Butterschmalz zum Fruehstueck
-Ruderer vom Inlesee , wobei diese Herren in ihren hübschen Trachten eine Show für Touristen inszenieren. Trotzdem schön. Sie benutzen einen Arm und ein um das Ruder geschlungenes Bein zum Rudern. Mit dem anderen Bein stehen sie auf dem Boot und mit der freien Hand können sie die Reuse halten. Insgesamt eine alles andere als triviale Gleichgewichtsübung.
Bald landen wir in einer Art geschützter Werkstatt. Hier arbeiten Padaung -Frauen. Das sind die Frauen mit den gewundenen Messingspiralen. Durch die politischen Wirren haben diese Frauen ihre Heimat verloren. Während sie in Thailand als eine Art Zootiere gefangen gehalten wurden, können sie hier frei leben, aber von Touristen begafft werden sie auch hier. Durch ihren Halsschmuck haben sie Schluckbeschwerden, Bewegungsbeschwerden und ständig ein Zusatzgewicht von etwa zehn Kilo dabei. Hinlegen können sie sich mit diesem Schmuck nicht, sie müssen den Kopf auf einer Art Schemel ablegen. Es heißt immer wieder, dass die Frauen ihren Schmuck nicht ablegen können, ohne dass ihnen das Genick bricht. Das ist falsch. Der Schmuck kann sehr wohl abgenommen werden. Das ist aber mit viel Unwohlsein und Ehrverlust verbunden. Wann und warum dieser bizarre Umgang mit dem Schmuck begonnen hat, ist unbekannt. Es werden zwar immer weniger, aber dennoch gibt es Frauen, die sich diesen Schmuck freiwillig anlegen lassen, oft auch noch an Unterarmen und Waden. Ihr Geld verdienen sie mit schönen Webarbeiten. In diesem Zentrum gibt es jegliche Art von Kunsthandwerk. Die Preise sind gesalzen, aber der Überschuss kommt den Frauen zugute. Und ich bin nun Besitzerin einer neuen Kette aus Kokosschalen.
Eine Silberwerkstatt ist unsere nächste Station. Lässt mich einigermaßen kalt, den so was habe ich schon öfter gesehen. Bis ich plötzlich elektrisiert bin, weil ich Ohrringe sehe, die in einer Emailletechnik hergestellt werden, die schon als ausgestorben gilt, deren Name mir leider nicht bekannt ist. Diese Rarität gönne ich mir.
Nach einer weiteren kurzen Bootsfahrt kommen wir in den Urwald, in dem ein Pagodenfeld verborgen ist. Durch den Urwald fließt ein Fluss mit glasklarem Wasser, in dem die Menschen sich und ihre Sachen waschen, Kinder spielen und die Kleinsten unter lautem Protestgeschrei gebadet werden und aus Rache ins Wasser pinkeln. Das Pagodenfeld ist ein Mini-Pagan. Ich finde die Pagoden fabelhaft. Lauter kunstvoll geschmückte Eingänge, die von Grün überwuchert sind. Die perfekte Kulisse für einen Abenteuerfilm à la Indiana Jones. Dahinter aber lauter frisch gebaute, schmucklose, goldgestrichene Betonmonster. Ich bin einigermaßen entsetzt. Wieder eine unsachgemäße Restaurierung vom Feinsten. Es ist aber gar keine Restaurierung, sondern die Wiederherstellung der Pagodenfunktion mit modernen Mitteln. Wann immer ausreichende Spendengelder von Gläubigen eingehen, werden die alten, funktionslosen Pagoden demoliert und an ihrer Stelle neue Pagoden errichtet. Ein Umdenken, das den Erhalt der alten Substanz Wichtigkeit einräumt, kommt erst ganz behutsam in Gang. Immerhin haben die Kronen der neuen Pagoden Glöckchen, und da gerade ein leichter Wind geht, klingelt es im Urwald richtig schön.
Als wir wieder in die laute Welt zurückkehren, besuchen wir eine Schirmwerkstatt. Hier werden mit einfachsten Mitteln die Speichen aus Bambus gefertigt und der Stock gedrechselt. Das Papier wird aus gekochter Maulbeerrinde von Hand geschöpft.
Wir bestellen unser Mittagessen. Während es zubereitet wird, besuchen wir die Phaung Daw Oo -Pagode, die aufgrund ihrer extrem schwierig zu erreichenden Lage sehr prestigeträchtig ist. Dort befinden sich vier kleinere Buddhafiguren . Der Pilger, der die Unbilden der Anreise auf sich nimmt, hat auch genug Gold für die vier Buddhafiguren dabei. Deswegen sind auch die vier Figuren dermaßen mit Blattgold überdeckt, dass sie schon völlig unförmig sind und wahrscheinlich wird es nicht lange dauern, bis sie alle vier zu einem großen Goldklumpen zusammengewachsen sind.
Beim Mittagessen sehen wir Leute in ihren Volkstrachten in Booten an uns vorüberziehen. Trachten werden überwiegend von den Frauen getragen. Meist tragen sie einen dunklen, einfarbigen Longyi , ein einfarbiges Oberteil und ein kunstvoll geschlungenes, meist bunt gestreiftes oder kariertes Tuch auf dem Kopf. Hier sieht man auch viele Holzhüte , die wie ein flacher Kegel geformt sind. Die Männer hingegen tragen fast alle westliche Schirmmützen.
Anschließend
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