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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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erinnere … hatte ich einen Äquatormix
im Vanillebecher.
    ..Wie passend.
    .Wie schicksalhaft.
     
      Und wir tanzten weiter. Irgendwie hatte der Bordcomputer
bei der Wahl des richtigen Walzers einen Volltreffer gelandet: ausgedehnt,
temperamentvoll, abwechselungsreich, motivierend, ungezügelt, sinnlich, heiß.
Ich weiß, die Beschreibung passt eher zum Tango oder Salsa, ich habe mich
selbst ein wenig gewundert. Aber, was hätte ich schon für einen Grund zu lügen?
     
    ..Was war bis jetzt dein längster gewichtloser Zustand?
    .Ähm… ich denke, maximal drei, vier Sekunden.
    ..Hast du noch nie einen Parabelflug mitgemacht?
    .Habe ich die Frage nicht schon vor zwei, drei Wochen mit
„nein“ beantwortet?
    ..Schon möglich. Und, hast du mitgemacht?
    .Nein.
    ..Nun, gleich bist du über eine Stunde lang gewichtslos.
    .Über eine Stunde? Wir haben doch die Hälfte des Weges
bereits hinter uns.
    ..Du meinst die Hälfte der Entfernung. Unser Weg führt ein
Mal um die Erde.
    .Wieso das?
    ..Wieso? Was denkst du?
    .Du fragst mich, was ich denke, obwohl ich die Frage …
    ..Ja, ich frage dich.
    .Ich schätze, das könnte etwas mit … Sicherheitsbestimmungen
zu tun haben … mit Vermeidung von Restrisiko, vielleicht mit Standards,
vielleicht sogar mit Kosten, oder … mit Berechnungen des Wegs, … vielleicht
etwas mit der ersten Klasse.
    ..Ich kenne die Antwort selbst nicht genau, denke aber, man
macht eine Runde um die Erde, wenn man sich nichts Anderes extra gewünscht hat.
    .Also Standart.
    ..Ich weiß es nicht.
    .Wie oft bist du schon damit geflogen?
    ..Damit? … bin ich schon … zwei Mal geflogen. Das ist das
dritte Mal.
     
      Dann ging der Walzer aus. Dementsprechend blieben wir auch
stehen. Wir standen Auge am Auge, tief durchatmend, die Ruhe wieder einkehrend.
Dann machte sie zwei Schritte zurück und verbeugte sich vor mir nach der Art
des europäischen Barocks. Ich weiß nicht genau warum, meine Wahl der Verbeugungsart
fiel auf Altchinesisch.
     
    ..Das bringt mich auf eine Idee.
    .Oh Schreck - das tut mir direkt Leid.
    ..Glaube ich nicht.
     
      Sie stieg vom Fenster herunter. Angefangen mit dem
harmlosen, antippenden sich vom Boden Loslösen, ging sie über zu den bis zur Decke
Sprüngen. Sich ein Mal heftig verschätzt, hielt sie Inne.
     

..Computer, wir brauchen Kopfschutz.
     
      Und der Computer machte zwei kleine Polstertürchen mitten
in der Polsterwand auf, hinter denen zwei, vom Wandinneren beleuchtete Helme
zum Vorschein kamen. Mome hüpfte zu den Türchen, holte die Dinger heraus, und
die Türchen gingen genauso graziös wieder zu. Sie behielt den kleineren Helm
und ließ mir den Übrigen herüberschweben. Ich studierte kurz die Kappe… Hey,
das Ding war nicht übel, dachte ich. Beidseitig gepolstert, keine Halterungen,
Gurte oder sonstige Störfaktoren, überzeugendes Design, radikale
Alltagstauglichkeit … sah teuer aus. Erste Klasse eben.
     
      Und Mome? Ihr war es gleichgültig, wie das Ding aussah,
sie holte nur Schwung, indem sie die Wand hinter ihr als Abflugstütze benutzte
und flog bereits zwischen den Fenstern, erhellt von der Erde, unaufhaltsam,
einschüchternd, drollig lärmend, mit Füßen vorwärts, gut gezielt in meine
Richtung. In dem Moment, wo ich die Haube aufhatte und mich über den perfekten
Sitz zu wundern vorhatte, landete sie auf meiner Brust. Sie stellte es so
geschickt an, dass sie im Endeffekt genau auf den Füßen landete, während ich
Füße über Kopf gegen die Wand drosch, die Wand herunterrutschte und genau auf
einem Sitz zum Ruhen kam.
     
      Ich wollte kein Spielverderber sein und ich wollte es ihr
heimzahlen, war aber in einer recht unbequemen Position, alles andere als
optimal, um einen Gegenschlag zu starten. Damit Sie sich meine missliche Lage
besser vorstellen können: mein Kopf war anstelle von Knien, während meine Knie
genau an der Stelle waren, wo man beim mustergültigen Gebrauchen des Sessels
den Kopf beiordnet. Zur meiner Betrachtungsperspektive gehörten der Boden und
der Großteil der Beine der Praktikantin. Und doch fiel mir etwas Besseres ein,
als bloßes Aufstehen und sich kühl und stilvoll des imaginären Staubs
Entledigen.
     
      Ich benutzte die Armlehnen des Sessels als Stützen, um den
Oberkörper hochzuheben, ich sammelte meine Beine vorsichtig, langsam,
maschinenhaft unter dem Körper, ich peilte die Richtung an und schoss, wie eine
Rakete, versetzt gegen Mome, indem ich die Füße an der Rückenlehne aufgestützt
mich

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