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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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auf Hunger?
    ….Dich muss man ja extra fragen. Hast du Lust auf
extravagante Geschmacksempfindungen und auf vollen Magen?
    ..Essen.
    .Ach Essen. Doch bestimmt… Ich habe zwar keinen Hunger…
    ….Deswegen ja…
    ..Frag ihn doch nicht. Bis er das kapiert, ist die Party
vorbei.
    .Na hoffentlich hab ich es bis dahin kapiert.
     
      Ich wurde Zeuge eines sagenhaften Tricks. Aus dem Boden,
denn ich mir übrigens noch mal genau anschauen wollte, wuchs ein schmaler
Zylinder empor, der die Höhe eines Tisches erreicht, sich zu allen Seiten
gleichzeitig, wie eine Blume verteilte, bis die Form eines Tisches erreicht
hat. Aus der Tischoberfläche wuchsen, ebenfalls wie Blumen, bunte, lecker
aussehende, appetitanregende Gerichte und Getränke. Auf genau dieselbe Weise
kamen drei Designerstühle zustande, die wir mit reibenden Händen besetzten.
     
      Auf ein Mal verspürte ich einen Riesenappetit gepaart mit
einem unbeschreiblichen Hunger, fast größer, als die Gerichte auf dem Tisch
befriedigen könnten, obwohl deren Gesamtmasse unsere Körpermassen um einiges
überstieg. Meine Exkollegen schmissen sich auf das Essen, als hätten sie seit
Monaten nur Rasen gefuttert. Ich schloss mich dem Wahnsinn der Völlerei an, und
wir aßen, wie um eine beträchtliche Wette.
     
      Ich weiß nicht, wie viel Zeit verging, ich musste gut
einen halben Zentner an Speisen in mich gestopft und etwa drei Eimer an
verschiedensten köstlichen Flüssigkeiten in mich hinein gekippt haben … ein
Mann kam vorbei, setzte sich dazu, ein neuer Stuhl entpuppte sich tra-la-la,
schnappte sich was Buntes von der Speisekarte, ich nenne das mal geröstete
Seerose, und fing an, daran zu knabbern.
     
    ….Na, wer stört uns hier bei der zügellosen Feinschmeckerei?
     
      Ich schaute auf den jungen Mann, versteckt hinter der
Keule eines rätselhaften Tiers, nebenbei die Blicke meiner Tischkameraden studierend.
     
    ._.Ich wollte mit dem Ältesten reden.
    ..Da vorne sitzt er.
    .Hier vorne… da sitze ich. Was gibt’s?
    ._.Ich habe eine erfreuliche Nachricht für dich.
    .Die wie ginge?
    ._.Ich bin dein Sohn, und du bist mein Vater.
     
      Das war die Höhe! Dem war nicht so, dass ich meinen
Appetit verloren hätte, nein, ich aß fröhlich-munter weiter und überlegte mir
während dessen, welche arme Frau sich hätte von mir schwängern lassen und
abhauen können. Ich musste feststellen, es war nicht völlig ausgeschlossen.
Dennoch blieb ich skeptisch und dies nicht als Einziger an dem Tisch.
     
    .Wie heißt denn deine Mutter?
     
      Die Leute neben mir sahen echt interessiert aus, ließen
das Essen sein und hatten nur noch je einen Cocktail mit je einem Strohhalm in
je einer Hand. Anscheinend gibt es in dieser Welt noch Platz für
Überraschungen.
     
    ._.Meine Mutter hieß Matis Loreday.
    .Matis?! Das ist meine Nachbarin. Das war … Und du bist Dom
Loreday?
    ._.Jap.
    .Und du bist mein Sohn?
    ._.Nein.
    .Nein?
    ._.Nein, ich bin nicht dein Sohn, ich wollte dich nur auf
den Arm nehmen.
    .Du bist nicht mein Sohn? Aber du bist mein Nachbar …
gewesen. Dom! Du warst damals zwölf. Ich habe dich gestern noch gesehen …
vorgestern … vorvorgestern … ach keine Ahnung … gerade noch. Wie geht es dir?!!
    ._.Wie geht es >dirhast du ziemlich tot ausgesehen.
    .Junge… Ich >war< tot… Du bist aber groß geworden. Wie
alt bist du?
    ._.Sechshundertfünfunddreißig.
    .Au Mann, du bist ja richtig erwachsen … wie schnell die
Zeit vergeht. Gestern noch war ich tot und heute … bist du sicher, dass du
nicht mein Sohn bist? Ich hatte mal was mit deiner Mutter … das könnte
hinhauen.
    ._.Eigentlich bin ich mir sicher, aber das spielt doch keine
rolle. Du warst für mich wie ein Vater.
    .Wirklich?
    ._.Wenn man keinen Vater hat, ist jeder Nachbar, wie ein
Vater. Vor allem die, die sich nicht verantwortlich fühlen, sind die besten
Wie-Väter. Und du hast nie versucht, mich zu erziehen. Das fand ich toll an
dir.
    .Wirklich?
    ._.Ja, und du hattest viele Spielzeuge, Computerteile,
Mikroskope, Chemikalien, lebensgefährliche Strahlgeräte.
    .Sie waren nicht wirklich lebensgefährlich.
    ._.Das weiß ich, ich habe später eine Kariere bei Sanikolo
gemacht, bin quasi in deine Fußstapfen getreten.
    .Ich war also doch Wie-Ein-Vater.
     
      Meine Exchef und Expraktikantin amüsierten sich prächtig,
lächelten verräterisch, an ihren Getränken unschuldig tuend schlurfend. Wehrten
meine fragenden Blicke ab. Pfeifend ihre Lippen

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