Burnout
fördern als auch davor schützen. Man kann sich keinen Chef backen, aber beispielsweise konstruktive Mitarbeitergespräche führen etc.
Selbstfürsorglich sein, das heißt, die eigenen Belastungsgrenzen kennen, akzeptieren und auch gegenüber Vorgesetzten und Kollegen kommunizieren.
Nehmen Sie Arbeit nie mit nach Hause! Das betrifft sowohl »materielle Arbeit« (etwa Akten) als auch »ideelle Arbeit«, wenn Sie also beispielsweise in der Freizeit oder abends im Bett noch lange über die Arbeit und damit verbundene Probleme und Ereignisse nachdenken. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps – ein wirksamer Burnoutschutz!
Einen persönlichen Schutzwall errichten
Wer Burnout hat, ist geschwächt und verwundbar. Viele entwickeln dabei eine Gegenstrategie, die in Fachkreisen als Depersonalisation bekannt ist. Darunter versteht man einen »Rückzug aus dem persönlichen Kontakt«, welcher mit einer gewissen Distanzierung, mitunter aber sogar mit Sarkasmus einhergeht. Dies ist einerseits ein Symptom der Krankheit. Je weniger Empathie man seinem Kunden/Klienten/ Patienten entgegenbringt, mit je mehr Zynismus man auf belastende Situationen reagiert, umso weiter ist das Burnout fortgeschritten. Andererseits stellt die Depersonalisation aber auch einen Schutzwall dar. Richtig und bewusst eingesetzt, kann dies ein wertvolles Instrument sein, um sich vor einem Fortschreiten des Burnouts zu schützen. Man legt sich dabei eine »verstellbar dicke Haut« zu. Das ermöglicht weiterhin ein Einfühlen mit dem Gegenüber. Andererseits lässt man aber auch nicht alle Gefühle und Probleme des anderen an sich heran. Eine Strategie kann beispielsweise darin bestehen, auszuwählen,bei welchen Menschen man sich besondere Mühe gibt und bei welchen man sein Engagement in Grenzen hält, was nicht heißt, dass man sie schlecht behandeln muss. Das wirklich Notwendige sollten Sie tun – aber muss es immer das Optimale sein? Viele von Burnout Betroff ene entwickeln leicht ein schlechtes Gewissen: »Ich muss doch bei allen und allem meine gan ze Energie und Empathie einsetzen, sonst handele ich doch unethisch!« Aber was ist schlechter: Eine Zeit lang seine Wärme ungehindert allen zukommen zu lassen, dabei auszubrennen, um dann irgendwann allen gefühllos, abwertend und zynisch zu begegnen? Oder seine Energie ein wenig zu dosieren, aber so sein ganzes Berufsleben lang hilfreich tätig sein zu können?
TIPP
Reiten Sie ein totes Pferd?
Eine Weisheit der Dakota-Indianer besagt: »Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, dann steig ab!« Klingt logisch und ist ganz einfach. Doch leider steigen gerade Menschen mit Burnout eben nicht vom toten Pferd ab, sondern versuchen, mit viel Energieaufwand aus dem toten Pferd noch etwas zu machen. Ein totes Pferd kann dabei Vieles sein – ein Projekt bei der Arbeit, an dem man sich lange und vergeblich abgemüht hat, eine Partnerschaft, die wirklich keine Zukunft mehr hat etc. Hier finden Sie 15 »Tipps« zum Reiten toter Pferde :
Wir kaufen externe Experten ein, die angeblich tote Pferde reiten können.
Wir trainieren hart, um besser tote Pferde reiten zu können.
Wir sagen: »So haben wir das Pferd aber schon immer geritten«.
Wir ändern die Kriterien, die festlegen, ob ein Pferd tot ist.
Wir schirren mehrere tote Pferde gemeinsam an, damit wir schneller werden.
Wir erklären: »Kein Pferd kann so tot sein, als dass wir es nicht mehr reiten können.«
Wir erklären, dass unser Pferd besser, schneller und billiger tot ist als andere tote Pferde.
Wir entwickeln neue Qualitätsstandards für das Reiten toter Pferde.
Wir richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
Wir entwickeln ein Motivationsprogramm für das Reiten toter Pferde.
Wir bilden eine Meditationsgruppe und visualisieren, dass man das tote Pferd reiten kann.
Wir lassen das tote Pferd zertifizieren.
Wir erstellen eine Präsentation, in der wir aufzeigen, was das tote Pferd könnte, wenn es noch leben würde.
Wir entwickeln andere Aufgaben für neue Pferde, z. B. Pflügen oder Kutsche ziehen.
Wir sorgen dafür, dass eine andere Abteilung die Verantwortung für das tote Pferd bekommt.
Selbstbestimmt arbeiten
Ein wesentliches Merkmal von Burnout ist, dass Betroff ene ihre Situation häufig nicht unter Kontrolle haben. Sie können ihre Zeiteinteilung und ihre Aufgabenverteilung meist nicht selbst bestimmen, sondern müssen die Anweisungen von Vorgesetzten befolgen – manchmal sogar wider besseres Wissen. Ihre Kompetenz
Weitere Kostenlose Bücher