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By the way Greta

By the way Greta

Titel: By the way Greta
Autoren: Marya Stones
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Psycho-Anfälle überstanden hat. Wie soll ich das denn finden, Mike? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wen ich jetzt mehr verabscheue. Dich oder ihn!"
    Greta wandte sich ab. Erneut strömten Tränen über ihre  Wangen. Mike sollte das aber auf keinen Fall sehen. Langsam setzte sie sich in Bewegung, immer noch orientierungslos, aber jetzt wollte sie mehr denn je so schnell wie möglich in ihr Hotel.
    Mike folgte ihr, schloss erneut zu ihr auf und versuchte, den Arm um sie zu legen. Greta stieß ihn von sich.
    "Bitte, Mike, lass mich allein. Ich denke, es ist wirklich besser du lässt mich gehen. Ich muss ohnehin jetzt zum Hotel. Der Pick-up!"
    Mike sah sie traurig an. Er schien mit einem Mal aufgegeben zu haben.
    "Soll ich dir deine Einkäufe ins Hotel schicken lassen? Du hast sie im Lokal stehen lassen."
    Oh, Mist! Meine Shoppings! 
    "Ja", antwortete Greta, "aber ich will dich nicht mehr wiedersehen. Ich bin im Marriot Hotel am Grand Central. Du kannst die Taschen dort an der Rezeption hinterlegen lassen. Ich denke, wir haben uns jetzt nichts mehr zu sagen." 
    Sie wandte sich ab, rief ein Taxi und stieg ein - dann drehte sich noch ein letztes Mal um.
    Mike war in der Menschenmenge verschwunden. Auch er hatte sich ohne Abschied von ihr gewandt.
     

 
    Kapitel 12
     
    Dieser New York Trip war nun wirklich ein Flop!, entschied Greta, als sie im Bus auf dem Weg zum JFK-Flughafen saß.
    Nicht nur, dass ich alle Shoppings liegen gelassen habe. Die Einkäufe sind auch nicht mehr rechtzeitig in der Hotellobby angekommen. Vielleicht hat Mike die Sachen ja auch gar nicht geschickt?
    Nein, auch die verschissene Zeit!
    Ich bin hundemüde, soll jetzt den Nachtflug überstehen, der wahrscheinlich ausgebucht ist. Und das für nichts und wieder nichts.
    Wie konnte ich mich nur so täuschen.
    Bin ich doof, oder was? Fxxx.
    Falle auf so einen Schönling rein?!
    Warum ich?!
    Der Rückflug war wie erwartet völlig überbucht – auch die erste Klasse war rappelvoll. Wenigstens konnte sie so nicht grübeln, sondern musste kräftig ran und die Stunden an Bord vergingen schnell.
    Nach der Landung in München verlief alles routinemäßig:  Ankunft im Terminal, die Verabschiedung der Passagiere, Koffer- und Passkontrolle, dann weiter ins Lufthansa Operative Center, der Bodenstation der Flugpersonals, Postfach checken und dann nichts wie nach Hause.
    Greta fühlte sich erneut ein bisschen ferngesteuert. Die Handgriffe und Wege waren ihr alle zutiefst vertraut und sie musste sich nicht wirklich auf etwas konzentrieren. Dabei schweiften ihre Gedanken immer wieder zu Mike und zu den Gesprächen, die sie mit ihm geführt hatte, ab. Mike hatte ihr wirklich gut gefallen. Seine Sensibilität, bezogen auf ihren Beruf, seine Offenheit, bezogen auf seine Mutter, sein Humor, sein Stil, sein Aussehen.
    Plötzlich waren ihre Gedanken positiv. Die Wut und die Verletztheit waren fast verschwunden. Aber vielleicht sollte sie das nicht so an sich rankommen lassen. Sicherlich war sie jetzt nur super müde und die Erschöpfung nach dem Nachflug trübte ihre Erinnerung und ihre Sinne, dachte Greta.
    Erst mal ein paar Stunden hinlegen, schlafen, dann mit Nathalie darüber sprechen. Dann werde ich schon sehen, wie es weiter gehen wird.
    By the way, es kommt sowieso immer etwas danach!
    Mit diesen Gedanken fühlte sich Greta wieder ganz gut und sie versuchte alle weiteren Grübeleien zu verdrängen.
    Als sie zu Hause ankam und die Haustür öffnete, lag ein kleiner Umschlag im Flur. Jemand musste den Umschlag unter der Tür durchgeschoben haben. An der Schrift erkannte sie den Absender: Marcel.
    Oh, wie lieb, dachte Greta. Genau, was ich jetzt brauche.
    Sie öffnete den Umschlag und in großen Letter stand da:
    WENN DU DICH AUSGERUHT HAST, KLINGELE BEI MIR, ICH BIN DA UND MACH UNS TEE. MÜSSEN DRINGEND REDEN! BIS SPÄTER, M.
    Auf dem AB waren diverse Nachrichten. Gretas Mutter - die konnte sie später zurückrufen. Nathalie - die würde sie schon ganz bald anrufen. Natürlich wollte Nathalie wissen, ob der Vintage Laden gut war. Und dann noch eine Einladung zum Frühstücken von einer Kollegin, die sie schon länger nicht mehr gesehen hatte: Stephanie war Halbfranzösin und in Starnberg mit einem Unternehmensberater verheiratet.
    Wie schön, dachte Greta, ich komm heim und bin nicht allein. Wer braucht da schon einen Mike! Oder einen Mann!
    Greta packte den Koffer aus, machte sich einen Kakao, schaltete den Fernseher ein und ging unter die Dusche. Dann
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