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Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Wade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Arschlöcher. Das habt ihr jetzt davon.«
    Er ließ sich rücklings auf das Bett fallen. Wer auch immer sie belauschte, würde sich von diesen Worten entweder völlig verwirren lassen oder kaputtlachen – über diesen armseligen Typen, der es nicht schaffte, die Frau im Schlafzimmer zu halten.
    »Alles klar. Erledigt.« Sie legte das iPhone weg und blickte ihn an. »Wo waren wir?«
    »Wo du warst, weiß ich nicht«, sagte er mit empörtem Schnauben. »Ich jedenfalls – «
    Derselbe Klingelton wie eben ertönte und unterbrach ihn. Leise vor sich hin schimpfend griff sie nach dem Handy.
    »Ich muss Marcus anrufen«, sagte sie sichtlich erbost. »Die werden diesen Deal sonst total verhauen. Wie spät ist es jetzt in New York?«
    »Genauso spät wie hier.« Er sah auf den Wecker, der auf dem Nachttisch stand. »Zwei Uhr dreißig. Zeit fürs Bett .«
    Sie quittierte die Anspielung mit einem Nicken, lehnte sich Richtung Badtür und hob die Stimme. »Ich bin sofort wieder bei dir, Baby, versprochen.« Sie hielt sich das Telefon ans Ohr. »Ich muss ihm nur eben eine kurze Nachricht schicken. In London ist es jetzt frühmorgens, in wenigen Stunden könnte der Deal geplatzt sein. Immerhin, er steht gewöhnlich um halb fünf auf – oh, Marcus, hi. Hier ist Vanessa. Ich hätte nicht gedacht, dass du um diese Uhrzeit wach bist.« Sie schwieg einen Augenblick. »Dann weißt du ja, was diese Blödmänner in London treiben.«
    Sie glitt vom Bett und steuerte auf die Balkontür zu. Das T-Shirt war so kurz, dass es den Schatten ihres herzförmigen Hinterns offenbarte.
    Mit einem unterdrückten Stöhnen schwang Wade sich aus dem Bett, schnappte sich seinen Colt M1911 von der Kommode und ging ins Bad. Ohne einen Laut nahm er ihre Brille und gesellte sich zu ihr auf den Balkon.
    Das Telefon am Ohr lehnte sie an der Brüstung und lauschte. Nach einer Minute legte sie es an das andere Ohr und setzte zu einem längeren Vortrag zum Thema Übernahmeangebote und Kursschwankungen bei Anleihen an.
    Wade stand direkt vor ihr, nahe genug, um die noch immer vor Erregung flirrende Luft zu spüren, die sie umgab. Sie sah auf, hielt einen Finger hoch, um anzudeuten, dass sie noch eine Minute brauche, und fuhr dann mit ihren Ausführungen fort.
    Erstaunlicherweise hatte seine Erektion noch nicht nachgelassen. Er wartete darauf, dass ihr trockenes Börsenlatein ein paar hormongetränkte Zellen zurück in sein Gehirn schicken würde, doch nichts dergleichen geschah – sie blieben, wo sie waren, zwischen seinen Beinen, um ihn weiter zu quälen.
    Wade spähte in die Landschaft hinter ihr und nahm die im Dunkeln liegende Palm Grove Villa ins Visier, obwohl sie hinter der hohen Einfriedung ohnehin kaum zu sehen war. Da er wusste, dass sie seinem Blick trotz des Telefonats folgen würde, sah er trotzdem weiter hin.
    Er machte ein paar Schritte und starrte in die Nacht hinaus.
    Vanessa, die immer noch dozierte, inzwischen über Vertragsänderungen, wandte die Augen in die Richtung, die er anvisierte, und verstummte plötzlich mitten im Satz. »Nein, ich bin noch da, Marcus, aber es ist leider so, dass der Empfang hier lausig ist, wir könnten jeden Moment unterbrochen werden.«
    Einige Sekunden lang starrten sie beide auf den gleichen Fleck. Dann deutete Wade … ins Nichts.
    »Nur noch ein paar Tage«, fuhr sie fort, ganz offensichtlich abgelenkt, weil sie auf Zehenspitzen in die Schwärze hinausstarrte, zu dem Punkt, auf den er deutete. Stirnrunzelnd sah sie Wade an, ehe sie wieder in ihr Telefon sprach. »Genau genommen, bin ich auf Nevis.«
    Dabei verzog sie das Gesicht, als erwartete sie keine wohlwollende Reaktion auf diese Auskunft.
    »In Wahrheit bin ich … « Sie stockte. »Um ehrlich zu sein, bin ich aus mehreren Gründen hier.« Sie trat von einem Fuß auf den anderen. »Aber ich brauchte auch dringend mal Urlaub.«
    Sie klang alles andere als überzeugend. Jede Wette, dass der Typ am anderen Ende ihr das nicht abkaufte.
    »Ach«, machte sie und straffte sich leicht, ohne den Blick von der Villa zu wenden. »Wirklich? Das wäre toll, Marcus, ich habe die Kreuzfahrt nämlich unterbrochen, weil … äh … « Sie suchte nach Worten. »Aus privaten Gründen. Ich könnte also durchaus ein paar Tage dafür erübrigen. Eigentlich fände ich das richtig klasse.«
    Sie stupste Wade an und zeigte ihm den hochgereckten Daumen, während sie kopfnickend weiter in ihr Handy lauschte.
    »Warte, du warst für einen Moment weg. Sagtest du Nevis Properties?«

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