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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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scheinunsichtbar, im Kreis um das Fenster, den Polsterweg
entlang. Immer ein Auge offen für die Erde. Ein Weiteres für Mome. Und mit dem
Dritten bemerkte ich die Kamera. Ich hielt an und machte einige Grüßbewegungen.
Ich zweifelte daran, ob man mich sehen würde, weil ich relativ zum Fenster zu
dunkel war. Deswegen bemühte ich mich wenig darum, eine gute Figur zu machen
und ging einfach weiter. An den Füßen von Mome angelangt, blieb ich stehen um
zu überlegen.
     
      Auch ein sehr hübsches Bild. Soll ich mir dieses hier auch
für Jahrzehnte einprägen? Oder warte, nein. Ich mache eine dreidimensionale
Erinnerung daraus. Ich setzte mich hin. Ich weiß nicht, automatisch. Mein
Hinterteil hat sich mit irgendeinem Teil des Gehirns verabredet, ich will nicht
sagen verschworen, bloß haben die mich nicht gefragt und erteilten Befehle an
die Gliedmaßen auf eigene Faust. Ich machte es mir richtig gemütlich. Ein guter
Sessel. So einen brauche ich bei mir … im … So einen brauche ich eigentlich
genau hier. Überhaupt muss ich genau hier sein. In diesem Sessel… Ich bedeckte
meinen Mund mit der Handfläche und drehte meinen Kopf zur Seite, ohne die Augen
von Mome abzuwenden.
     
    .Heovemome'e'xa'ehe.
     
      Ich rief sie zunächst ganz leise, so dass ich mich selbst
kaum hörte. Ich wurde mit jedem Mal lauter und lauter.
     
    .Heovemome'e'xa'ehe… Heovemome'e'xa'ehe…
     
      Ich versuchte, soweit es geht die Herkunft der Rufe zu
verzehren. Ich täuschte eine Stimme, die aus dem Wald kommt, vor. Zumindest
mich selbst hätte ich fast überzeugt.
     
    .Heovemome'e'xa'ehe… Heovemome'e'xa'ehe…
     
      Ich fragte mich, wenn es ein Film wäre, ob man den Namen
für den Zuschauer in den Untertiteln übersetzen würde. Ich dachte da an einen
bestimmten Filmklassiker mit Indianern, Soldaten und einem weiteren wilden
Tier. „Rotes verheddertes Haar… Rotes verheddertes Haar“ würde dann unter dem
Bild stehen. Und dann dachte ich, dass ich meine Situation immer weniger
realisieren kann, mich immer mehr in einem interaktiven Film vorstelle. Oder
einem Spiel.
     
    .Heovemome'e'xa'ehe…
     
      Diesmal schien sie es gehört zu haben. Sie schmiss
regelrecht den Kopf nach oben. Wo sie mich an der gedachten Stelle nicht
vorgefunden hat, schaute sie sich um. Zunächst fand sie die Jacke. Ich weiß
nicht, ob sie die Unibrille erkannt hat, die Schuhe nebst der Jacke waren nicht
zu übersehen. Dann, mit der gleichen zaghaften Hast, drehte sie ihren
Oberkörper um etwa hundertachtzig Grad, eigentlich aber solange, bis ich in
ihrem Blick erschien. In den nächsten einigen Sekunden passierte nichts. Ich
vermute, sie musste abwarten, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit, in der ich
mich befand, gewöhnt haben. Unmittelbar danach machte sie eine Bewegung, die
mir nichts sagte, die ich nicht verstand. Sie überflog, streifte ihre Stirn mit
der Außenseite ihrer Hand, ähnlich wie man sich Schweiß abwischt, nur eben
anders, ohne Schweiß, zu schnell und zu gestikulierend. Sie schien selbst über
die Bewegung erstaunt, sie bemusterte ihre Hand, als würde sie sich fragen, wo
die herkommt. Dann richtete sie sich auf und rieb diesmal ausgiebig an der
Stirn.
     
    ..Mir tun die Knochen weh… Ich glaube, ich bin eingeschlafen.
     
      Sie machte einige Dehnbewegungen. Sie drehte sich zunächst
in der Senkrechten nach links und nach rechts, sie kippte ihren Körper nach
hinten und nach vorne, und in dem Moment, wo sie nach vorne gebeugt wieder die
Erde erblickt hat, verlor sie fast ihr Gleichgewicht. Einer ihrer Füße floh
seitlich nach hinten, ihre Arme breitete sie soweit es ging aus, bereit, jede
Unsicherheit aufzufangen. Schaukelnd richtete sie sich wieder auf.
     
    ..Hast du das gesehen? Wir fliegen geneigt … diagonal zur
Erde. Ich dachte, ich falle gleich um.
     
      Ich zeigte keinerlei Reaktion. Und sie bemängelte das auch
nicht. Sie machte ihr Ding. Als Nächstes versuchte sie sich so auf dem Fenster
zu platzieren, dass sie senkrecht zur Erde stünde. Das klappte nicht so gut,
weil die Neigung doch ziemlich beträchtlich war. Ich verließ meinen Weich- und
Wohlergehplatz und hielt sie an den Schultern, damit sie ihre Beine
zusammenhalten konnte. Ich blickte über ihren Körper nach untern zum Fenster
und weiter zur Erde. Ich korrigierte die Position ihres Oberkörpers, bis sie
unserer beiden Meinungen nach eine Normale zur Erde darstellte.
     
    .Wir werden immer leichter. Ich bin gerade beim Aufstehen
fast geflogen,

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