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Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Titel: Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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, sagte Joel und deutete mit dem Kinn auf seinen Teller. »Und das hierist Tochee. Versuch es mal. Ein Stück, und du denkst, du hättest ein 3-Gänge-Menü verputzt . «
Ich ließ mich nicht lange bitten. Plötzlich hatte ich Hunger, und ich war neugierig, wie es schmecken würde. Es war einfach köstlich. Der Geschmack war unbeschreiblich, einfach himmlisch. Nun ergab es auch Sinn, wieso es hier keine Bestecke oder dampfende Töpfe gab. In einem atemberaubenden Tempo hatte ich mein Tochee gegessen, einen weiteren Becher von dem Engelsnektar getrunken und lehnte mich satt und zufrieden zurück.
» Du hast es also auch getan ? «
Diese Frage, die eher eine Feststellung war, kam unerwartet und rüttelte mich wach. Ich starrte Naz fragend an, obwohl ich ahnte, was er damit sagen wollte.
» Selbstmor d « , sprach er es schließlich aus. Seine fröhliche Miene war einem ernsten Ausdruck gewichen. Er wirkte auf einmal viel älter und weiser.
Soll das bedeuten, dass an diesen Tischen Selbstmörder sitzen?
Ein grausiger Gedanke. Ein Gedanke, der mir einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Ich fing an zu zittern. Wenn dem so war, dann hatte auch ich meinem Leben de facto ein Ende gesetzt. Nur warum und wieso? Sollte das alles nun meine Strafe dafür sein? Ich glaubte noch immer, tief in mir verborgen, dass ich nur in einem Albtraum gefangen war und nicht wusste, wie ich ihm entfliehen konnte. Womöglich lag ich sogar in einem Krankenhaus im Koma, und mein Gehirn spielte mir schlechte Streiche.
»Naz, er ist neu, gib ihm Zeit«, hörte ich Joel sagen. »Damian muss sich erst daran gewöhnen. Du weißt doch, wie es bei …«
» Also ist es wahr ?« , platze es aus mir heraus, bevor ich darüber nachdachte .» Ihr wollt mir sagen, ich habe Selbstmord begangen? Dann wäre es auch wahr, dass ein Engel über mich gerichtet hat und mich hierher brachte. Wie auch immer er das getan hat . «
Meine Augen waren aufgerissen, mein Herz raste, und ich umklammerte den Tonbecher so fest, dass meine Knöchel weiß hervorstachen. Ich musste mich an etwas festhalten, sonst wäre ich vermutlich rückwärts von der Bank gekippt.
»Gut zusammengefasst. Trink noch einen Schluck, danach geht es dir besser. Versprochen.«
Automatisch tat ich, was Joel mir riet, und trank den ganzen Becher leer. Der Engelsnektar erfrischte mich, aber das war auch schon alles.
» Das ist doch nur ein Scher z« , presste ich hervor .» Gleich kommt so ein dämlicher Moderator durch die Tür und ruft: ‚Versteckte Kamera!’ Stimmt’s, Jungs ?« Mein Tonfall wurde hysterisch .» Ha … ha … ha … ihr habt mich reingelegt, und ich bin drauf reingefallen. Jetzt könnt ihr damit aufhören. Ich glaub’s euch ja. Ihr habt es geschafft . «
» Damian, komm zu dir. Das ist kein Scherz .« Naz rüttelte mich an den Schultern.
»So leid es mir tut, aber ich muss Naz recht geben .« Aus den Augenwinkeln sah ich Joel, der aufstand und Naz ein Zeichen gab. Ich achtete nicht darauf. Mir was es egal. Ich wartete verzweifelt auf die Pointe, die einfach nicht kommen wollte.
» Weißt du was …« , hörte ich Joel, der nun neben mir auftauchteund eine Hand auf meine bebende Schulter legte. Am liebsten hätte ich sie wegschlagen und gesagt, er soll abhauen und mich in Ruhe lassen. Aber ich tat es nicht. Insgeheim war ich froh, nicht mehr alleine zu sein .» Wir werden jetzt woanders hingehen, und ich erzähle dir ein wenig von uns . «
Im ersten Moment sträubte ich mich hartnäckig dagegen. Ich war fest davon überzeugt, wenn ich meinen Platz jetzt verließ, würde ich das Ende des makabren Streichs verpassen. Aber ein Teil meines Unterbewusstseins hatte schon längst akzeptiert, dass ich hier in Agnon gestrandet war, auch wenn ich es mir bewusst nicht eingestehen wollte. Alles, was ich bisher gesehen und gehört hatte, entsprach der Realität. Doch ich weigerte mich , sie anzunehmen. Das war die unumstößliche Wahrheit.
Daran halte ich fest, bis ich vom Gegenteil überzeugt bin!
 
 
 
Ich wusste nicht mehr, wie ich in dieses Zimmer gekommen war, aber eines stand fest, von dessen Existenz wussten sicherlich nicht viele. Auf den ersten Blick wirkte es wie mein eigener Schlafraum. Doch hier gab es Dinge. Nicht nur ein Bett, eine Kommode, einen Tisch und einen Stuhl. Auf der Kommode stand eine einzelne brennende Kerze. Überraschenderweise reichte ihr Licht aus, um die gesamten fünf auf fünf Meter auszuleuchten. Laut Joel, dem das Zimmer gehörte, brannte diese

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