Burnout vorbeugen und heilen
Kind oder anderen Kindern gegenüber waren oder sind. Lassen Sie schmerzhafte Erziehungserfahrungen hinter sich und wiederholen Sie nicht das Verhalten Ihrer Eltern oder anderer Bezugspersonen, das Ihnen damals nicht bekommen ist. Handeln Sie stattdessen kreativ und erfinderisch – sich selbst und anderen wohlwollend zugewandt.
Dass derzeit so wenige Kinder in Deutschland geboren werden, ist nicht verwunderlich: Um Kinder großzuziehen, brauchen wir Platz, Zeit, Raum und die geistig-seelische Wertschätzung der Gesellschaft. Wenn beide Eltern voll in der Erwerbsarbeit stecken – und nur diese wird derzeit tatsächlich öffentlich anerkannt und propagiert –, dann fehlen Platz, Zeit und Raum, Kinder zugewandt und zwangslos großzuziehen.
Für Eltern besteht die große Herausforderung darin, die eigenen Bedürfnisse parallel zu den Bedürfnissen der Kinder zu befriedigen. Dies will gelernt sein, aber grundsätzlich ist in uns allen die Fähigkeit dazu angelegt. Sie kann entwickelt werden, wenn sie abgerufen wird. Eltern und Kinder wachsen gemeinsam in ihre Beziehung hinein.
Tipps
Geben Sie sich die Chance, in Ihre Aufgabe als Eltern hineinzuwachsen.
Tauschen Sie sich mit anderen (erfahrenen) Eltern aus.
Nehmen Sie die Hilfe Ihrer Eltern und Freunde in Anspruch.
Lesen Sie anregende Literatur.
Finden Sie Ihre eigene Art, Kinder großzuziehen und Kindern zu begegnen – und stehen Sie dazu.
Literaturempfehlungen:
Jesper Juul: Das kompetente Kind.
Jesper Juul: Grenzen, Nähe, Respekt. Wie Eltern und Kinder sich finden.
Jesper Juul: Vom Gehorsam zur Verantwortung.
Jesper Juul: Pubertät. Wenn Erziehen nicht mehr geht.
2.8 Tiere
Tiere verbinden uns mit der Natur und schenken uns bedingungslose Zuwendung. Sie vermitteln uns unsere animalische Seite, regen uns an, unsere Grundbedürfnisse wieder zu achten, unsere Urwüchsigkeit und Spontaneität zu leben. Viele Menschen empfinden das Versorgen von und das Spielen mit Tieren als sehr befriedigend und beglückend.
Tipp
Lassen Sie sich bewusst auf ein Haustier ein, vorausgesetzt, Ihre Frau / Ihr Mann, die Kinder wollen dies auch und die Umstände sind so einzurichten, dass es einem Tier bei Ihnen gut gehen wird.
2.9 Familien
Immer schon lebten Menschen in kleineren und größeren Lebensgemeinschaften, die es ihnen ermöglichten, verschiedene Bedürfnisse gleichzeitig zu befriedigen. Familien sind Gemeinschaften von Blutsverwandten, von Getrauten, Vertrauten und Anvertrauten. Untersuchungen zeigen, dass in persönlichen Notsituationen Familienangehörige sich als die stabilsten Beziehungspartner erweisen. Sie sind es, die in schwierigen Situationen helfen und versorgen, wenn Freunde und Bekannte schon das Handtuch geworfen haben und nicht mehr zur Seite stehen.
In der Regel sprechen wir in unserem Kulturraum von einer Familie, wenn ein Paar mindestens ein Kind hat. Wenn sich jedoch eine Familie neu gegründet hat, ist die Unterscheidung zwischen aktueller Familie und Ursprungsfamilie interessant und wichtig, denn oft kommt es zu Konflikten zwischen der älteren und der jüngeren Generation. Wer hat ab jetzt das Sagen? Wer bestimmt die Familienkultur?
Besonders vor Weihnachten wird für die Menschen in unserem Kulturraum Familie zum beherrschenden Thema. Das Familienfest schlechthin führt dazu, das bei vielen von uns Empfindungen wie Verbundenheitsgefühle, Einsamkeit, nicht gelöste Konflikte, Verpflichtungsgefühle, Abhängigkeiten und alte, schmerzliche Erfahrungen ins Bewusstsein rücken. Quasi über Nacht stellen sich Fragen mit Konfliktpotenzial: Wie will ich Weihnachten verbringen? Wen lade ich ein? Gehen wir zu den Eltern oder zu den Schwiegereltern? Wann zu wem? Unser Kind kommt heim zum Fest – und nun? Feiern wir mit ihm bei uns oder bei den Eltern? Will ich mit meiner Familie überhaupt noch etwas zu tun haben? Lade ich die Exfrau, den Exmann ein? Feiern wir als Patchworkfamilie? Was ist Tradition? Wie lebe ich die Tradition? – Fragen über Fragen. Es ist aber wichtig, sie zu stellen und für sich zu beantworten. Und ganz wichtig: Stehen Sie dabei zu sich selbst!
Doch nicht nur intergenerationelle, auch geschwisterliche Beziehungen erleben viele von uns als problematisch. Mit so manchem Bruder, mancher Schwester hätten wir am liebsten nichts zu tun, weil diese sich in unseren Augen „anders“, „komisch“, gar „verrückt“ verhalten. Manche Geschwister haben ernsthafte Probleme, sind psychisch krank, haben Alkoholprobleme oder sind
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