Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)
sein!
M…Wieso Sprengkörper? Das ist ein Hanashino Roku – der
billigste Hanashino … davon haben wir zuhause eins in jedem Zimmer liegen…
A…Das könnte manipuliert worden sein!
M…Ich weiß, wie man den Roku manipuliert … ich habe ihn
auseinander genommen – der ist völlig in Ordnung.
H…Du hast >was< gemacht!?
M…Entschuldigung, >zerlegt< … und wieder
zusammengesetzt.
A…Wie hast du den Siegel aufbekommen – dafür braucht man die
Kraft von zwei Männern?
M…Ich habe die Kappe in der Tür eingeklemmt, den Spindel mit
einer Ahle entriegelt und den Schaft kurz im Urzeigersinn gedreht, dann
entspannt die Blockierung.
H…Wo hast du eine Ahle her?
M…Ich habe immer eine dabei…
Ich kapiere wieder nichts, und es ist mir egal. Mich
fasziniert gerade die Wandelfähigkeit der Mimik von Maikeru: Mal ist er
eingeschüchtert und beleidigt, mal aufsässig und stolz. Entsprechend springt
seine Stimme alle zehn Sekunden vom Hoch zum Tief. Dabei dreht er ständig
seinen Kopf ganz leicht hin und her, ganz egal, ob er „ja“ oder „nein“ meint,
und wenn er ein Wort sucht, erhöht sich die Frequenz der Drehung noch mal.
Seine Hände benutzt er bei seinen „Ausreden“ nicht – sie hängen fast leblos
herunter, nur manchmal zucken seine Finger oder ballen sich kurz zu einer
Faust…
Der junge entpuppt sich als ein guter Kenner der
Handstrahlwaffen. Er erklärt uns, warum Hanashino Roku, obgleich billiger,
besser ist als die Nachfolger: Shichi und Hachi ist, sofern man weiß, wie man
ein bestimmtes Zusatzdetail einbaut, das fast gar nichts kostet. Sein Blick
streift dabei immer wieder ( scheinbar
zufällig) über den Hanashinoken von Heruge, und jedes Mal leuchten seine Augen
für einen Augenblick auf. Er hat Schwierigkeiten zu kontrollieren, wohin seine
Augen schauen, die Gier in seinen Augen hat er gar nicht unter Kontrolle.
.Willst du diesen hier mal in den Händen halten?
Ich hole meinen Hanashinoken aus der Halterung und halte ihn
vor den Augen von Maikeru, die so plötzlich von Angst und Lust erfüllt sind,
als hätte ich im angeboten den „Roten Knopf“ anzufassen. Er wirkt
unentschlossen – so, wie ich damals vor dem Kamikaze stand – unfähig einen
Schritt nach vorn zu wagen. Ich bestehe darauf, dass er mein Angebot annimmt,
drücke ihm den Hanashino fast in die Brust, beobachte dabei seine Reaktionen in
der Hoffnung, Emotionen zu sehen, die so gar nicht echt sind, wie das schon ein
Mal im Kronsaal passiert ist. Aber ich erkenne nichts Unechtes … höchstens
Außergewöhnliches.
Er nimmt meinen Hanashinoken in die Hand und dreht ihn
vorsichtig um die Spindelachse. Es kommt mir vor, als würde er die
Vollständigkeit der Funktionen kontrollieren, so konzentriert bemustert er
jedes Detail. Nachdem er sich vergewissert hat, hält er das teuere Stück mit
beiden Händen, wie ein Baby – ich sehe, wie seine Hände leicht zittern, seine
Brust sich aufbläst, und er nicht in der Lage ist, richtig auszuatmen; er wirk
fast so, als hätte man ihm befohlen, hinter einer dicken Glasscheibe ruhig
stehen zu bleiben, während ein Testfahrzeug sich gegen die Scheibe von der
anderen Seite beschleunigt… Vorsichtig gibt er mir meinen Hanashino zurück:
M…Ich möchte nicht undankbar erscheinen, denn ich bin im
Moment überglücklich … und ich bitte Euch es nicht als eine Frechheit zu
verstehen, aber … Ihr habt den wunderschönsten Hanashinoken im Universum, aber
… nur den Hanashinoken von Shushō Heruge halte ich für ein wahres
Kunstwerk. Ich weiß, man sagt so was nicht, aber ich hatte mir vor Aufregung in
die Hosen gemacht, als ich die Baupläne seines Hanashinos zum ersten Mal sah –
ich dachte, das wäre ein Werk einer Gottheit. Ihr Hanashino dagegen sieht innen
drin aus, als hätte ein Mensch in das Werk einer Gottheit hineingepfuscht …
oder wie mein Vater sagte: als hätte man einem wunderschönen Raubtier Zähne und
Krallen noch mal gespitzt und es in ein … Diamanten .. Edelstein .. vergoldetes,
königliches Kleid gesteckt…
Er erzählt immer weiter über die feinen und groben
Unterschiede der Spitzenhanashinos, und wir drei stehen fasziniert im Halbkreis
um ihn herum, ohne auch die geringsten Anstalten zu machen, ihn zu
unterbrechen. Ich weiß, warum >ich< fasziniert bin und ich kann mir
vorstellen, das Ānorudo, der selbst einen Jungen hat, von Maikerus
Ausführungen beeindruckt ist, aber was ist mit Heruge los, der genau
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