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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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Bogen darauf. »Dag wol l te die Knochensümpfe umgehen und von Norden her darauf zureiten. Ich hatte vermutet, dass sie frühestens heute dort ankommen können. Ich weiß nicht, wie sehr das Unwetter sie aufgehalten hat. Genau genommen kö n nen sie sich im Augenblick überall in einem Umkreis von fün f zig Meilen um die Knochensümpfe befinden. «
    Fawn folgte mit der Hand dem Weg, den er vorgeg e ben hatte. Leider schien die Richtung, die das Band ihr anzeigte, nicht auf Landkarteneinträge zu reagieren. Trotzdem blickte sie mit e i nem plötzlich erwachten Int e resse darauf hinab.
    Landkarten. Landkarten konnten dafür sorgen, dass man sich selbst an Orten nicht verirrte, an denen man noch nie zuvor g e wesen war. Diese hier war dicht mit einem Adernetz von Str a ßen, Pfaden, Flüssen und Strömen bedeckt, beschriftet mit Hi n weisen zu Landschaftsmerkmalen, Furten und – seltener – Br ü cken.
    Dar hatte vielleicht Recht und sie würde geradewegs in ihr Verderben laufen, wenn sie jetzt einfach auf ihr Pferd sprang und nach Westen ritt. Aber wenn sie sich auf ihr Pferd schwang mit einer Unterstützung wie dieser … dann würde sie immer noch Hals über Kopf in ein Kriegsgebiet laufen. Zwei bloße Banditen hatten vorher schon ausgereicht, um sie zu überwält i gen. Diesmal wäre ich vorsichtiger. Die Landkarte war alle r dings etwas, w o rüber man gründlich nachdenken musste.
    »Was glaubst du, was mit Dag geschehen sein kön n te? «, fragte sie Fairbolt. »Mit Dag allein und niemand anderem? «
    Er zuckte die Achseln. »Am wahrscheinlichsten wäre wohl, dass sein närrisches Pferd es endlich geschafft hat, ihn gegen einen Baum zu schleudern. Und danach folgen unzählige Mö g lichkeiten für verrückte Unfälle. Aber noch kann es nicht zum Kampf mit dem Übel gekommen sein. «
    »Warum nicht? «
    Seine Stimme wurde sonderbar sanft. »Weil es dann Tote geg e ben hätte. Dag und ich haben uns ausgerechnet, auf Grundlage des Wolfskamms, dass wir bei diesem Unternehmen bis zur Hälfte des Trupps verlieren kön n ten. Und deshalb werde ich mitbekommen, wann …« Er verstummte und schüttelte den Kopf. »Obio Graureiher wird das Kommando übernehmen. Er ist fähig, auch wenn ihm dieser besondere Schliff fehlt, der … ach, Götter, ich ha s se diese hilflose Warterei. «
    »Du auch? «, entfuhr es Fawn. Sie riss die Augen auf.
    Er nickte nur.
    Ein Klopfen erklang vom Türpfosten und eine leise Stimme: »Probleme, Fairbolt? «
    Fairbolt blickte erleichtert auf. »Hoharie! Danke, dass du vo r beischaust. Komm rein. «
    Die Heilerin trat ein, grüßte Fairbolt mit einem ang e deuteten Winken und Fawn mit einem neugierigen Blick. Fawn war von Dag vorgestellt worden, als dieser ihr das Sanitätszelt gezeigt hatte, das für Fawn beinahe als G e bäude durchging. Aber sie hatten damals kaum ein Wort gewechselt. Hoharies Alter war schwer zu schätzen, und sie war nicht so hochgewachsen wie die meisten Seenläuferinnen. Der sommerliche Kittel schme i chelte ihrer dü r ren Figur nicht gerade, aber die hervortretenden Augen in ihrem knochigen Gesicht blickten klug und nicht u n freundlich. Wie Dags Augen wechselten sie im Licht ihre Farbe, von silbrigem Gold in der Sonne bis zu einem he l len Grau wie im Augenblick.
    Fairbolt beeilte sich, ihr einen Stuhl am Kartentisch bereitzuste l len, und er räumte Kästchen mit Holzstiften fort, um zwei we i tere frei zu machen. Fawn knickste u n sicher und setzte sich auf Fairbolts Geste hin gleich n e ben Hoharie an die andere Ecke des Tischs.
    »Dann erzähl ihr mal deine Geschichte, Fawn «, forde r te Fairbolt sie auf und nahm an ihrer anderen Seite Platz.
    Fawn schluckte. »Sir. Gnä ’ Frau. « Sie unterdrückte das Bedür f nis, gleich loszuplappern, sondern wiederholte ihre Geschichte, während sie mit der rechten Hand die linke knetete. »Dar warf Dag vor, er hätte Übelmagie g e wirkt «, schloss sie schließlich. »Aber das stimmt nicht! Es war nicht Dags Schuld – ich habe ihn darum gebeten, mein Band zu richten. Dar stellt es mit A b sicht so schlecht wie möglich dar, und das macht mich so w ü tend, dass ich platzen könnte. «
    Hoharie hatte dem Wortschwall mit geneigtem Haupt zugehört, ohne Fawn zu unterbrechen. Nun meinte sie milde: »Na, dann lass uns doch mal einen Blick darauf werfen, Fawn. «
    Auf ihr ermutigendes Nicken hin legte Fawn den li n ken Arm auf den Tisch, damit Hoharie ihn sich ansehen konnte. Die He i lerin schürzte nachdenklich die

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