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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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ihm en t rissen – hatte. Im Laufe der Zeit wurde eine solche Verstärkung allmählich absorbiert, von der Essenz des Spenders in die des Empfängers umg e wandelt, ähnlich wie aus der Nahrung auch Dag wu r de. Noch einige Wochen, und diese letzte Spur würde ve r schwunden sein. In der Essenz seines linken Arms …
    Die Geisterhand war im Augenblick nicht da. Die E s senz des Arms war von einem Dutzend dunkler Stellen durchsetzt, wie Löcher, von verstreuten Funken in ein Tuch gebrannt. Einige weitere pulsierten auf seinem Hals und die linke Seite hinab. Winzige Stellen der Ausze h rung lagen wie graue Ringe darum herum. Das war nicht nur ein schwindender Nachhall des Übe l angriffs, wie bei Utau, auch wenn er den ebenfalls noch spürte. Die Ste l len waren der Rest von der Essenz, die er dem Übel in diesem verzweifelten nächtlichen Kampf entrissen hatte. Es war mit nichts zu vergleichen, was er jemals zuvor gesehen hatte, und doch war es sofort zu erkennen. Die Formulierung Auf fremdartige Weise vertraut schien es eigentlich perfekt zu b e schreiben.
    Andererseits hatte er auch nie zuvor jemanden getro f fen, der verrückt genug war, einem Übel die Essenz en t reißen zu wollen. Vielleicht sah er hier gerade, warum ein solcher Versuch nicht zu empfehlen war? Die Verle t zung oder Heilung eines lebenden Körpers verletzte oder heilte wiederum auch dessen Essenz. Das Entreißen der Essenz oder eine längere Auszehrung tötete den lebenden Körper durch die Schäden an seiner Essenz. Was richtete diese seltsame Verseuchung derzeit an seinem Körper an? Nichts Gutes, vermutete er.
    Mit Hilfe dieser Karte konnte Dag dann auch tief sitzende Schmerzen in seinem Körper ausmachen, die sich bei den Fl e cken konzentrierten, auch wenn sie sonst kaum vom gegenwä r tigen allgemeinen Unwohlsein zu unterscheiden waren. Für g e wöhnlich waren Schmerzen ein Anzeichen für Schäden. Was für Schäden?
    Wurde dieses pulsierende Grau allmählich von Dags Essenz abgebaut … oder breitete sich die Auszehrung aus? Er schluc k te und schaute, konnte aber keine wah r nehmbare Veränderung feststellen.
    Bleibt abzuwarten, konnte er Fawn fast sagen hören. Wie würde ein schlaues, kleines Bauernmädchen an diese Sache herang e hen? Was für Möglichkeiten gab es?
    Nun, seine Essenz konnte sich langsam wieder erh o len, wie es bei jeder anderen Wunde der Fall war. Oder sie mochte auße r stande sein, sich selbst zu regenerieren, solange die Ursachen der Verletzung nicht entfernt worden waren, wie man auch e i nen Pfeil erst entfernen mus s te, bevor das Fleisch sich wieder zusammenfügen konnte. Manchmal, wenn auch seltener, schloss sich das Fleisch um ein Fragment, das nicht entfernt werden konnte. Manchmal schloss es sich, eiterte aber. Oder breitete die Auszehrung sich schneller aus, als seine Essenz sich wi e derherstellen konnte? In diesem Fall …
    In diesem Fall sehe ich gerade meine tödliche Wunde. Die U r sache eines Sterbens, das sich so zäh dahinzog wie Honig in der Kälte, doch so unaufhaltsam war wie die Zeit.
    Fünkchen, nein, wie lange haben wir …?
    In einer plötzlichen Eingebung versuchte er, die Gei s terhand herbeizurufen, um einen der Flecken zu packen, herauszureißen und im Boden abzulegen oder wo auch immer. War es möglich, sich selbst Essenz zu entreißen? Aber seine seltsame Fähigkeit blieb stumm. Dag drückte mit der Rechten an einer Stelle am linken Rippenbogen herum und versuchte, seine Essenz dort ausgreifen zu lassen. Das aber stellte sich als ebenso unmöglich heraus, wie Fleisch von Fleisch durchdringen zu lassen. Alle r dings schaffte er es mit diesen Bemühungen, einen st e chenden Schmerz in der Seite hervorzurufen.
    Ihm fiel eine noch entsetzlichere Möglichkeit ein: Wie es hieß, war aus den Fragmenten des ersten großen Übelkönigs die Pl a ge entstanden, die die Welt derzeit heimsuchte. Was, wenn j e der seiner Flecken dasselbe Potent i al hatte? Könnte ich mich in ein Übel verwandeln? Oder in Nahrung für ein Übel?
    Dag senkte den Kopf, stieß verärgert die Luft aus und raufte sich die Haare. Ihr verlorenen Götter, hasst ihr mich so sehr? Oder er könnte in ein Dutzend Übel auseinande r brechen, oder, nein ohne Zweifel würde ein Übel die übr i gen besiegen und verschlingen und dann ein einzelner Si e ger hervortreten und … was? Sobald das Mini a turübel die ganze Essenz und das Leben des Körpers, in dem es heranwuchs, verzehrt hatte, musste es selbst ve r mutlich auch

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