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Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Titel: Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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Nun war ich endgültig überrumpelt. Ich hatte bisher viel gesehen und erfahren, aber diese Aussage übertraf meine kühnsten Vorstellungen. Eljakim war ein Engel. Wie konnte ein Engel ein Sklave sein? Beides passte nicht zusammen. Es kam mir vor wie zwei Puzz lestücke mit unterschiedlichen Kanten, die selbst beim hundertsten Versuch, sie zu verbinden, nicht zusammenpassten. Fassungslos starrte ich ihn an und konnte das Absurdum nicht begreifen. Sein Auftreten und alles, was er bisher zu mir gesagt hatte, vermittelten ein ganz anderes Bild. Ich nahm ihm diese Behauptung nicht ab und sagte es ihm.
» Wieso wirst du bestraft? Sei mal ehrlich, und wie ein Sklave siehst du bestimmt nicht aus. Ich kann noch verstehen, wenn sie mich nicht mit offenen Armen empfangen … würde ich mit ihnen auch nicht tun … aber du ? «
Eljakim seufzte und hob langsam den Kopf. Seine Lippen formten sich zu einem zögerlichen Lächeln, aber es drang nicht bis zu seinen Augen vor .» Es gibt vieles, was du nicht weißt, und vieles, was du vielleicht nicht verstehen kannst. Genauso gibt es viele Arten von Strafen. Um ein Sklave zu sein, braucht es nicht immer eine Peitsche und Ketten. Es gibt andere Fesseln, unsichtbare, die einen auf unterschiedliche Weise quälen. Aber das hat nichts mit dir zu tun. Ich möchte dir helfen. Ich bin da, um deine Fragen zu beantworten und dir zu helfen, dich in deinem neuen Leben zurechtzufinden. Und ich verrate dir noch etwas:Künftig werde ich jeden Tag an deiner Seite sein. Du wirst Agnon verlassen und in Ephis leben . «
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ephis
 
I ch hätte es niemals geglaubt, wenn ich es nicht mit eigenen Augen hätte bewundern dürfen. An der Seite von Eljakim kehrte ich Agnon den Rücken. Zwanzig Minuten führte uns ein Weg einen weiteren Hügel hinauf. Dahinter erstreckte sich eine unberührte, faszinierende Landschaft. Sie reichte, soweit ich sehen konnte und noch weiter. Agnon selbst befand sich in einer Talsenke hinter uns, vor uns erhoben sich zu beiden Seiten Berge empor, deren Gipfel von dichtem Nebel umgeben waren. Dazwischen lag ein saftig grüner Wald. Und wie schon Eljakim, so war die Natur auch einfach atemberaubend und perfekt. Nicht einmal ein Maler hätte die Schönheit so gebündelt in einem Meisterwerk einfangen können.
Über uns der blaue Himmel, die Sonne zog langsam ihre Bahn , und wir mittendrin. Ich hörte Vögel zwitschern, und die Luft war erfüllt von vielen verschiedenen Blütendüften. Irgendwo in der Nähe plätscherte Wasser. Eine Idylle wie aus einem Traum.
Für einen Moment fragte ich mich, wieso ich die hohen Gipfel nicht schon längst beim Blick aus dem Fenster gesehen hatte. Die Erklärung folgte auf dem Fuß.
» Willkommen im Umland von Ephis .« Eljakim machte eine einladende Armbewegung und lachte.
Sein Lachen war ansteckend. Ich mochte es, wenn er fröhlich war. Dann schien er nicht mehr so streng und steif zu sein. Denn den restlichen Weg von Agnon bis hierher hatte er schweigend und mit betrübter Miene fortgesetzt. Ich war ihm stillschweigend gefolgt.
» Wir haben die Grenze von Agnon eben überschritten. Eine unsichtbare Barrierehindert jeden daran, der uneingeladen die Grenze überschreiten will, Ephis zu betreten und zu sehen .« Er streckte die Hand nach hinten aus und wies mich an, es ihm gleich zu tun.
Als ich es tat , erschrak ich. Obwohl ich nichts erkennen konnte, berührte ich etwas. Dieses Etwas war weich und trotzdem fest. Es fühlte sich fast an wie Wackelpudding. Von hier aus konnte ich nicht einmal mehr Agnon richtig sehen. Die Häuser waren merkwürdig verblasst und verzerrt.
» Cool. Das heißt, ich kann nicht mehr zurück ? «
Er nickte .» Deine künftige Aufgabe liegt in Ephis. Nicht vielen Seelen von der Erde ist es gestattet, dorthin zu reisen. Schon gar nicht,dort zu verweilen. Du darfst dich geehrt fühlen . «
Stolz wallte in mir auf. Ich schaute ihn an und grinste von einem Ohr zum anderen. Ich musste nicht mehr zurück in das Haus Nummer 24 und auch nicht in dieses trostlose Zimmer. Aber das bedeutete auch, ich würde Naz und Joel nicht wiedersehen. Einerseits war ich ein wenig traurig, denn ich hatte sie gemocht. Andererseits gefiel es mir in der Gegenwart von Eljakim. Jetzt, wo ich ihm nicht mehr die Schuld für meine Situation gab, unterhielt ich mich sehr gerne mit ihm. Und ihn umgab eine anziehende, geheimnisvolle Aura. Ich begann seine

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