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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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beinahe stehend unter der Türkante,
ohne mich selbst zu hören. Und es war nicht die Menschenmenge, die wegen ihrem
Geschrei und Gebrüll kein Quäntchen Platz für leise Begeisterungsausstoße im
akustischen Raumgefüge zuließ, es war die Menschenmenge, die durch ihre Anwesenheit
und Anordnung auf dem rein visuellen Weg mich taub werden ließ, eigentlich
unempfindlich für den ganzen Rest der Welt. Ich fühlte meine Beine nicht mehr.
Währe ich alleine, hätte ich keinen Schritt weiter getraut, oder gar gekonnt.
Meine Augen klebten nun mehr an der … Decke einer verdammt großen,
überdimensionalen, sich jeder Vorstellungskraft entziehenden, bis ins kleinste
Winkel menschengefüllten Kugel, in deren Inneren wir uns befanden.
     
    .Scheiße … Scheiße … verdammt!
    ..Bleib standhaft.
     
      Ich glaube, es war gerade Mome, die mir Mut ins Ohr
flüsterte, ganz sicher bin ich mir nicht. Wir entfernten uns von der sich
schließenden Tür, die daraufhin in den Boden verschwand, und ich erblickte die
gegenüberliegende Wand des angenommenen Kraters, die Kugel erschloss sich nun
komplett meiner Wahrnehmung.
     
      Ich befand mich in einem Schockzustand. Ja, ich wurde
enttäuscht. Der Partyraum besaß gar keine objektive Mitte, jeder einzelne Punkt
war gleichwertig. Niemand schaute auf niemanden herunter, denn alle schauten
auf einander hoch. Das viel mir erst später auf, nachdem meine Vernunft zum
freien Verfügen wieder freigegeben war, gleich nachdem mir klar wurde, dass die
Menschen, die von meinem Standpunkt aus gesehen von mir am weitesten entfernt
waren, von meiner Perspektive aus betrachtet, mit dem Kopf nach unten standen.
Mir ist auch aufgefallen, dass eine wilde Begrüßungsrede von einer Frau
gehalten wurde, die mich stark an die Schwester von vorhin erinnerte, also an
Enrico Fernandez. Mir ist weiterhin aufgefallen, dass irgendjemand ein Glas mit
einer grünlichen Flüssigkeit beinahe direkt vor meinem Gesicht hielt. Und mir
ist aufgefallen, dass man sich an die gulliverischen Proportionen nie richtig
gewöhnt, zumindest den Blicken meiner Begleiter nach zu urteilen, die ebenfalls
um die Betrachtung der Kugel nicht herum kamen. Ich trank die erfrischende,
farbige Flüssigkeit und fühlte mich gleich viel entspannter, als hätte sie bei
mir den richtigen Schalter gefunden und umgelegt. Ich konnte plötzlich die
Worte, die Enricos Mund verließen, mit einander verknüpfen, so dass sie wieder
sinn ergaben. Nun verstand ich auch, was die Leute um uns herum so dermaßen
amüsierte…
     
      Ich konnte plötzlich viel schärfer sehen, ich hielt das
zunächst für eine Täuschung, eine Art Wahnvorstellung, doch anscheinend war ich
tatsächlich in der Lage, jedes einzelne Gesicht zu erkennen, das ich mir
anschaute, ganz gleich, wie weit es sich von mir entfernt befand. Und … ich
will bloß nicht übertreiben, denn ich habe nicht den geringsten Vergleich,
nicht die geringste Grundlage für derartige Schätzungen, doch empfand die
Gesamtbreite der Kugel, also den Diameter um die fünfzig bis hundert Kilometer
lang… Ja doch … etwa in der Höhe flog ich vor ein paar Tagen … also gestern …
über der Erde…
     

Ein Kulturschock vom aller Feinsten.
     
      Die Witze von Enrico verstand ich nicht, die kamen mir
reichlich seltsam vor, nicht gerade banal, aber mit jeweils einer Aussage, die
keine Euphorie in mir hervorrief, wie etwa die Anekdote über meinen Chef, die
ich damals im Stadion nach der Show erzählt bekam. Vermutlich muss man Ein-
Zweihundert Jahre unter den Leuten gelebt haben, um mit ihnen lachen zu können.
Andererseits schien Enrico unabhängig von dem aktuellen Körper, in dem er
steckte, eine sagenhafte Anziehungskraft zu besitzen, die alle, ja auch mich,
sobald ich wieder bei Sinnen war, fast ununterbrochen im Atem hielt. Mir viel
ein, es war auch bei der Begrüßungsrede im Stadion nicht anders.
     
    ._.Ich hoffe, aber auch bestehe darauf, dass jedes von euch
elenden Erdlingen, seine favorite Droge in der Hand hält, um auf das Gedeih und
Verderb unseres neunen Ältesten anzustoßen.
     
      Eines der beiden Gläser mit einer prickelnden Flüssigkeit
drin überreichte Enrico hochfeierlich in meine Hand, stieß an und hob sein Glas
hoch in die Luft. Heove und Sanikolo, die ich bainahe vergaß, die aber immer
noch neben mir, nun auch mit vollen Gläsern standen, stießen mit mir ebenso an
und wiederholten Enricos Bewegung. Alle wiederholten Enricos Bewegung, so dass
ich anstatt zwanzig

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