Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
Vom Netzwerk:
ich habe.
    Und selbst wenn, wären sie am Ende der Folge alle gelöst.

Sonntag, 6. September, 15 Uhr, in meinem Zimmer im Plaza
    Okay, das ist jetzt aber ganz eindeutig eine Verletzung meiner Persönlichkeitsrechte. Echt. Ich sage es noch einmal: Wenn ich Lust hab, mich den ganzen Tag im Bett zu wälzen, dann sollte ich das auch dürfen. Wenn SIE den Tag so verbringen wollte und ICH in ihr Zimmer platzen und ihr sagen würde, sie solle endlich aufhören, sich selbst Leid zu tun, und mich dann hinsetzen und sie voll sülzen würde, wäre sie damit hundertprozentig NIEMALS einverstanden. Wahrscheinlich würde sie ihren Sidecar nach mir werfen!
    Aber mit MIR kann man es ja machen. In mein Zimmer platzen, meine ich, und mir sagen, dass ich aufhören soll, mich selbst zu bemitleiden.
    Gerade hat sie eine Goldkette vor meiner Nase pendeln lassen, an der ein fettes Medaillon baumelte – ungefähr so groß wie Fat Louies Kopf und mit lauter Edelsteinen besetzt. Das Teil sieht aus wie etwas, das sich 50 Cent umhängt, wenn er nach Feierabend in die Muckibude geht oder mit seinen Homies abhängt.
    »Weißt du, was du da vor dir hast, Amelia?«, wollte Grandmère wissen.
    »Falls du versuchst, mich zu hypnotisieren, damit ich nicht mehr an den Nägeln kaue«, informierte ich sie, »brauchst du dich nicht zu bemühen. Das klappt nicht. Dr. Moscovitz hat es auch schon probiert.«
    Grandmère ignorierte diese Bemerkung.

    »Was du hier vor dir siehst, Amelia, ist ein Kleinod aus der Geschichte Genovias von unschätzbarem Wert. Es gehörte einst der heiligen Amelie, Genovias geliebter Schutzpatronin, deren Namen du trägst.«
    »Ähem… Irrtum, Grandmère«, widersprach ich. »Ich bin nach Amelia Earhart benannt, der mutigen Fliegerpionierin.«
    Grandmère schnaubte. »Das bist du ganz gewiss nicht«, sagte sie. »Du bist nach der heiligen Amelie benannt und nach sonst niemandem.«
    »Tja, so Leid es mir tut, Grandmère«, sagte ich. »Mom hat mir aber gesagt, dass...«
    »Es ist mir völlig egal, was dir deine Mutter gesagt hat«, schimpfte Grandmère. »Du bist nach der Schutzheiligen von Genovia benannt und damit basta. Die heilige Amelie wurde 1070 als einfaches Bauernmädchen geboren, und ihre größte Freude war es, die genovesischen Ziegen zu hüten, die ihre Familie besaß. Wenn sie bei der Herde war, sang sie oft althergebrachte genovesische Volksweisen, und zwar mit einer Stimme, die als eine der lieblichsten aller Zeiten galt, viel schöner als die Stimme dieser grässlichen Christina Aguilera, die dir anscheinend so gut gefällt.«
    Äh, hallo – woher will Grandmère das denn bitte wissen? Hat sie im Jahre 1070 schon gelebt? Außerdem schafft Christina mit ihrer Stimme ungefähr sieben Oktaven, glaub ich.
    »Eines schönen Tages, als Amelie vierzehn war«, fuhr Grandmère fort, »hütete sie ihre Herde gerade in der Nähe der italienischen Grenze, als sie zufällig entdeckte, dass sich ein auf einer nahe gelegenen Burg wohnender Graf mitsamt seinem Söldnerheer im Wald versteckte. Amelie, die so flink zu Fuß war wie ihre geliebten Ziegen, stahl sich an die Männer heran, um sie heimlich zu belauschen, und erfuhr so, was der Graf Übles mit ihrem geliebten Heimatland plante. Er wollte bis zum Einbruch der Dunkelheit warten und dann mit Gewalt die Herrschaft über den genovesischen Palast und die Bevölkerung
übernehmen, um sie seinem ohnehin schon riesigen Besitz einzuverleiben.
    Amelie, die ein sehr kluges Mädchen war, eilte zurück zu ihrer Herde und dachte nach. Die Sonne stand schon tief, und sie wusste, sie würde es nicht mehr schaffen, rechtzeitig in ihr Dorf zurückzukehren, um die Leute vor dem hinterhältigen Grafen zu warnen. Bis sie dort wäre, würde es schon zu spät sein. Stattdessen stimmte sie eines ihrer traurigen Klagelieder an, als ahne sie nichts von dem brutalen Soldatenheer hinter den Hügeln – und da geschah ein Wunder…« Grandmère holte tief Luft. »Von Amelies süßer Stimme eingelullt, fielen die Soldaten einer nach dem anderen in einen tiefen Schlummer. Und als schließlich auch der Graf einschlief, schlich sich Amelie zu ihm hin, hob die kleine Axt – die sie stets bei sich trug, um die Sträucher wegzuschlagen, in denen sich ihre geliebten Ziegen oft mit dem Fell verfingen -, hieb dem Grafen den Kopf ab und hielt ihn hoch, um ihn den aus dem Schlaf geschreckten Söldnern zu zeigen. ›Lasst dies eine Warnung an jeden sein, der davon träumt, im mein geliebtes Genovia

Weitere Kostenlose Bücher