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Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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dich blind « , sagte Dan leise zu ihr und sprach dann in sein Telefon: »Los, hol dir dein Mädchen, J.C .«
    Johnny schickte einen finsteren Blick in ihre Richtung.
    »Ups « , machte Dan. »Ich meine natürlich, deine Klientin .«
    Johnny klappte sein Handy zu und bewegte sich geschmeidig durch die Menge auf Sage zu. Im nächsten Moment war er bei ihr, und Lucy beobachtete die drei, wie sie sich unterhielten, analysierte ihre Körpersprache. War sie wirklich blind wegen ihrer Gefühle für Sage? Schenkte sie deshalb ihren Bauchgefühlen so viel Beachtung, die ihr gerade eine Warnung förmlich zuschrien?
    »Wie es aussieht, findet Johnny den Auftrag ziemlich gut « , bemerkte Dan mit einem leichten Lächeln.
    Da konnte sie nicht widersprechen, und ganz augenscheinlich war die Sympathie beidseitig. Es war nicht zu übersehen, wie sehr Johnny und Sage einander mochten und bewunderten, die Zuneigung war förmlich spürbar. Doch dann wanderte Lucys Aufmerksamkeit wieder zurück zu Garron, der seine Augen nicht von Sage nahm. »Ich sollte mir diesen Arzt noch mal genauer ansehen « , sagte sie. »Vielleicht war der Bericht nicht umfassend genug .«
    »Du brauchst dringend eine neue Assistentin « , sagte Dan.
    »Ich arbeite daran « , erwiderte Lucy geistesabwesend und verfolgte, wie Johnny und Sage zu ihren Plätzen gingen.
    JohnnyhatteinprofessionellerLässigkeitseineHandaufSagesRückengelegt.Natürlichwussteer,dasserunterderBeobachtungseinerChefin – undSagesTante – stand.SiesetztensichdichtamSpielfeldrand,undSagelehntesichanJohnnysSeite,alswäredasderPlatzaufderWelt,wosieindiesemMomentamliebstenseinwollte.LucyverspürteeinenAnflugvonschlechtemGewissen.Siehattenichtdamitgerechnet,dassSagesichinJohnnyverliebenwürde.SiewollteSagenichtnochmehrwehtun.
    Die Lichter flackerten einmal, zweimal, dann lag die Arena in völliger Dunkelheit. Ohrenbetäubender Jubel brach los. Beim ersten Aufblitzen des Strobolichts sah Lucy, wie Sage sich Johnny zuwandte. Aus Hunderten Lautsprechern dröhnte ein einzelner Schlagzeugbeat. Jemand aus dem Publikum johlte, vielstimmiges Pfeifen folgte, doch Lucy beobachtete ihre Nichte.
    DasStroboskopblitzteinschnellerFolgeauf,sodassSagesBewegungenabgehacktaussahenwieineinemaltenStummfilm,alssiejetztdieArmehobundihreHändeaufJohnnysGesichtlegte.
    »Ladys und Gentlemen! Boston, Massachusetts !«
    Die Reaktion war ohrenbetäubend, dennoch konnte Lucy den Blick nicht von dem flackernden Bild von Sage und Johnny wenden. Sie kamen sich näher. Berührten sich, sahen sich tief in die Augen, schienen nichts anderes mehr wahrzunehmen.
    »Die New England Snow Bunnies wollen euch etwas sagen !«
    Grell blendendes Licht wechselte sich mit totaler Dunkelheit ab. Mit jedem Aufblitzen zog Sage Johnny näher an sich, schlang ihre Arme um seinen Nacken und schloss die Augen.
    Dannwaresvollkommendunkel.KeinSchimmerwarzusehen.DennochstarrteLucynochimmeraufdieStelle,wosieihrenBulletCatcherundihreNichtewusste.DerBeatvomSchlagzeugunddasLärmendesPublikumsschwollenimmermehran,biseinemännlicheStimmelosschmetterte:»Iwantyou !«
    Plötzlich tauchten Scheinwerfer das Feld in eisblaues Licht, und zwei Dutzend Tänzerinnen in weißen Lederhotpants und Neckholdertops schrien: »To want me !«
    Der Song dröhnte aus den Boxen, die Cheerleader legten los, die Zuschauer johlten vor Begeisterung, aber Lucy bekam von alledem nichts mit. Ihre Aufmerksamkeit blieb bei dem Pärchen am Spielfeldrand. Eine junge Frau, die einen jungen Mann küsste, voller Lust und Begehren und …
    »Oh !« Der Laut war Lucy ganz unwillkürlich entfahren.
    »Johnny hat es ganz schön erwischt, was ?« , rief Dan über den Lärm.
    »Um Johnny mach ich mir keine Sorgen « , rief Lucy zurück.
    In der Arena wurde es mit einem Mal pechschwarz, und Dan drückte ihre Hand. »Alles wird gut .«
    Sie wollte sie so gern beschützen. Über sie wachen, auf sie aufpassen, genau wie … nun ja, wie eine Mutter es tun würde.
    Die beiden küssten sich erneut. Lang, tief, mit schmerzlicher Vertrautheit.
    Was hatte sie nur angerichtet? Wenn Sage herausfand, warum Johnny in Wahrheit da war, könnte sie eine eventuelle Versöhnung ein für alle Mal in den Wind schreiben.
    Die Lösung war simpel. Sage durfte es nicht herausfinden. Niemals.
    Sage überlegte, wie sie Johnny am besten abschütteln sollte. So wie er sie im Auge behielt, seit er plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war, um sie von Dr. Garron wegzuziehen, würde das wohl nicht einfach werden. Sie dachte

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