Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!
aus privaten Gründen weilte. Irgendetwas, das in der Vergangenheit lag. Der Butler hatte nicht nachgefragt.
„Sie sind geschmeidig wie eine Katze, Mister Brent.“ Lady Marbely hatte sich bereits von ihrer Überraschung erholt. „Möchten Sie Näheres über die Geschichte der Villa Andreae hören?“
Larry Brent winkte ab. „Sie haben recht mit Ihrer Vermutung, Milady. Hier existiert ein Teufelspakt. Der Fall, in den Sie verwickelt wurden, hat mit dem politischen Geschehen des letzten Jahrhunderts zu tun.“
Lady Marbely sah den Agenten der PSA fragend an. „Woher wissen Sie?“
„Die Stunde hier im Haus hat mir einiges bekannt gegeben.“
Der Butler sog hörbar Luft ein.
„Kein Grund zur Besorgnis“, beruhigte Larry Brent. „Manchmal nehme ich mir gewisse Freiheiten. Letztendlich bin ich hier, um zu helfen.“
„Dann darf ich weiter mutmaßen?“, fragte Lady Marbely. „Sie sprechen von der Zeit des Nationalsozialismus?“
Larry Brent nickte.
„Wie konnten Sie das erkennen?“, erkundigte sich die Lady aufgeregt.
„Die Schatten kürzlich Verstorbener irren ziellos umher. Sie sind noch nicht zur Ruhe gekommen. Sie wollen eingreifen, wissen jedoch nicht wie.“
„Diese Aufgabe haben wir übernommen“, meldete sich der Butler zu Wort.
„Wenn Sie erfolgreich sind, kommen die Schatten zur Ruhe.“
„Und wenn nicht?“, fragte Lady Marbely.
„Dann werden Sie selbst zu ruhelosen Schatten.“
Lady Marbely machte große Augen. „Und der Teufelspakt? Was meinen Sie damit?“ „Der gilt noch. Er wurde zwischen zwei Wesen geschlossen, die keine Schatten sind.“ „Sie haben erkennen können, wer das ist?“, insistierte die Lady. Larry Brent schwieg und der Butler lud ihn und die Lady zum Abendmahl in den Speiseraum.
*
Als sich der PSA-Agent, den der Butler auch unter der Bezeichnung X-RAY-3 kannte, nach Mitternacht verabschiedete, bat er James, ihn zum Auto zu begleiten. Lady Marbely ersuchte er um Verständnis, dass er mit seinem Kollegen, wie er sich ausdrückte, unter vier Augen sprechen wollte. Milady fügte sich und wartete ungeduldig auf die Rückkehr des Butlers, der sehr ernst wirkte.
„Was hat er gesagt?“, fragte sie sofort.
„Er hat das bestätigt, was wir in unserem Rollenspiel vermutet haben.“
„Und wer ist nun Mephisto und wer sein Faust?“
„Das herauszufinden, ist unsere Aufgabe. Mister Brent hat zumindest bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
„Und hat diesen merkwürdigen Hinweis auf den Nationalsozialismus gegeben. Was halten Sie davon?“
„Ich nehme Herrn Brent und seine Aussagen sehr ernst.“
„Das heißt, es wird gefährlich.“
„Das ist es längst.“
„Dann wird es noch gefährlicher?“
„Ich fürchte, ja.“
„Aber warum hat er nur Sie ins Vertrauen gezogen? Wir arbeiten doch als Team.“
„Er hat mich gewarnt, dass der Teufel Zwietracht sät.“
„Doch nicht unter uns!“
Seit dem Gespräch mit Larry Brent wirkte der Butler bedrückt. „Ich hoffe nicht.“
*
In der folgenden Nacht konnte Lady Marbely nicht einschlafen. Ihre Gedanken bewegten sich im Kreis. Worauf hatte sie sich mit dieser Erbschaft nur eingelassen! War der Butler tatsächlich der hilfreiche Begleiter, als der er ihr am Anfang erschienen war? Er war ihr über Sam Hamilton, ihren geschäftlichen Berater, empfohlen worden. Hamilton vertraute sie vorbehaltlos. War es möglich, dass auch er getäuscht worden war? Unsinn! Der Butler hatte ihr mehrmals das Leben gerettet. Er war ein höchst sympathischer Mensch, mit Verstand und Muskelkraft. Er konnte nicht der Teufel sein, der hinter allem steckte. Dennoch: Er gehörte einer geheimen Organisation an, über die sie nichts wusste. Wollte er an ihr Geld herankommen, um diese mysteriöse Gruppe zu finanzieren? Nein, sicher nicht! Sie würde dem Butler weiter vertrauen, aber nicht mehr blind. Sie musste, jedoch ohne sein Wissen, versuchen herauszufinden, wer er tatsächlich war. Sie kannte nicht einmal seinen tatsächlichen Vornamen, vom Familiennamen ganz zu schweigen.
Lady Marbely beschloss spontan, den Führerschein des Butlers zu kontrollieren. Dort musste sein Name eingetragen sein. Und Hamilton würde sie fragen, wie er auf den Butler gestoßen war. Sie stieg aus dem Bett, hüllte sich in ihren Morgenmantel und verzichtete darauf, Hausschuhe anzuziehen. Sie wollte möglichst leise und unbemerkt in das Zimmer des Butlers gelangen. Der Gang, der von ihrem Zimmer zu dem des Butlers führte, wurde vom
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