Business Knigge fuer Frauen - Das Trainingshandbuch
adligen Familien vor 1919 zustanden, abgeschafft. Hierzu gehörte z.B. „Seiner Hochgeboren“ (S.Hgb.) oder „Ihrer Durchlaucht“ (I.D.). Zum Teil werden aber diese Anreden noch bei Einladungen in adligen Kreisen verwendet.
Angehörige der regierenden Königshäuser im Ausland werden heute immer noch mit „Hoheit“ oder „Ihre königliche Hoheit“ angesprochen. Als „Hoheit“ bezeichnet man Kaiser und Könige, aber auch Scheiche oder Emire.
Werfen Sie einen Blick auf den Siegelring
An den Siegelringen der Familien können Sie erkennen, wie hoch der Rang des Trägers ist. Das Wappen eines Grafen zeigt neun sichtbare Zacken oder Perlen in der Krone, die oberhalb des Wappens angebracht ist.
Der Siegel(Wappen)ring wird meist an der linken Hand getragen (entweder am kleinen Finger oder Ringfinger). Das Wappen zeigt vom Körper weg, da so das Siegel in das flüssige Siegelwachs eingedrückt werden kann.
Allgemeines zur Anrede
Wenn Sie einmal den Namen einer Person genannt bekommen haben, sollten Sie sich diesen möglichst merken. Fällt Ihnen der Name nicht ein, fragen Sie ruhig direkt noch einmal nach, bevor Sie versuchen, die Namensnennung zu umgehen. Möglich ist hier z.B.:
„Ich kann mich noch an unser letztes sehr interessantes Gespräch erinnern, aber leider habe ich Ihren Namen vergessen.“
„Jetzt habe ich doch Ihren Namen vergessen. Verraten Sie mir noch einmal, wie Sie heißen?“
Vielleicht gibt es auch die eine oder andere Eselsbrücke, um sich dann den Namen zu merken.
Siezen oder duzen?
Zu Zeiten des Frühmittelalters (um 500 n. Chr.) war das „Du“ die gängige Anredeform. Erst im 9. Jahrhundert wurde das „Ihr“ für hochrangige Personen eingeführt. Bis zum 17. Jahrhundert waren das „Du“ und „Ihr“ als Anrede gebräuchlich. Das „Du“ wurde unter Vertrauten, das „Ihr“ als respektvolle Anrede für Fremde benutzt. Im 17. Jahrhundert kam eine weitere Anredeform für höher gestellte Personen hinzu. Die dritte Person „Er“ und „Sie“ wurden jetzt als Differenzierung von Höhergestellten eingeführt. (Verzeih Sie mir meine Frage …). Diese Anrede hielt sich zwei Jahrhunderte und wurde später oft ins Lächerliche gezogen.
Erst im 19. Jahrhundert kam die bekannte Anrede der dritten Person Plural auf, die schon ähnlich zu Römerzeiten in der 2. Person existierte. Das Plural-Sie verdrängte somit das alte „Ihr“. So existierten nur noch zwei Anreden im 19. Jahrhundert: Das „Du“ für bekannte Personen und das „Sie“ für fremde Personen, was wir heute noch kennen. Ein „Du“ an falscher Stelle wurde schnell als Beleidigung aufgefasst.
In Deutschland gibt es heute noch die Unterscheidung zwischen intimem Duzen und distanziertem Siezen. Hingegen ist in fast alle anderen Nationen das Duzen auch für fremde Personen gebräuchlich. Im heutigen Geschäftsleben breitet sich die Duz-Kultur aus. Wer darf nun aber wem das Du anbieten? Es gilt hier die gleiche Regel wie auch beim Händedruck und anderen Situation im Geschäftsleben.
Ein Du darf man ablehnen
Der Ranghöhere darf entscheiden, wem er wann das Du anbieten möchte. Zu beachten ist hier, dass Sie ein Du gerne ablehnen dürfen. Dies kann der Fall sein, wenn Sie selber das Duzen für unpassend empfinden oder Ihnen Ihr Gesprächspartner unsympathisch ist. Rechnen Sie dann aber auch damit, dass Ihnen in diesem Fall das „Du“ nicht wieder angeboten wird.
Es gibt heutzutage eine Mischform, die vielleicht eine gute Alternative zum Duzen ist. Personen werden mit dem Vornamen angesprochen, aber trotzdem gesiezt: „Christina, können Sie mir bitte den Ordner geben?“ Dies ist nicht zu verwechseln mit „Frau Meier, kannst du mal …?“ Sie zeigen sich so modern und locker, wahren aber immer noch etwas Distanz und den erwarteten Respekt.
Tipp:
In Verhandlungen mit englischsprachigen Partnern könnten sich diese darüber wundern, dass Sie Ihren Vorgesetzten siezen. Klären Sie mit Ihrem Vorgesetzten ab, ob Sie sich für die Dauer der Verhandlung untereinander duzen und ihn/sie mit Vornamen ansprechen wollen. Nach der Besprechung kehren Sie selbstverständlich zum „Sie“ zurück.
Im Privatleben gilt heute noch: Der Ältere bietet das „Du“ an. Die Regel, dass nur Herren das „Du“ anbieten, ist überholt. Auch Frauen entscheiden heute, mit wem sie sich duzen möchten. Für ein „Du“ reicht ein Handschlag aus. Verzichten Sie im Berufsleben auf Brüderschaft-Trinken und Kussaustausch. Sollten Sie
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