit mir warten. Ich rufe an, sobald ich fertig bin und mit Randy geredet habe.«
Noah legte den Arm um Jordan und ging mit ihr hinein.
»Noah?«, rief Joe.
»Ja?«
»Du wirst ein anderes Auto brauchen.«
»Sieht so aus.« Er spürte, wie Jordans Schultern heruntersackten. »Alles in Ordnung, Süße?«, fragte er.
»Ja, mir geht es gut«, antwortete sie seufzend. »Aber ich beginne langsam zu denken, dass diese freundliche kleine Stadt gar nicht so freundlich ist.«
18
Obwohl Chaddick und Street, die FBI-Beamten des Bezirksbüros, offiziell nicht mit den Ermittlungen betraut waren, taten sie ihr Bestes, um Noah auf dem Laufenden zu halten.
Sie brachten Noah und Jordan erneut einen Wagen. Jordan bestand darauf, dass einer von ihnen den Kofferraum öffnete und hineinblickte, bevor sie in den Wagen stieg. Street hatte einen etwas seltsamen Humor. Er fand es witzig, dass Nicks Schwester schon wieder eine Leiche gefunden hatte, und bezeichnete sie als »Leichendetektor«.
Chaddick überreichte Noah einen großen, braunen Umschlag. »Da drin ist alles, worum Sie gebeten hatten«, sagte er. »Wir haben Kopien von MacKennas Bankauszügen des letzten Jahres gemacht, aber wenn Sie wollen, können wir weiter zurückgehen.«
»MacKenna war mit Sicherheit in irgendeine krumme Sache verwickelt«, sagte Street. »Acht Monate lang hat er ständig nur Geld eingezahlt. Alle paar Wochen fünftausend Dollar.«
»Und er ist für die Einzahlungen bis nach Austin gefahren«, fügte Chaddick hinzu. »Vor acht Monaten hat er ein neues Auto gekauft, und der Tacho zeigt, dass er seitdem ziemliche Strecken zurückgelegt hat. Einer der Assistenten am College, an dem er unterrichtet hat, hat mir erzählt, der Professor habe eine Erbschaft gemacht.«
»Merkwürdige Erbschaft«, meinte Street. »Alle paar Wochen Bargeld, das man nicht zurückverfolgen kann.«
»Was hat die Überprüfung seines Telefons ergeben?«, fragte Noah.
»Die Unterlagen sind auch im Umschlag«, erwiderte Chaddick. »In den sechs Monaten, die er in dem Haus gewohnt hat, hat er nur ein paar Werbeanrufe bekommen. Selbst hat er niemanden angerufen, außer einmal ganz kurz: Eine halbe Stunde, bevor J. D. Dickey gesagt hat, er habe einen Tipp bekommen, dass sich in Jordans Auto eine Leiche befinde.«
»Meinen Sie, dass jemand aus MacKennas Haus angerufen hat?«
»Genau das meine ich, ja.«
»Aber ich habe den Professor angerufen«, warf Jordan ein. »Als ich nach Serenity kam. Er hatte mir seine Nummer gegeben. Die Anrufe müssen doch irgendwo vermerkt sein.«
»Was ist mit seinem Handy?«, fragte Noah.
»Wir haben kein Handy auf MacKennas Namen gefunden. Wenn Sie uns die Nummer geben, die Sie angerufen haben, Jordan, dann können wir sie überprüfen.«
»Ein paar von unseren Leuten untersuchen MacKennas Auto«, sagte Chaddick. »Aber ich wette, sie finden nur seine Fingerabdrücke. Joe Davis weiß nicht, wo ihm der Kopf steht, doch er will uns einfach nicht um Hilfe bitten. Sollen wir uns einfach aufdrängen? Wir könnten übernehmen und noch zwei Kollegen kommen lassen.«
Noah schüttelte den Kopf.
»Noch nicht.« Er warf einen Blick auf Jordan und fügte hinzu: »Ich weiß nicht. Vielleicht wäre es eine gute Idee, sie zu …«
»Nein«, unterbrach Jordan ihn in bestimmtem Tonfall. »Ich bleibe bei dir, Noah. Außerdem habe ich Chief Davis versprochen, noch einen Tag zu bleiben. Vielleicht muss er mich ja festnehmen.«
»Das wird er nicht tun, und ich glaube …«
»Nein«, sagte sie. »Ich gehe nicht.« Herausfordernd starrte sie ihn an.
»Sie ist ihrem Bruder sehr ähnlich«, stellte Chaddick lächelnd fest.
»Sie ist wesentlich hübscher als Nick«, erwiderte Noah. Er dankte den beiden Männern für ihre Hilfe, und als sie gegangen waren, öffnete er Jordan die Tür des Beifahrersitzes, ging um das Auto herum und setzte sich hinters Steuer. »Lass uns fahren.«
»Ja, gerne«, sagte sie. »Wenn wir Zeit haben, könnten wir eigentlich nach Bourbon fahren, damit ich mir ein neues Handy kaufen kann.«
»Kannst du nicht mal ein paar Tage ohne Handy auskommen?«
»Du verstehst das nicht. Es ist mein Computer, meine Kamera, mein Adressbuch und mein Navigationssystem. Ich kann im Internet surfen und E-Mails schreiben. Und ich kann elektronisch Bilder, SMS oder Videoclips verschicken.«
»Weißt du, was du außerdem damit machen kannst? Du kannst
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