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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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der Rumpf eines unserer Kreuzer
langsam ins Bild, und ich überlege mir, ob ich den letzten Befehl an die Flotte
bereuen soll, weil ich das erwartete Spektakel verpassen könnte. Doch dazu
kommt es nicht mehr, denn in der nächsten Sekunde schon reduziert sich der
kosmische Hintergrund auf einige stark leuchtende Punkte, die sich unvermittelt
zu gigantischen Schiffen aufblasen, die fast die gesamte Kulisse einnehmen…
Wenn ich zuvor über die Piratenschiffe dachte, sie wären riesig, so sehen die
jetzt, im Vordergrund der Neuankömmlinge wie eine Hand voll Wespen aus, die vor
einer Schar von Kröten schwebt… Mag sein, dass es eine eher kleinere Art von
Kröten sein müsste, trotzdem ist die Furcht erregende Wirkung der Piraten auf
ein Mal verflogen… Ich denke da sofort an die berühmten Matrjoschkapuppen:
Während der kaiserliche Shuttle in den Hangar eines meiner Kreuzer gerade noch
hineinpassen würde, passt der Kreuzer (vielleicht ein bisschen
zusammengepresst) in ein Minikui der Piraten, das seinerseits, wahrscheinlich
zusammen mit zwei drei weiteren Schiffen derselben Klasse, in eins der
Zerstörer von der hilfsbereiten Amante Veta locker hineinpasst. Ich weiß nicht,
ob Veta trotz oder wegen der erwähnten „blutigen Auseinandersetzung“ so
entgegenkommend ist, aber … Mann, bin ich froh, dass meine Rechnung aufgeht.
     
      Ich weiß nicht genau, wie viel Zeit vergangen ist, seit
die Zerstörer ihre volle Größe erreicht haben (ich weiß auch nicht genau, wie
viele es sind, denn sie passen nicht alle aufs Bild), sicher weniger, als zwei
Sekunden, doch jetzt schon … oder jetzt erst fällt der erste Schuss, gefolgt von
weiteren Schüssen … geheiligt sei die Zeitlupe! Ich habe keine Ahnung, was das
für Geschosse sind, aber sie durchbohren die Schiffe der Piraten, wie im all
schwebende Butter und setzen eine Kettenreaktion in Gang, bei der die Schiffe
zunächst zu explodieren scheinen, doch schon im nächsten Moment zu kleinen
Klumpen Metal implodieren, nachdem sie die ganze sowieso unnütze Luft
herausgelassen haben. Acht ehemalige Minikui sind jetzt acht beinahe
kugelförmige Brocken, die von den gigantischen Kröten geschluckt werden. Das
letzte Schiff, das uns am nächsten war, konnte anscheinend gerade noch
reagieren und verschwand von der Bildfläche, nachdem es sich zu einem Punkte
reduziert und die Szenerie für die Dauer des Fluchtvorgangs eindrucksvoll
verzehrt hat… Die „Rachen“ der Kröten verschlissen sich, und die Zerstörer von
Veta verschwinden auch, ohne „auf Wiedersehen“ zu sagen. Zurück bleiben weinige
kleine Bruchstücke der zerstörten Piratenschiffe, die den Implosionen doch noch
entweichen konnten, die jetzt vor dem ansonsten völlig friedlichen Hintergrund
das Sonnenlicht reflektieren… Das war gerade keine Schlacht und auch kein
Massaker, sondern eine akkurat ausgeführte Säuberungsaktion, die mir für nicht
mehr, als fünfzehn Sekunden der Dauer den Atem geraubt hat.
     
      Noch weitere zehn Sekunden blicke ich gebannt auf das
funkelnde Nichts, bis mir der Sauerstoff komplett ausgeht, und meine Lunge
Nachschub verlangt, dann erst atme ich tief durch; jetzt stört mich auch der
eigenartige Geruch nicht mehr. Ich drehe mich vom Monitor weg – bin neugierig
auf die Gesichter meiner Mitstreiter. Auf der Brücke herrscht zwar gedämpfte,
aber feierliche Stimmung. Heruge klatscht leise in die Hände, die Offiziere
wirken fröhlich durcheinander – aus dem Konzept gerissen, Ryudiga lächelt zwar,
ist aber ernst geblieben, bezeigt mir die Stelle am Boden hinter mir, wo Ānorudo,
der die wundersame Aktion verpasst hat, immer noch etwas versucht, was mir
jetzt plötzlich Sorgen macht.
     
    .Komm daraus, Ānorudo, es ist vorbei!
    A…Wirklich?.. Wartet … ich mache nur noch … rückgängig…
     
      Er fummelt noch einige Sekunden lang an irgendetwas hinter
der Verkleidung – sein Oberkörper ist nicht zu sehen. Dann kriecht er langsam
aus dem Loch heraus. Die frische Uniform hat er sich komplett versaut, seine
Hände sind dreckig und schmierig. Er schaut auf den leeren Monitor und grinst
dabei wie ein Zwölfjähriger, dessen selbstgebaute Rakete gerade mit einem Knall
in der Luft explodiert ist. Von mir kriegt er ein Taschentuch, um sich die
Hände sauber zu machen und eine Frage, was er denn überhaupt vorhatte. „Ich
hatte Gerüchte gehört, dass man nur ein Paar Kabel unter der Steuerungseinheit
abtrennen muss, um das komplette Schiff auszuschalten, aber zum

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