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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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einigen Stühlen, die er neben sich herangezogen hatte, standen noch ähnliche Schachteln. Er blickte zu der Wandtafel empor, seufzte und sagte: »Komm rein, Fawn. «
    Ermuntert trat sie neben ihn. Die Kästchen waren, wenig übe r raschend, voller Holzstifte. Fawn dachte bei sich, dass Fairbolt sehr nach einem Mann aussah, der versuchte, achthundert L ö cher mit vierhundert Pflöckchen zu füllen. »Ich wollte nicht st ö ren. «
    »Im Augenblick gibt es nicht viel zu stören. « Endlich schaute er sie an und verzog das Gesicht zu etwas, was möglicherweise ein Lächeln darstellen sollte.
    »Ich hätte eine Frage. «
    »Oh, was für eine Überraschung. « Er bemerkte ihr leichtes Z u sammenzucken und schüttelte den Kopf. »En t schuldigung. Um deine Frage zu beantworten: Nein, hier ist noch kein Bote von Dag angekommen, seit sein Trupp aufgebrochen ist. Und ich erwarte auch noch keinen. Es ist immer noch früh für irgen d welche Neuigke i ten. «
    »Das weiß ich. Ich habe eine andere Frage. «
    Sie glaubte nicht, dass ihre Stimme gezittert hatte. Trotzdem hob er aufmerksam die Brauen und stellte die Füße auf den B o den. »Oh? «
    »Verheiratete Seenläufer können einander über die Ehebänder spüren – jedenfalls solange sie beide lebendig sind. Man kann wohl davon ausgehen, dass du dich auch nach solchen Neui g keiten von deinen Streifenreitern u m hörst. Wenn irgendwelche Bänder plötzlich verstummen, würden die Leute dir sicher rasch Bescheid geben. «
    Fairbolt sah sie ein wenig ratlos an. »Das ist richtig. Hat Dag dir das erzählt? «
    »Nein, ich hab es mir gedacht. Was ich wissen will: Hast du vielleicht unabhängig von irgendwelchen Boten solche Tode s nachrichten von Dags Trupp erhalten? «
    »Nein. « Er fasste sie schärfer ins Auge. »Warum fragst du? «
    Das war die Stelle, wo es heikel wurde. Auf gewisse Weise war Fairbolt der Stammesrat. Aber ich denke, in erster Linie ist er die Patrouille. »Vor seinem Aufbruch hat Dag noch ein wenig Essenzmanipulation an meinem Band betrieben, oder an mir, sodass ich spüren kann, ob er noch lebt. Genau wie jeder andere Seenläufer, wenn auch auf etwas andere Weise, vermute ich. «
    Fast ebenso knapp wie bei Dar beschrieb sie, wie sie in der ve r gangenen Nacht vor Schmerzen aufgewacht war, und schilderte das Gespräch im Mondlicht mit Sarri und Cattagus. »Gerade eben bin ich mit meinem Band bei Dar gewesen, weil er der fähigste Formwirker ist, den ich kenne. Und er bestätigte mir, dass ich die Ausstra h lung meines Bandes richtig gedeutet habe und Dag tatsächlich irgendwie ve r letzt worden ist. « Sie musste wohl kaum noch hinzuf ü gen, wie eindeutig eine Sache war, bevor Dar der Ba u ernbraut seines Bruders zugestand, dass sie mit irgende t was Recht hatte.
    Die ganze jähe und mühsam im Zaum gehaltene So r ge, die sie bei Dar vermisst hatte, stand jetzt in Fairbolts Augen. Seine Hand fuhr vor. Er stoppte die Bewegung abrupt. »Entschuld i gung. Darf ich dich berühren? «
    Fawn nahm ihren Mut zusammen und streckte den li n ken Arm aus. »Ja. «
    Fairbolts warme Finger glitten über ihre Haut und fu h ren die Schnur entlang. In Zweifel und Bestürzung verzog er das G e sicht. »Gut, da ist irgendwas. Aber …« U n vermittelt sprang er auf, schritt zur Tür und steckte den Kopf nach draußen. Seine Stimme hatte eine Schärfe, die Fawn bisher noch nicht bei ihm wahrgenommen hatte. »Vion. Lauf zum Sanitätszelt rüber und schau, ob Hoharie da ist. Wenn sie nicht gerade mit einer E s senz zuga n ge ist, dann sag ihr, sie soll hierherkommen. Da gibt es etwas, was ich ihr zeigen muss. Sofort. «
    Das Scharren eines Stuhls, eine gemurmelte Zusti m mung; die äußere Tür schlug zu, noch bevor Fairbolt sich wieder umg e wandt hatte. Ein wenig entschuldigend meinte er zu Fawn: »Es gibt Gründe, warum ich Streifenreiter wurde und kein For m wirker. Hoharie wird sehr viel mehr feststellen können als ich. Vielleicht sogar mehr als Dar. «
    Fawn nickte.
    Fairbolt trommelte mit den Fingern auf der Stuhllehne. »Sarri und Cattagus sagten, dass ihre Ehepartner in Ordnung sind, nicht wahr? «
    »Ja. Nun, ich hatte das Gefühl, Sarri war sich bei Utau nicht ganz sicher. Aber sie lebten alle noch. «
    Fairbolt trat an den größeren der Tische und starrte darauf hi n ab. Fawn folgte ihm. Eine Karte des nördlichen Feuchtwalde lag darauf ausgebreitet, oben auf einem u n orden tl ichen Stapel mit anderen Aufzeichnungen. Fairbolts Finger beschrieben einen

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