Burnout vorbeugen und heilen
Partner in einem selbst ausgelöst hat. Sie klären für sich Ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse und sortieren vor, bevor sie Sie sich in unangemessener Form an Ihren Mann / Ihre Frau wenden. Schlussendlich ist es unabdingbar, sich achtsam mit den eigenen Wünschen, Bedürfnissen, Gefühlen und Gedanken mitzuteilen ( siehe Abb. 2-2 ) und offen zu sein für die ehrliche Reaktion des anderen.
Ich habe für Situationen, in denen Sie etwas ansprechen oder einen Konflikt lösen möchten, die Formel K, eine Gesprächsformel, entwickelt, an der Sie sich orientieren können. Sie können mit dieser Formel ein Gespräch vorbereiten und führen ( siehe Abb. 4-10 ).
Beziehung braucht Zeit und Pflege, sonst kann nicht entstehen, was ich gerade skizziert habe. Gerade dann, wenn wir durch Kinder, Eltern oder berufliche Herausforderungen sehr in Anspruch genommen werden, ist es von großer Wichtigkeit, sich als Paar Zeiten miteinander zu nehmen. Dafür sollten Pflichten rund um Kinder oder Ihnen anvertraute Menschen für eine bestimmte Zeit an andere delegiert werden. Ein gemeinsames Wochenende am Meer, ein Konzertbesuch, ein Spaziergang – es gibt so viele Möglichkeiten und Vorlieben für eine solche Paar-Zeit, wie es Paare gibt.
Eine heutzutage weitverbreitete Versuchung in der Paarbeziehung ist es, sich allzu sehr auf den einen vertrauten Menschen zu stürzen, ja zu werfen, und den anderen in der „Zweisamkeit“ mit zu vielen und zu vage definierten Forderungen zu überhäufen; dies kann ihn / sie aus der Beziehung vertreiben. Pflegen Sie auch Kontakte zu Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen, anderen Menschen, mit denen sie reden, spielen und feiern.
Wenn Kinder oder Tiere zur Familie dazugehören, kommt es häufiger zu Problemen übergroßer Eifersucht. Diese entsteht aus der Angst, nicht genügend Zuwendung zu bekommen. Hier ist es wichtig, die eigenen Zuwendungsbedürfnisse und die eigenen Strategien, diese zu befriedigen, gut zu kennen und sich darüber im Klaren zu sein, dass die Art der Zuwendung zu Kindern oder Tieren eine andere Art der Zuwendung ist als die zu erwachsenen Menschen; sie aus einer anderen Rolle heraus gelebt wird. Die Mutter des Kindes ist nicht die Mutter des Mannes, der Vater des Kindes nicht der Vater der Frau. Sie ist die Frau des Mannes und die Mutter des Kindes, er ist der Mann der Frau und der Vater des Kindes. Was wir als Kinder von den Eltern nicht bekommen haben, taucht in der Beziehung jetzt als Bedürfnis aus der Vergangenheit auf und wir übertragen es auf unsere Beziehungspartner.
Nur, und das wird immer wieder deutlich, was wir von unsren Eltern nicht bekommen haben, können wir nie wieder vom Mann oder der Frau bekommen. Wir können jetzt in einer erwachsenen Form (nur) die jetzt auch mögliche Zuwendung und Liebe entgegennehmen und geben. Schellenbaum (1991) nennt diesen hier notwendigen Entwicklungsprozess zutreffend den „Verzicht auf zu späte Elternliebe“. Es ist völlig natürlich, dass diese Konflikte und Themen in der Paarbeziehung auftauchen. Sie lassen sich lösen und die Beziehung wächst daran. Manchmal tut hier auch professionelle Hilfestellung durch Paarberater oder Paartherapeuten gut.
Wir handeln und leben in der Paarbeziehung in verschiedenen Rollen. Wir sind Mann und Frau, haben eine Liebesbeziehung. Wir sind Geschäftspartner, was unser materielles Zusammenleben angeht, wir sind gemeinsame Eltern unserer Kinder oder „Stiefeltern“ von Kindern der Lebenspartner. Diese Rollen gilt es auseinanderzuhalten. Und es gilt, die Zuwendung in den verschiedenen Rollen zu pflegen.
Abbildung 2-3: Rollen in einer Paarbeziehung (© Schneider 2013)
Eine Beziehung kann man gut mit einem Feuer vergleichen. Das Feuer brennt auf die Dauer nur, wenn man Holz nachlegt, wenn man es schürt. Da das Paar mehrere Rollen gleichzeitig hat, vergisst es manchmal die Liebesbeziehung und lebt nur die Partnerschaftsrollen und die Elternrollen. Wenn das Feuer der Liebesbeziehung nicht mehr am Leben erhalten und gepflegt wird, kann es auch zum Burnout und zum Aus in der Beziehung kommen. Die Falle besteht darin zu meinen, die Partnerschaftsrollen würden uns auf die Dauer verbinden. Aber nur beides zusammen – die gemeinsamen Projekte, das Miteinander, die tätige Verbundenheit und die sichtbaren Ergebnisse der Partnerschaft sowie die der Liebesbeziehung eigenen empfangende und gebende Form der Verbundenheit, die bedingungsloses Mögen und Gemocht-Sein, Lieben und
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