Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!
unterrichten, und wieder wimmelten zahlreiche Einsatzkräfte durch das sonst so beschauliche Siegerland. Als man die wichtigsten Formalitäten erledigt hatte, verließen der Butler und Lady Marbely im Maybach das Fabrikgelände.
Merkwürdig! , überlegte der Butler. Egal wohin wir gehen, wir hinterlassen eine Spur des Grauens ...
Und nur wenige Kilometer später fiel dem Butler auf, dass ihnen ein silbergrauer VW Polo mit Siegener Kennzeichen folgte. Der Lady gegenüber, die vor Erschöpfung eingeschlafen war, erwähnte er nichts. In dem gepanzerten Wagen mit den schusssicheren Scheiben befanden sie sich in Sicherheit. Zudem lenkte der Anruf eines Mannes mit amerikanischem Akzent seine Gedanken auf ein anderes Thema. Larry Brent, die Nummer drei der PSA, schlug ein Treffen in Siegen vor. „Bevor ich mich eingehender mit dieser Villa beschäftige, die Mister Prince erwähnt hat, möchte ich einige Punkte klären.“
„Wir können in einer halben Stunde bei Ihnen sein.“
„Das heißt, Sie sind irgendwo in der Nähe unterwegs?“
Der Butler bestätigte dies und schlug als Treffpunkt den Siegener Bahnhof vor. „Unser Maybach ist nicht zu übersehen, Mister Brent.“
5.
Der Butler servierte Lady Marbely das Frühstück am nächsten Tag in Königstein erst um zehn Uhr. Er hatte sich von den Speisen anregen lassen, die ihm die Lady am Vortag bereitet hatte und erntete mit seinem Menü besonders viel Lob und Anerkennung.
„Fein. Und was machen wir mit dem heutigen Tag? Sie haben gewiss Vorschläge.“
„Wir sollten im Geschehen innehalten, das Vorhandene betrachten, analysieren und uns dabei der genialen Methode bedienen, die Sie, Milady, gestern in so unvergleichlicher Weise ...“
„Kommen Sie zum Punkt, James. Von welcher Methode sprechen Sie?“
„Dem Hineinschlüpfen in die Haut des anderen, wenn Milady gestatten.“
„In welche Haut wollen Sie heute schlüpfen?“
„In die der Person hinter all den Untaten, mit denen wir anlässlich Ihres geschätzten Besuches hier in Deutschland konfrontiert wurden.“
„Einverstanden. Soll ich oder Sie?“
„Worauf beziehen Milady diese Frage?“
„Soll ich schlüpfen oder Sie? Wollen Sie der Unhold sein oder ich?“
„Ich schlage vor, ich übernehme diese Rolle. Sie sind meine Komplizin.“
„Gut, dann verwandeln wir uns.“
„Wer beginnt?“
„Sie, James. Ich bin nur die Komplizin.“
„Ich halte alle wichtigen Punkte auf einem Bogen Papier fest.“ Der Butler begann zu schreiben.
Tod Jakob Aufhausers durch Injektion von Insulin. Maybach, gelockerte Radmuttern, verletzter Chauffeur. Gelockerte Radmuttern am Mercedes des Butlers.
Offenbar Mordversuch an Lady Marbely mittels Seilwinde. Fabrikhof Siegen.
Schussattentat auf Lady Marbely. Friedhof Königstein.
Schussattentat auf Mercedes.
Verschwinden Alexander Henschels im Landeskroner Weiher.
Ermordung des Amtsrichters im Weinkeller der Villa Andreae.
LSD-Attentat auf Lady Marbely. Villa Andreae.
Schussattentat auf Hans Obermann.
Selbstmord des Geschäftsführers Habermann in Kirchhundem mit LSD.
Schwarze Ringe. Lemniskaten.
Waffenschmuggel. Geldwäsche.
Danach wandte sich der Butler nachdenklich an Lady Marbely. „Unglaublich, was in der kurzen Zeit alles passiert ist. Möchten Milady etwas ergänzen?“
„Ich hätte gern ein Fragezeichen hinter Habermanns Selbstmord.“
„Schon geschehen.“ Der Butler fixierte weiter sein Geschriebenes. „Wir, Milady, sind die teilweisen Urheber dieses verbrecherischen Geschehens. Beginnen wir mit dem Warum und denken wir wie unser Widerpart.“
„Warum also haben wir so viele Leute auf dem Gewissen und andere immer wieder attackiert?“, fragte Lady Marbely mehr sich selbst als ihren Butler.
„Wir haben einen gewichtigen Grund dafür, ansonsten würden wir uns dieser Sache, oder nennen wir es Projekt, nicht mit dieser Energie widmen.“
„Wir hatten einen Plan, der durch eine schrullige Engländerin gestört wurde, die plötzlich auftauchte und alles durcheinanderbrachte. Sie ist der Grund dafür, dass aus einem sauberen Plan, der wie ein chirurgischer Eingriff ablaufen sollte, ein Blutbad wurde.“ Lady Marbely betrachtete mit großem Wohlgefallen die Schokoladenkekse, die der Butler als gelungene Abrundung des Frühstücks servierte, hielt einen davon in ihre Teetasse und wartete, bis er sich vollgesogen hatte, dann ließ sie ihn genießerisch in ihrem Mund verschwinden.
Der Butler fuhr derweil in seinen Überlegungen fort: „Ich
Weitere Kostenlose Bücher