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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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macht man ja, wenn man ein paar Jahre zusammen ist, oder nicht? Aber bis jetzt hat Leon gar keine Anstalten gemacht, mich auf das Weingut zu holen. Wahrscheinlich gefällt ihm die Situation genau so, wie sie ist. Ebenso wie mir. Warum nur träume ich dann solche Sachen?
    »Selbst wenn du wolltest, meine Süße«, sagt Mama weiter, »könntest du dir nie im Leben so ein Haus am See leisten.« Und damit hat sie leider recht. Nur schade, dass mir der Eiskaffee jetzt gar nicht mehr schmecken will, und ich schiebe den Becher zur Seite. Meine Mutter spürt meine Verärgerung und streicht mir sanft über die Wange.
    »Nun mach nicht so ein Gesicht, meine Hübsche. Es kann schon sein, dass dieser Traum tatsächlich eine Bedeutung hat. Nämlich die, dass du eine Veränderung brauchst in deinem Leben. Denk mal darüber nach. Zieh zu deinem Leon und hilf ihm auf dem Weingut. Dann brauchst du dich nicht mehr mit dem Aschenbrenner herumzuärgern und ihr seid endlich eine richtige Familie.«
    Als ob das so einfach wäre. Als wir uns verabschieden, muss ich daran denken, dass sie jetzt wieder in ihre kleine Wohnung fährt und auch alleine ist. Vielleicht hat sie ja gar nicht so unrecht, und wir beide sollten unser Glück ›beim Schopf packen‹, wie sie sich ausdrückt. Auf dem Weg zum Parkplatz erzähle ich ihr noch kurz von Nini und ihrem Marcus. Meine Mutter lächelt nur und sagt dann geheimnisvoll: »Ich glaube, uns drei Mädels steht ein Sommer der Liebe bevor.«
     
    *
     
    Auf dem Heimweg fahre ich durch Nußdorf, und die Worte meiner Mutter kommen mir wieder in den Sinn. Ja, es stimmt. Nie im Leben werde ich mir ein Haus am See leisten können. Und das werde ich auch nicht brauchen, denn wenn ich Glück habe und es nicht versiebe, dann werde ich vielleicht schon bald in einem der schönsten Häuser hier am See leben. Ja, genau. Wahrscheinlich habe ich bei Leon nur immer die falschen Signale ausgesandt, so nach dem Motto: ›Ich bin unabhängig und frei und will das auch bleiben.‹ Das wollen die Männer doch gar nicht. Das heißt, am Anfang wollen sie das schon, aber dann möchten sie eine Frau, die sich nichts Schöneres vorstellen kann, als ein Leben an ihrer Seite zu führen, oder nicht? Also muss ich Leon das in nächster Zeit ein bisschen mehr zu verstehen geben.
    Trotzdem kann ich nicht widerstehen und biege noch einmal in die Seestraße ein. Schließlich ist dies eine Immobilie, die mein Chef verkaufen soll. Und hatte ich nicht den Auftrag, Informationen einzuholen? Ich stelle den Mini an derselben Stelle ab wie beim letzten Mal und werfe einen Blick in den schönen Garten der netten Frau von neulich. Heute ist jedoch weder von ihr noch von dem kleinen Mischlingshund etwas zu sehen. Bestimmt genießt sie diesen herrlichen Sonntag bei ihrer Familie.
    Das Tor zum Objekt 415 bzw. der ›Butterblume‹ ist geschlossen, doch ich habe das dringende Bedürfnis, durch den Garten zum See zu gehen. Und schon bin ich über den Holzzaun geklettert, der zum Glück nicht allzu hoch ist. Hoffentlich ist das kein Einbruch. Ich kichere in mich hinein. Wenn mich jemand erwischt, kann ich immer noch die Story von dem Notizbuch wieder auskramen. Immerhin war ich ja wirklich geschäftlich hier. Und wer soll schon kommen? Die Besitzerin ist tot, die Erben sind weit weg, und der doofe Gärtner wird am heutigen Sonntag ja auch nicht da sein. Sicherheitshalber werfe ich einen Blick auf den Stellplatz, auf dem der alte Volvo neulich stand. Na bitte. Er ist nicht da. Als ich um das alte Haus herumlaufe, bin ich wieder mal ganz entzückt über den Anblick, der sich mir bietet. Der Magnolienbaum und die anderen hohen Bäume stehen inzwischen in voller Blüte und verdecken nur seitlich ein klein wenig den Blick auf den See und das gegenüberliegende Ufer. Der See liegt vollkommen still und das Wasser schimmert tiefblau in der Sonne, die mittlerweile schon ziemlich tief steht. Noch immer sind sehr viele Boote unterwegs und die weißen Segel leuchten in diesem besonderen ›Früh-Abend-Licht‹. Ich setze mich staunend auf die Stufen der Terrasse und genieße die schöne Stimmung. Nach all dem Trubel heute Nachmittag in Meersburg ist es hier so … friedlich. Ich schließe die Augen und freue mich einfach, hier zu sein. Plötzlich reißt mich eine Stimme unsanft aus meinen Träumen.
    »Hallo! Schön, Sie zu sehen. Ich hab Ihr Notizbuch gefunden.«
    Wie bitte? Das kann nicht wahr sein. Ich spüre, wie ich mal wieder feuerrot anlaufe, und fühle

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