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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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kann sie übernehmen und gegen uns wenden. «
    »Und warum passiert das den Seenläufe rn nicht? «, fragte Fawn.
    »Weil wir unsere Essenzen gegen den Angriff abschirmen kö n nen. «
    Widerwillig kam sie zu dem Schluss, dass Dar die Wahrheit sagte. Hätte also das Übel von Glashütten ihren Verstand und Willen geraubt, wenn es ein wenig mehr Zeit bekommen hätte? Oder hätte es ihr einfach an Ort und Stelle die Essenz entrissen, wie es das bei ihrem Kind getan hatte? Es gab keine Möglic h keit, das jetzt noch festzustellen. Und es warf ein beunruhige n des ne u es Licht auf das, was sie bisher für eine üble Nachrede der Landleute gegen Seenläufer und ihre Verführung s künste gehalten hatte. Aber wenn …
    Abrupt kam ihr Cattagus ’ verdeckte Warnung vor dem Sta m mesrat wieder in den Sinn. »Wie verboten? « Wie streng verb o ten, mit welchen Strafen? Hatte sie gerade Dags brüderlichem Feind eine weitere Waffe gegen ihn in die Hand gegeben? Oh ihr Götter, kann ich hier denn gar nichts richtig machen?
    »Nun, es wird nicht gerade dazu ermuntert. Ein Seenläufer könnte so etwas natürlich nicht bei einem anderen Seenläufer verwenden, aber die Landleute stehen den Manipulationen e i nes hinreichend mächtigen …«, er z ö gerte, »… Formwirkers weit offen. « Plötzlich schlich sich Verwirrung in seine Stimme. Er schüttelte sie ab. Seine Augen wurden schmal. Fawn gefiel sein verschl a genes Lächeln gar nicht. »Das erklärt auch, wie Dag dich dazu gebracht hat, wie ein herrenloses Hündchen hi n ter ihm herzulaufen, hm? «
    Bestürzung durchfuhr sie, aber sie kniff ebenso die Augen z u sammen. »Was soll das jetzt wieder bedeuten? «, wollte sie wi s sen .
    »Ich hätte gleich daran denken können. Wenn es auch leider nicht für meinen Bruder spricht. «
    Fawn gab sich große Mühe, nicht aufzubrausen. »Wenn du au s drücken möchtest, dass dein Bruder i r gendeinen Liebeszauber über mich gelegt hat, nun, das zieht nicht. Dag hat mein Band, oder meine Essenz, erst in der Nacht bearbeitet, bevor er mit seinem Trupp losg e zogen ist. «
    Dar neigte den Kopf und fragte trocken: »Wie willst du das wi s sen? «
    Das war eine grausame Frage. Las er etwa ihre Essenz, auf di e selbe Art, wie Cumbia es getan hatte, um Worte zu finden, die auf ihre schlimmsten Ängste zie l ten? Zweifel stürzten auf sie ein wie ein Sturzbach, nur um dann von einer anderen Erinn e rung aufgehalten zu werden – Sunny Holzmann und seine w i derlichen Dr o hungen, sie wegen dieser Nacht bei der Hochzeit seiner Schwester zu verleumden. Dieser Trick hatte es beme r kenswert gut geschafft, Fawn in Panik zu versetzen. Einmal. Ich bin vielleicht nur ein kleines Bauernmä d chen, aber verdammt nochmal, ich lerne. Dag hat das gesagt. Sie hob den Kopf und begegnete Dars Blick, und plötzlich schienen die Zweifel von ihr zu ihm zu wa n dern.
    Sie atmete ti ef durch. »Ich weiß nicht, wer von euch die Magie der Übel verwendet. Aber ich weiß, wer von euch die üblere Gesinnung zeigt. «
    Dars Kopf fuhr zurück.
    Das tut weh, nicht wahr, Dar? Fawn hob den Kopf, fuhr herum und stolzierte von der Lichtung. Sie gab ihm nicht die Befried i gung zurückzublicken.
     
    Wieder auf der Straße, wandte Fawn sich erst nach rechts, dann, auf eine plötzliche Eingebung hin, nach links. In der Zeit, die sie brauchte, um die Meile die Küste entlang zum Haup t quartier der Streifenreiter zu wa n dern, schwand ihr der Mut erneut. Das Gebäude wirkte ruhig, auch wenn auf der anderen Seite der Straße bei den Ställen und Koppeln einiges los war. Eine Streife war entweder gerade angekommen oder bereitete sich für den Aufbruch vor, oder möglicherweise galten diese Vorbereitungen auch schon dem nächsten Trupp, der nach We s ten in den Krieg geschickt werden sollte. Fai r bolt ist vielleicht gar nicht da, dachte Fawn, während sie die Veranda empo r stieg.
    Ein fremder Streifenreiter saß am Schreibtisch und machte eine Geste mit der freien Hand, ohne von der scharrenden Schrei b feder aufzusehen. »Wenn die Tür offen ist, kann jeder rein. «
    Fawn schluckte ihre eingeübte Begrüßung wieder hi n unter und trippelte vorbei. Verdammt sollte sie sein, diese Sache mit der entblößten Essenz. Sie spähte um den Tü r pfosten herum in das Hinterzimmer.
    Fairbolt saß vor seiner Stecktafel, die Füße auf einem Stuhl hochgelegt und einen flachen Holzkasten auf dem Schoß. Er wühlte mit einem Finger in dem Kästchen he r um und runzelte die Stirn. Auf

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