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Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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mir allmählich das Geld aus, so ganz ohne – « Fast hätte sie Keisha gesagt. »So ganz ohne geregelte Arbeit .«
    Das schien ihm zu genügen. »Tja, dann viel Glück !« Ohne ihr Kinn loszulassen, senkte er sein Gesicht zu ihr und küsste sie so sanft, dass sie es kaum spürte. »Das nächste Mal aber kaufst du vorher ein paar Tomaten, damit ich eine Puttanesca machen kann. Du kannst eine tröstliche Mahlzeit brauchen .«
    Sie blieb regungslos sitzen, bis sie hörte, wie die Vordertür ins Schloss fiel. Dann ließ sie sich rücklings in das Kissen fallen, das noch seine Körperwärme barg, und sog den Duft nach Mann und Moschus ein. Zum ersten Mal hatte sie Sex gegen Geld gehabt, und dann hatte sie den Mann mit ihrem Presseausweis in die Flucht getrieben.
    Beim Gedanken an den Computer im Zimmer gegenüber rappelte sie sich wieder hoch. Der Laptop lief noch und zeigte das unbewegte Gesicht von Johnny Christiano. Sie wusste nichts über ihn. Nichts. Nur dass er gern kochte.
    Pasta puttanesca . War nicht puttana das italienische Wort für Hure?
    Wenn Keisha nur hier wäre. Sie hätte diese Ironie verstanden.
    Sage blickte wehmütig in die warmen, dunklen Augen ihrer Freundin auf dem Poster. »Okay, ich weiß. Das totale Desaster. Totales Chaos von Anfang bis Ende .«
    Keishas strahlendes Kameralächeln würde für immer eingefroren bleiben. Wenn sie nur da wäre, sich in ihr Bett gekuschelt hätte, dann könnten sie Mädchengespräche führen, so wie immer seit dem Tag, als sie sich zum ersten Mal am Boston College begegnet waren. Die Jungs von der Studentenverbindung hatten sie nur »Salt and Pepper « genannt, und sie waren jahrelang unzertrennlich gewesen. Das Gefühl von Einsamkeit traf Sage wie ein Tritt in die Magengrube.
    »Weißt du, was echt witzig ist, Keish? Ich fand den Typ richtig nett. Er hatte etwas richtig Süßes an sich .« Sie schluckte und berührte das Gesicht, das nie wieder lachen würde. »Es tut mir so leid, dass ich nicht herausgefunden habe, was mit dir passiert ist. Ich hab’s total vermasselt .«
    »Was ist mit ihr passiert ?«
    Sage zuckte beim Klang der Stimme zusammen, ein erschreckter Laut blieb ihr in der Kehle stecken. Sie starrte auf den Mann, der die ganze Türöffnung ausfüllte und sie mit einem Blick bedachte, der alles andere als süß war.

4
     
    Um diese Uhrzeit konnten das keine gute Nachrichten sein. Aber wer auch immer da an Ashley McCaffertys Tür klopfte, lenkte sie immerhin von ihrer Schlaflosigkeit ab. Sie lugte durch den Spion und schnappte nach Luft.
    Ganz sicher schlechte Nachrichten.
    SieschwangdieTüraufundstarrteihreChefinan.»Wasgibt’s ?«
    »Hast du Sage Valentine das Passwort gegeben ?« Aus Rücksicht gegenüber den Nachbarn in diesem Hochhaus hielt Glenda ihre Stimme gesenkt.
    Ashley zwinkerte. Sie würde nicht klein beigeben. »Es ist ein Uhr nachts. Ich muss morgen Abend auftreten. Hätten Sie nicht anrufen können ?«
    Glenda blickte den Flur hinunter, als wollte sie sich mit jemandem abstimmen, der am Aufzug wartete. Bestimmt einer von ihren Muskelprotzen.
    Ashley fasste sich unwillkürlich ins Gesicht. Einer von Glendas gedungenen Schlägern brauchte nur einmal mit den Fingern zu knacken, dann wäre ihre Saison beendet.
    »Hast du Sage Valentine das Passwort gegeben ?« , wiederholte Glenda.
    »Und was, wenn? Sie hat eine schwere Zeit hinter sich und brauchte ein bisschen Abwechslung .«
    »Sie versucht herauszufinden, warum ihre Mitbewohnerin Selbstmord begangen hat .«
    »Und weiter? Ich dachte nicht, dass es schlimm wäre, wenn sie sich auf der Website anmeldet. Ich dachte nicht, es – «
    »Nicht denken !« Glenda stieß die Tür mit einem zornigen Schlag weiter auf. »Fürs Denken wirst du nicht bezahlt .« Sichtlich um Beherrschung bemüht, machte sie einen tiefen Atemzug.
    Ashley schluckte und reckte ihr Kinn vor – der Mut hatte sie schon längst wieder verlassen. »Das war eine Standardweiterleitung. Die hätte sie von jeder anderen auch bekommen können .«
    Glendas silbrige Augen verengten sich, und ihr Mund verhärtete sich zu einer schmalen Linie, die vom jahrelangen heimlichen Rauchen auf Parkplätzen hinter Kulturzentren und Mehrzweckhallen ausgefranst war. »Ashley, kann es sein, dass du nicht begreifst, was deine Schlamperei für Konsequenzen hat ?«
    »Was macht es denn für einen Unterschied ?« , fragte Ashley und lehnte sich an den Türrahmen. Ihr unterer Rücken schmerzte fürchterlich von den zusätzlichen Kicks, die sie

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