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Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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verriet. Aber sie hatte genau wie ihre Mutter eine feine Nase für gute Geschichten, und sie besaß auch die gleiche Beharrlichkeit wie Lydia Sharpe, die zu den Besten gehört hatte, die je für die Washington Post geschrieben hatten.
    Lucy wusste genau, was Sage als Nächstes tun würde, und es stand nicht in ihrer Macht, sie aufzuhalten. Aber es stand in ihrer Macht, sie zu beschützen.
    Jeder ihrer Bullet Catcher hätte das übernehmen können, aber sie brauchte jemanden, dem man diese Rolle wirklich abnahm. Jemanden, der nicht fragte, wer Sage Valentine war und warum sie Schutz bekam, den sie nicht wollte. Jemanden, der Lucys Urteil niemals infrage stellte.
    Johnny Christiano. Uneingeschränkt zuverlässig, blind loyal und der Traum aller Frauen. Sage würde nie erfahren, wer sie in Wahrheit gerettet hatte … und Johnny würde nie erfahren, warum.

1
     
    Ohrstöpsel, die sie für alle Anzeichen drohender Gefahr taub machten. Vorhanden .
    Ein langer, wippender Pferdeschwanz, der das Zupacken erleichterte. Vorhanden .
    Tief sitzende Laufshorts, mit denen auch der ungeschickteste Vergewaltiger klarkam. Vorhanden .
    Eine mitternächtliche Stunde, ein menschenleerer Park, zur Selbstverteidigung nicht mehr in der Hand als einen Schlüssel. Vorhanden. Vorhanden. Vorhanden.
    He – es war nicht sein Problem. Johnny Christiano zog sich tiefer in die Schatten des Bostoner Public Garden zurück und wartete ab, was sie als Nächstes tun würde. Wenn man einen Schutzengel namens Lucy Sharpe hatte, konnte man getrost den gesunden Menschenverstand auf Urlaub schicken und einen Bullet Catcher die Drecksarbeit machen lassen.
    Sie näherte sich in beeindruckendem Tempo, und Johnny duckte sich tiefer in die blühende Hecke. Wie lange würde es wohl dauern, bis Miss Hot Legs überfallen wurde?
    Er tippte auf etwa vier Minuten, aber als sie zum ersten Mal an ihm vorbeikam, wurde ihm klar, dass sie nicht nur dumm, arrogant und verantwortungslos war, sondern auch schnell. Also vielleicht nur drei Minuten. In sicherem Abstand heftete er sich an ihre Fersen.
    Sie umrundete den Teich, steuerte dann in den trüben Schein einer Schmucklaterne und verlangsamte ihre Schritte. Hatte sie es sich anders überlegt? Ihren albernen Plan überdacht? Oder wollte sie nur Zeit gewinnen? Johnny hielt sich abwartend zurück. Sie blickte auf die Fußgängerbrücke zu ihrer Rechten und zum Charles Street Gate linkerhand. Er verbarg sich unter dem herabhängenden Zweig einer Weide und beobachtete, wie ihr Sport- BH sich ruhig und gleichmäßig hob und senkte. Sie war kein bisschen außer Atem.
    Als ein Eichhörnchen über den Baumstamm flitzte, fuhr die junge Frau herum, mit verengten Augen, und ihre Haltung wirkte schlagartig nicht mehr unbedarft, sondern äußerst wachsam. Sie fingerte an ihrem iPod herum und fiel dann wieder in einen leichten Trab.
    ErbliebfünfzehnMeterhinterihr,nahegenug,umsichvonihremhin-undherpendelndenPferdeschwanzhypnotisierenundvonihrentiefaufdenHüftensitzendenMinishortsfesselnzulassen,dieihrenmarathongestähltenHinternnurnotdürftigbedeckten.Eswärenettgewesen,wennLucyihmerzählthätte,dasssieeineLäuferinwar,dannhätteerdasallesandersgeplant.AberderBosshattesichmalwiedernichtmitEinzelheitenaufgehalten.DafürwardieListederPflichtenlanggewesen.Waserzutunhatte,wussteergenau.NurhatteerkeineAhnung,warum.
    Eine Minute.
    Wie verzweifelt musste eine Frau sein, um sich so einem billigen Nervenkitzel hinzugeben? Wobei, billig war das nicht. Selbst in der einfachsten Variante kostete die Entführungsfantasie tausend Dollar. Fünfzehnhundert waren der Preis für eine einfache Rettung. Zweitausend für das De-luxe-Paket, das vermutlich Sonderdienste des edlen Retters einschloss.
    Offenbar waren männliche Stripper für moderne Mädels heute alte Kamellen aus dem vergangenen Jahrtausend.
    Ist nicht dein Problem, Mann. Mach einfach den Job, den Lucy dir aufgetragen hat! Das war ein Prinzip bei Bullet Catcher: sich kein Urteil zu bilden über Auftraggeber und ihre Marotten.
    Auf dem Weg Richtung Tor rückte sie ihre Ohrstöpsel zurecht, ganz offensichtlich wieder vollkommen geistesabwesend. Sie wurde nun langsamer, wiegte den Kopf zum Takt der Musik, zog dann ihren Pferdeschwanz fester und blieb schließlich stehen. Ihre Silhouette hob sich gegen das schwache Licht ab, das die am Teichufer befestigten Schwanenboote beleuchtete.
    Mit einem Schwung warf sie ihre Haare zurück, streckte sich und straffte die Schultern, ballte die Fäuste und

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