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Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!

Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!

Titel: Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Preyer
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Peter Pan, der einen Captain Hook als Gegner benötigte, oder zumindest ein Krokodil, um sich als Mann zu spüren. Ein Kasperl im Kampf gegen Hexen und Krokodile, der mit einer Frau wenig anzufangen wusste. Und schon gar nichts mit einer Tochter. Wobei man von Glück sagen konnte, dass Ruth kein Junge war. Der wäre sicher im ewigen Konkurrenzkampf mit dem Vater untergegangen.
    Die Mutter hatte eine komplexere Persönlichkeit gehabt. Musste sie wohl, sonst hätte sie einen Mann wie Ruths Vater nicht zum Partner genommen. Sie war scheinbar ruhig und zurückhaltend, auf das Haus konzentriert, das sie perfekt in Ordnung hielt, wie Frauen aus dem Orient, die tatsächlich die absoluten Herrscherinnen in den Familien waren. So war es auch bei ihnen gewesen. Der Vater verdiente, die Mutter lenkte die Geschicke. Nur Ruth hatte, sobald sie dazu fähig gewesen war, eine Gegenstrategie entworfen, der die Mutter nichts entgegensetzen konnte. Sie hatte sich zum absoluten Liebling des Vaters entwickelt. Auch zur Mutter war sie reizend und zuvorkommend, nur tat sie nicht, was diese ihr auftrug. Sie fand immer eine Ausrede, und die Mutter ließ sie gewähren. Als Ruth fünfzehn war, änderte ein äußeres Ereignis die Situation radikal. Der Vater, der die Familie vom Blockhaus im Hochtaunus nach Hause fuhr, schlief für einen kurzen Augenblick am Steuer des Wagens ein und raste gegen einen Baum am Straßenrand. Die Mutter wurde bei diesem Unfall getötet, der Vater regelrecht skalpiert und im Gesicht verletzt. Seither lächelte er ständig. Ruth trug eine Schädelverletzung davon und lag monatelang im Koma. Sie litt noch immer unter Kopfschmerzen, wenn das Wetter umschlug. Als sie ins Internat zurückkehrte, war sie nicht mehr dieselbe. Sie sah ihre Umwelt mit anderen Augen und versuchte, allein zu sein. Sie beschränkte sich auf die Bekanntschaft zu einem verschüchterten Jungen namens Stefan Obermann.
    Ruth begann in dem Therapieheft ihres nächsten Klienten zu blättern, eines Gymnasiallehrers mit Schlafstörungen. Der schüchterne Mann hatte den falschen Beruf gewählt. Er litt eindeutig an einer schizoiden Persönlichkeitsstörung, führte ein einsames Leben und wurde jeden Tag mit dem unkontrollierbaren Wesen seiner Schüler konfrontiert. Bibliothekar wäre das Richtige für diesen faden Menschen, der ohnehin nichts an sich und seinem Leben ändern wollte, der Woche für Woche in ihre Praxis kam, um gegen Geld eine sichere, geregelte Beziehung geboten zu bekommen. Eine Beziehung zu ihr, seiner Therapeutin. Ihre Strategie war es, eben diesem Wunsch nicht zu entsprechen und ihn zum Reagieren zu zwingen. Sie verhielt sich kühl, sprach nur wenig, saß nur da und blickte den Mann an, dessen angstvoll geweitete Augen um Wärme und menschliche Nähe flehten. Er erinnerte sie an Stefan in den ersten Jahren im Internat. Der Junge schien ständig zu frieren, bis sie ihm die Wärme gab, nach der er sich so sehnte. Seither hing er an ihr wie eine Klette. Er hatte wie sie Psychologie studieren wollen, musste aber erkennen, dass ihm das nicht lag. Er wollte, wie er sagte, nicht dauernd von nervenden Menschen umgeben sein. Also sattelte er um auf Technische Physik. Wie sein Vater. Stefan brauchte Vorbilder auf seinem Weg durchs Leben. Und Ruth unterstützte ihn finanziell; sie verdiente gut, obwohl sie erst Psychotherapeutin in Ausbildung war. Auch die Frage des Geldes war ein Punkt, den sie ihren Klientinnen und Klienten klar zu machen versuchte. Geld war nichts Schlechtes, sondern ein Mittel, Träume Wirklichkeit werden zu lassen und das Leben nach eigenen Wünschen zu gestalten. Vom Sklaven zum Herrn zu werden.
    Und Ruth selbst hatte noch einiges vor in ihrem Leben.
*
    Stefan Obermann hörte ein seltsames Geräusch. Das Klirren von zerbrechendem Glas, dann ein Krachen. Es roch nach Benzin und brennendem Holz. Doch er war zu schlaff, zu ausgebrannt, um sich darum zu kümmern. Hatte Ruth ihm nicht auch geraten, sich von der Öffentlichkeit fernzuhalten? Die Leute sollten nicht sehen, wie überarbeitet er war. Sein schwacher, zitternder Körper sei niemandem zuzumuten.
    Doch er war nicht schwach, und er zitterte nicht. Wie war Ruth nur darauf gekommen? Aber nein, sie hatte das nie gesagt. Es war ein Traum gewesen. Er hätte Holz hacken sollen und lag im Bett und schlief und träumte, während das Haus brannte.
    Ja, das Blockhaus brannte. Eindeutig. Doch was hatte das mit ihm zu tun?
    Nichts, absolut nichts.
*
    „Was ist los mit Ihnen?“,

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