Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
Vom Netzwerk:
Glück ist das
nicht notwendig, da ich es sicher nicht geschafft hätte, denn da unten ist ein
richtiges Durcheinander“, sagt er und tritt theatralisch gegen die Panelle. Im
selben Augenblick, in dem seine Schuhsohle das Metal der Verkleidung und ein
klirrendes Geräusch unsere Ohren erreicht, geht das ganze Licht auf der Brücke
und wahrscheinlich auf dem ganzen Schiff aus, begleitet von dem typischen, fast
klischeehaften Ausgehen der Geräuschkulisse. Plötzlich und völlig unerwartet
stehen wir in vollkommener Dunkelheit und Stille, die zwei Sekunden später von
Heruges Kraftausdrücken unterbrochen werden. „Keine Panik, ich hab’s gleich!“,
reagiert Ānorudo auf die Beschimpfungen, und gleich nachdem wir unsere
Hanashinos angemacht haben, und er im Begriff ist, wieder hinter die Panelle zu
kriechen, funkt und zischt irgendwas an der Decke und aus drei verschiedenen
Löchern fallen menschliche Körper herunter, eins von denen knapp vor mir direkt
auf den Sitz des Piloten, auf dem immer noch der vierte Zombie sitzt. Der
herunterfallende Körper haut den Zombie aus seinem Sitz und fällt mit voller
wucht auf ihn drauf. Ich bin total schockiert und völlig durcheinander. Eine
Sekunde lang, weiß ich nicht, wo oben und unten ist, weil ich zunächst selbst
weg gesprungen bin, und mich jetzt der alarmierte Heruge von der Stelle
wegzuzerren versucht, nachdem mich jemand kurz mit seinem Hanashino geblendet
hat. Auf der Brücke herrscht Chaos und Gefluche. Leises Stöhnen, von dem ich
hoffe, dass es von Zombies kommt, wird immer lauter. Lichtkegeln durchstreifen
die staubige Brücke, wie würden sie versuchen, feindliche Flugzeuge zu
erfassen. Und als einer davon auf dem vierten Zombie ruhen bleibt, der
unfreiwillig das Gewicht einer unappetitlichen, dämpfenden Leiche trägt, sehe
ich, wie sich sein Gesicht von dem Antlitz eines Mitleid erregenden „Gemüses“
zu der panischen Fratze eines zu Tode erschreckten Wahnsinnigen verändert, und
er doch >tatsächlich< anfängt, wie ein Verrückter zu schreien, als würde
ein Untoter aus der tiefsten Unterwelt versuchen, ihn beim lebendigen Leibe zu
fressen.
     
      Sein Geschrei erfüllt den ganzen Raum – es hallt so
schrill zwischen den Wänden, dass ich glaube, jedes Glas, das sich auf der
Brücke befindet, würde zerspringen … ich zumindest bekomme Zahnweh von dem
Gejaule – irgendetwas vibriert in meinem Kopf… Und er hört nicht auf, als ihm
die Luft ausgeht, nein, er holt noch mehr Luft und schreit weiter, wie ich
glaube, noch lauter. Erst als einer der Offiziere die Leiche von ihm
herunterzehrt, wird er still … gut, vielleicht nicht so still, wie vorhin, aber
sein leises Gestöhne höre ich fast gar nicht – der Nachklang seines Geschreis
in meinem Kopf ist lauter… Ich bin ziemlich benebelt, fast so, als wäre neben
mir eine Handgranate explodiert. Alles, was in den nächsten Paar Minuten
geschieht, nehme ich auf, wie die Handlung eines Traums – es ist genau so
absurd, beziehungslos, nicht nachvollziehbar und schwer einzuprägen… Als das
Licht wieder angeht, und der erneut verschmierte Ānorudo mit einer
schuldigen Miene auf dem Gesicht aus seinem Loch heraus kriecht, sieht er
urplötzlich genau so aus, wie ich mich fühle – Schockiert über das unerwartete:
Alle viel Zombies tragen blonde Perücken, weiße Springerstiefel und saubere himmelgrüne
Kittel, jeder presst einen lilafarbenen Plüschhasen an die Brust. Die drei
Leichen wurden in einem Haufen mit Gesicht zur Wand auf die Knie gestellt und
tragen Handschellen; ein Offizier bewacht sie mit seinem Laserschwert, dem
Anschein nach, damit sie nicht weglaufen. Es war also doch kein Traum gerade…
     
    .Um Gottes Willen, Ryudiga, was wird das?
    R…So werden sie zahm, wie Lämmer – das sind die Folgen ihrer
Konditionierung.
    .Und die Leichen?
    R…Kawarimonos haben eine unerklärbare Angst vor dem Tod –
eine rätselhafte Nebenwirkung. Wenn wir sie evakuiert haben, werden die
Leichen, wie Leichen behandelt.
    .Hmm… Und wer fliegt nun das Schiff?
    R…Mit Sicherheit keine Blondine mit einem Kuschelhasen. Ich
lasse einen Soldaten hier, bis Ihr einen Ersatz gefunden habt – ich kann Euch
gleich sagen, das wird keine leichte Aufgabe… Und ich möchte euch empfehlen,
dem Jungen keine Befehle zu erteilen – er kommt direkt von Shuǐ, einer der
Pankofus Besten – die sind alle leicht eingebildet…
    .Ānorudo! Kannst >du< das Schiff fliegen?
    A…Nicht sofort, Eure Mehrheit, vielleicht nach

Weitere Kostenlose Bücher