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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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Schiff!
    .Das ist gut. Wir müssen den Vorgang der Wiedereingliederung
beschleunigen…
     
      Ich verlasse den Sitz des Kapitäns, heil froh, mich wieder
bewegen und wieder agieren zu können. Der Traum hinterließ durchaus eine
unangenehme Note in meinem Unterbewusstsein, ein Art Diagnose, die
seltsamerweise gerade durch meine Adern fließt, die in etwa besagt: Apathie ist
gleich Tod… Ich renne durch die Brücke von einem Monitor zum nächsten, ohne
dass es irgendeinen Sinn macht, gebe Befehle, die bereits gegebene Befehle
umformuliert wiederholen, die bereits fast ausgeführt sind… Die
Miniaturmannschaft versucht die Instrumente zu bedienen, die sie teilweise zum
ersten Mal im Leben sieht. Heruge schreit die überforderten Offiziere an,
während Ānorudo einen klaren Kopf behält, Heruges Geschrei in sinnvolle
Kommandos übersetzt, einige von denen er sogar schafft, aufzuheben, um sie in noch
sinnvollere Befehle abzuändern… Irgendwann mitten in dem Gerangel fällt mir
ein, dass ich eigentlich dem Geschehen nichts sinnvolles Beisteuern kann, nach
dem ich einen klaren Befehl gegeben habe – ich bin die höchste Gewalt in diesem
System und habe ruhig und kühl zu bleiben; meine Aufgabe besteht vorwiegend
darin, zu denken und zu kommandieren – was einzelne Knöpfe bedeuten und
einzelne Monitore anzeigen, geht mich gar nichts an. Also stelle ich mich hin
und beobachte das feindliche Schiff… Dabei fällt mir ein, dass Doresuden
anfängt, sich beschleunigt um die eigene Achse zu drehen. Ich nehme an,
irgendein Knopf wurde gedrückt, irgendein Hebel … aber nein! Die Sterne! Sie
sind still! Es ist nicht unser Schiff, das sich dreht, es ist das der Piraten…
     
      Ich schnappe mir Heruge und ziehe ihn an seinem Ärmel
herunter, wie man einen wild gewordenen Gaul am Zaum herunterzieht, um zu
beruhigen. Ich zeige ihm das Schiff auf dem Hauptmonitor und will wissen, was
das bedeutet. Er glaubt zunächst, jemand sitzt an der manuellen Steuerung des
Schiffes, doch der Platz ist leer, also strengt er seinen virtuellen Grips noch
mal an und wird stutzig. Fünf Sekunden lang bleibt er regungslos neben mir
stehen, um festzustellen, dass er meine Frage weiterleiten muss. Er geht zu Ānorudo
und macht ihn auf genau dieselbe Art auf die Seltsamkeit aufmerksam, wie ich
das mit ihm gemacht habe, nur dass Heruge seine Schulter herunterdrückt…
Ānorudo ist entweder der schlauste von uns drei oder die Drehung ist
mittlerweile so stark, dass man sich kaum noch vertun kann; auf jeden Fall ist
er uns beiden voraus, da er sofort alle Befehle zurücknimmt, die er in der
letzten Minute gegeben hat.
     
    H…Was ist das, Ānorudo, eine neue Angriffstaktik?
    A…Möglich ist das… Aber erinnern tut es mich an eine Art,
die weiße Flagge zu hissen im Falle einer Funkstörung.
    .Wollen die sich ergeben?
    A…Das denke ich nicht…
    H…Wollen sie mit uns verhandeln?
    A…Nein, nichts dergleichen.
    .Was dann?!
    A…Ich habe das nur ein Mal in meinem Leben erlebt, vor
vielen Jahren, als ich noch über Shuǐ stationiert war. Damals ist ein
feindliches Schiff in unser System eingedrungen und fing an, sich um mehrere
Achsen zu drehen, so dass man ein Angriffsvorhaben nicht vermutete. Es hat sich
herausgestellt, dass auf dem Schiff eine Meuterei stattgefunden hat. Die
Mannschaft wurde dezimiert, und der Rest ergab sich kampflos.
    .Die haben sich also doch ergeben?
    A…Sie haben verhandelt und sich ergeben, aber es waren keine
Uchūzokuban. Ihr wisst, dass ich von der Computersteuerung der
Piratenschiffe ausgehe, und Computer verhandeln nicht … zumindest habe ich das
noch nie erlebt… Wir sollten nicht springen – die Flotte soll zu uns springen.
Es kann sein, dass wir das Schiff entern müssen. Vielleicht ist es
manövrierunfähig…
    .Schon gut, Ānorudo, ich habe verstanden. Heruge,
veranlasse das treffen der Flotte bei unseren Koordinaten!
     
      Nach dreißig Sekunden darf >ich< zum ersten Mal live
ein faszinierendes Technikschauspiel beobachten: An mehreren Stellen ziehen
sich die Sterne aus jeweils begrenztem Umfeld zusammen zu einem leuchtendem
Punkt, der sich unmittelbar danach zu einem Kreuzer „aufbläst“, und die Sterne
wandern wieder an ihre ursprünglichen Positionen. Das ganze Schauspiel dauert
vielleicht drei Sekunden, während die Ehrfurcht vor dem Ereignis noch solange
andauert, bis das ausgeschüttete Adrenalin vom Körper wieder verbraucht ist.
Nach einer Minute verblasst die Faszination zu einer starken

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