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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Tür zu.
    Noah stand in der Ecke des Parkhauses und blickte Pete nach. Die Wahrheit haute ihn beinahe um. Pete hatte ihn manipuliert – und dabei war er ein hochtrainierter, scharfsinniger und äußerst aufmerksamer Agent. Na ja, so viel zu diesem Thema.
    »Mistkerl«, murmelte er. Pete hatte den Kuppler gespielt.
    Noah rief Nick aus dem Auto heraus an. Als Nick abnahm, hörte er Samantha, Nicks zweijährige Tochter, im Hintergrund lachen.
    »Ich fahre ins Krankenhaus, um deine Frau zu besuchen«, sagte er zu Nick.
    »Komm bei mir vorbei und nimm mich mit«, sagte Nick. »Sam, leg das weg.« Noah hörte ein Krachen, dann seufzte Nick. »Ich schwöre dir, ich habe keine Ahnung, wie Laurant das durchhält. Geiselverhandlungen sind eine Kleinigkeit dagegen.«
    Es herrschte viel Verkehr, aber das war für Boston normal. Noah dachte an Serenity. Dort gab es kaum Verkehr, dafür aber Mord und Totschlag.
    Nick wartete auf der vorderen Veranda, die süße kleine Sam auf dem Arm. Eine attraktive Brünette nahm ihm das Kleinkind ab, als Noah in die Einfahrt einbog.
    »Das ist unser Babysitter«, erklärte Nick.
    »Mag Sam sie?«
    »Ja.« Nick wartete eine Minute, dann fragte er verwirrt: »Willst du gar nicht wissen, ob sie verheiratet ist? Ist sie nicht. Soll ich dir ihre Telefonnummer geben?«
    Noah schüttelte den Kopf. »Sie ist nicht mein Typ.«
    Nick war zwar glücklich verheiratet und seiner Frau treu, aber es war ihm natürlich nicht entgangen, wie attraktiv der Babysitter war.
    »Nicht dein Typ?«, fragte er entgeistert.
    »Nein, sie ist einfach nicht mein Typ«, erwiderte Noah. »Nick, du siehst aus, als hättest du einen Monat lang nicht geschlafen. Hält Sam dich wach?«
    »Nein. Ich lese ihr nur eine Geschichte vor, und schon schläft sie ein. Ich habe Schlafprobleme. Es ist seltsam. Wenn zu Hause Laurant nicht neben mir liegt, kann ich einfach nicht schlafen. Das ist eben so.«
    Noah konnte ihn gut verstehen. Er hatte auch nicht mehr gut geschlafen, seit er wieder zu Hause war.
    »Wie war eigentlich das Seminar?«, fragte Nick. Er wusste, wie sehr Noah alles verabscheute, was auch nur im Entferntesten mit Bürokratie zu tun hatte. »Es hat mir wirklich leid getan, dass ich nicht teilnehmen konnte.«
    »Sehr witzig.«
    Nick lachte. Dann fragte er: »Warum hast du eigentlich noch gar nichts zum Urteil im Prozess meines Vaters gesagt?«
    »Was? Es gibt ein Urteil?«
    »Die Nachrichten sind voll davon. Schuldig in allen Anklagepunkten.«
    »Ich habe heute noch keine Nachrichten gehört. Dein Vater ist bestimmt erleichtert.«
    »Ja, und es gibt noch eine gute Nachricht. Einer der Kriminalbeamten hat angerufen – sie haben wegen des Einbruchs in Nathan’s Bay den Vetter von einem der Personenschützer im Verdacht.«
    »Wie sicher sind sie sich?«
    »So sicher, dass sie ihn festgenommen haben.«
    Sie redeten über den Fall, bis Nick den Wagen in der Tiefgarage des Krankenhauses parkte.
    »Dein Vater wird froh sein, wenn er die ganzen Bewacher los ist. Sie haben ihn bestimmt verrückt gemacht, weil sie ihm überallhin gefolgt sind«, bemerkte Noah.
    »Ich wette, er hat sie schon entlassen.«
    Noah zog Jackett und Krawatte aus und ließ sie im Auto. Beim Gehen rollte er die Hemdsärmel auf.
    Eine große, langbeinige Blondine kam ihnen entgegen. Sie wurde langsamer, als ob sie auf eine Reaktion wartete, lächelte Noah an, blickte auf die Pistole an seinem Gürtel und ging weiter.
    Nick war aufgefallen, dass Noah gar nichts mitbekommen hatte. Er war einfach weitergegangen.
    »Bist du krank?«, fragte Nick.
    »Ich habe sie schon gesehen.« Noah zuckte mit den Schultern. »Sie ist auch nicht mein Typ.«
    Der Aufzug befand sich direkt gegenüber der Ambulanz. Nick drückte auf den Knopf.
    Noahs Handy klingelte.
    »Chaddick«, sagte er, als er es aufklappte.
    Eine Krankenschwester und ein Wachmann warfen ihm missbilligende Blicke zu. Auf einem Schild neben den Aufzugknöpfen stand zu lesen, dass Handys nicht erlaubt waren. Außerdem war dort eine Abbildung von einem Handy, das mit einem roten X durchgestrichen war.
    »Ja?«, sagte Noah ins Telefon.
    Der FBI-Beamte kam direkt auf den Punkt. »Noah? Chaddick hier. J. D. Dickey ist ermordet worden.«
    Noah fluchte laut. Der Wachmann machte einen Schritt auf ihn zu, deshalb zog er seinen FBI-Ausweis aus der Tasche und hielt ihn ihm hin. Der Mann wich sofort zurück.
    Noah klappte das Telefon zu. Seine Gedanken überschlugen sich. Auf J.D.s Erpressungsliste standen Dutzende von

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