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Buchanan - 06 - Schattentanz

Buchanan - 06 - Schattentanz

Titel: Buchanan - 06 - Schattentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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während er darauf starrte. Wieder einmal hatte sich alles geändert. Aber er wusste genau, was er tun musste.
    Ihr Vater – ja, ihr Vater, Richter Buchanan, befand sich im Krankenhaus. Eine perfekte Gelegenheit. Paul wusste genau, was für ein wichtiger Mann Jordan Buchanans Vater war. Und in den Nachrichten hatte er gehört, dass der Richter Morddrohungen erhalten hatte. Wenn er also den richtigen Zeitpunkt abpasste, dachte Pruitt, dann sah es vielleicht so aus, als sei Richter Buchanan die Zielscheibe gewesen und nicht seine Tochter Jordan.
    Und so saß er nun in seinem Auto und hatte von seinem Parkplatz aus einen guten Blick auf die Krankenhaustüren. Mit dem Glück auf seiner Seite würde in wenigen Minuten Richter Buchanan mit seiner Tochter herauskommen.
    Plötzlich richtete Paul sich auf. War sie das? Ja, Jordan Buchanan kam durch die Tür.
    Pruitt griff nach seiner Pistole und wartete auf den richtigen Augenblick.
     
    Als sie durch die Türen der Notaufnahme die Tiefgarage betrat, schaltete Jordan ihr Handy ein und rief die Auskunft an, um Jaffees Nummer zu erfragen. Jaffee würde um diese Zeit sicher im Restaurant sein.
    Natürlich hätte der Operator sie auch verbunden, aber sie wollte die Nummer lieber aufschreiben, für den Fall, dass sie ihn noch einmal anrufen musste. Sie kramte in ihrer Handtasche nach Notizblock und Kugelschreiber. Dann drückte sie das Handy mit der Schulter ans Ohr und wartete auf die Nummer. Neben einem Betonpfeiler standen zwei Bänke. Beide waren leer, und Jordan ging auf die zu, die am weitesten vom Eingang entfernt war. Das gleißend helle Licht der Notaufnahme tat ihr in den Augen weh, und eine der Neonröhren flackerte und summte.
    Als der Operator ihr Jaffees Nummer durchgab, kamen gerade zwei Pfleger vorbei, die laut miteinander redeten, und Jordan musste ihn bitten, die Nummer noch einmal zu wiederholen. Schnell schrieb sie sie auf.
    Sie setzte sich auf die Bank, als die Verbindung hergestellt wurde.
    »Hallo.« Angela war am anderen Ende der Leitung.
    »Hallo, Angela.«
    »Jordan? Hey, Jordan! Wie geht es Ihnen? Jaffee wird sich freuen, von Ihnen zu hören. Er macht sich richtige Sorgen um Dora.«
    »Haben Sie viel zu tun im Restaurant? Soll ich später anrufen?«
    »Wir haben heute geschlossen. Jaffee hat einen riesigen Schokoladenschichtkuchen gebacken und ihn zu Trumbos Haus in Bourbon gebracht. Seine Frau Suzanne gibt heute ihre monatliche Bridgeparty.«
    »Oh, tut mir leid, dass ich Jaffee verpasst habe. Sagen Sie ihm bitte, ich rufe morgen noch einmal an.«
    »Oh nein, das brauchen Sie nicht zu tun. Sie können ihn bei Trumbo erreichen. Jaffees Frau spielt auch Bridge, deshalb nimmt Jaffee sie immer mit nach Bourbon und wartet, bis sie fertig ist. Es läuft immer nach dem gleichen Muster ab. Er macht einen großen Schokoladenschichtkuchen und nimmt für Dave eine Flasche Whiskeylikör mit, damit er sich etwas in den Kaffee schütten kann. Jaffee kann allerdings nichts trinken, er muss ja noch fahren. Er sitzt in Dave Trumbos Küche, und Sie können ihn ohne Weiteres anrufen. Er würde sich bestimmt Sorgen machen, wenn er heute Abend nichts von Ihnen hört.«
    Jordan versprach, Jaffee sofort anzurufen. Sie versuchte, das Gespräch zu beenden, aber Angela wollte noch ein wenig plaudern.
    »Haben Sie gehört, dass J.D. Dickey ermordet worden ist?«
    »Ja, das habe ich gehört«, erwiderte Jordan.
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich allzu traurig darüber bin. Aber die Leute haben komisch darauf reagiert. Normalerweise ist unser Lokal bei solchen Neuigkeiten immer brechend voll, aber dieses Mal kam gar keiner. Es ist, als ob sie sich alle in ihren Häusern verstecken würden.«
    »Sie haben bestimmt alle Angst. Bis der Täter gefunden ist …«
    »Ja, da haben Sie recht. Aber es muss noch einen anderen Grund geben.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Plötzlich blickt mir niemand mehr in die Augen. Es ist, als würden sie sich alle schämen oder so. Ich war im Supermarkt und habe Charlene getroffen. Und als ich zu ihr ging, um sie zu begrüßen, ließ sie ihren Wagen einfach mitten im Gang stehen und lief aus dem Laden. Und sie hat mich bestimmt gesehen. Sie ist ganz rot geworden. Und dann habe ich das von Mrs Scott gehört. Ihr ist etwas Ähnliches in der Eisenwarenhandlung passiert – bei ihr war es Kyle Heffermint, der ihr offensichtlich aus dem Weg gegangen ist. Ich wünschte, ich wüsste, was los ist«, seufzte Angela.
    Es lag an der Liste, das war Jordan klar.

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