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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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sterben.
    ….Wahrscheinlich schon.
     
      Wir hatten richtig gute Laune, eine einwandfreie
Partystimmung. Ein Händeklatschen, ein Schlag gegen die Schulter, ein
Augenzwinkern, ein heftiges Ausatmen, und wir standen bereit vor der Tür, die
freundlicherweise selbsttätig aufging. Hinter der Tür, am Ende eines schmalen
und recht düsteren Flurs, erschien eine zweite Tür.
     
    .Nicht schon wieder!
    ….Dreiundzwanzig.
    .Dreiundzwanzig!?!
    ….Jetzt nur noch zweiundzwanzig.
     
      Ich sagte nichts mehr dazu, schüttelte nur noch den Kopf.
Die haben echt nichts zu tun und nicht alle Tassen im Schrank. Hungert denn
niemand? Müssen die nicht die Welt vor Irgendwas retten? Gibt es denn nichts
mehr zu erobern? Haben die Wirklich keine akuten Probleme mehr … außer
Langweile? … Ja, ich weiß, dass ich genau das haben wollte, dass ich eigentlich
glücklich und zufrieden bin, ich wollte bloß … ich wollte … noch glücklicher
sein … indem ich meinen Kopf schüttle, und mich beschwere… Es macht wirklich
Riesenspaß, den Kopf zu schütteln und sich zu beschweren… Ach, halt die Klappe!
     
    ….Fünfhundertzwölf, dreihundertsechzig, einundzwanzig,
zwölf, vierzehn, zweiundzwanzig, drei, vier, sechs, sechs…
    .Was machst du?
    ….Störe dich beim Zählen.
    .Ha, ha. Habe gar nicht dran gedacht. Gar nicht
>daran< gedacht.
     
      Die aufgehenden Türen erinnerten mich an den Anfang eines
Märchens, das ich in meiner Kindheit gesehen habe. Jede einzelne Tür hatte
einen eigenen Charakter, schien jeweils von einem Anderen entworfen worden zu
sein. Und trotzdem passte jede Einzelne in das Gesamtkonzept. Zukunftsgerecht
bis ins kleinste Detail. Sie haben sich gut entwickelt, das muss man denen
lassen…
     
      Etwa um die Zeit, in der ich langsam das Gefühl bekam, die
Türen sollten bald ausgehen, während meine Aufregung kontinuierlich ins Unermessliche
stieg, öffnete eine der Türen den Blick in einen großen, hellen Raum, wo eine
weibliche Person auf uns wartete – Mome. Wir begrüßten uns herzlich und sie
schnappte sich meinen letzten, freien Arm.
     
      Für einen ganz kurzen Augenblick dachte ich, der Countdown
wird ewig dauern und ist meine gerechte Strafe für all meine Sünden, doch die
übernächste Tür sollte tatsächlich die letzte gewesen sein, hinter der wir von
zwanzig Milliarden simulierten, echten Menschen bereits erwartet wurden.

Das Unbeschreibliche versuchen zu beschreiben.
     
      Einer, zwei, drei, vier, fünf, ein Dutzend, zwei Dutzend,
ein Bataillon, eine Division, eine Armee… Die Türöffnung bot mit jedem weiteren
Schritt eine immer größere Aussicht auf die wartende Menge, während die Anzahl
der sichtbaren Erdenbürger exponentiell stieg. Es ist also wahr, sie erwarten
uns… Bereits drei Meter vor der letzten Tür vernahm ich etwa so viele Menschen,
wie zu meiner Zeit, die größte Stadt beherbergte. Grob geschätzt natürlich. Die
hinteren Reihen befanden sich auf einer Erhebung, wodurch eine bessere Sicht
garantiert wurde, als auf einem flachen Boden, was bei den Entfernung kaum noch
einen sinn ergab, weil ich jetzt bereits in Kilometern schätzte. Meine visuelle
Vermutung, kurz vor dem Ziel, war ein riesiger Krater, ähnlich wie ein Stadion
randvoll besetzt, während ich in der objektiven Mitte das Zentrum des
Interesses darstellte… Ich wurde äußerst enttäuscht …
     
    Desillusioniert.
     
      Zwei, drei schritte vor der Pforte wurde ich immer
mutloser und verbluffter. Fragte mich, wann und ob ich den Rand des Kraters
erlebe. Die Köpfe der Wartenden waren kaum noch in der Masse von einander zu
unterscheiden, trotzdem ging es immer weiter nach oben. Die vorderen Reihen
missten schon seit geraumer Zeit meine Aufmerksamkeit, denn meine Augen klebten
viel mehr knapp unter der oberen Türkante auf der unerbittlichen Suche nach dem
Ende der Reihen. Meine Augen und mein Mund wuchsen umgekehrt proportional zu
der immer kleiner werdenden Entfernung zum Durchgang. Ich vergaß >Alles<,
die beiden Menschen rechts und links von mir, die mich von beiden Seiten wie
einen Gefangen, eher wie einen Marklosen festhielten, die Türen und den Gang,
den Zweck unseres Aufenthalts hier, das heutige Datum, den Planeten, auf dem
wir uns befanden und sogar meinen eigenen Namen … meine ganze Existenz
konzentrierte sich nur noch auf eine einzige Frage: Wann wollen die
Menschenreihen endlich aufhören, immer mehr zu werden?
     
    .Ach Du Schaaaiiiisssssee…..
     
      Ich sprach diese Worte

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