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By the way Greta

By the way Greta

Titel: By the way Greta
Autoren: Marya Stones
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Kurier im Verkehr hängengeblieben. So what ?! Komm - er hat dir doch gefallen und du ihm auch. Dann ruf ihn an."
    Greta starrte Nathalie mir aufgerissenen Augen an: "NEIN! Bestimmt nicht!"
    "Wovor hast du eigentlich Angst, Greta?", fragte Nathalie nach einer kurzen Weile.
    Greta konnte ihrer Freundin nicht in die Augen sehen.  Sie starrte in ihren Kakaobecher, das Croissant, halb angebissen, legte sie wieder auf den Teller. Dann lehnte sie sich zurück auf die Couch.
    "Ich weiß nicht genau", sagte sie langsam. "Ich will nicht mehr verletzt werden. Hab Angst, dass es der Richtige ist - Mr. Right. Will keinen Mr. Right wie Carrie aus SATC, die Mr. Big liebt und seinetwegen durch die Hölle gehen muss." 
    "Oh Süße, das kannst du aber gar nicht mehr verhindern", sagte Nathalie. "Du steckst da schon mitten drin und das Leben ist nun mal so." Nathalie umarmte sie. "Das Leben ist voller Überraschungen. Und deine sitzt gerade im Big Apple. Er grübelt wahrscheinlich, wie er dich erreichen kann. Bestimmt!"
    Greta wandte sich Nathalie zu und die beiden umarmten sich erneut. Greta ließ erst los, als sie sicher war, Nathalie wieder in die Augen blicken zu können.
    "Kann ja sein, dass du recht hast", sagte sie ernst. "Ich hab seine Nummer, aber anrufen kann ich jetzt nicht." 
    Nathalie zog die Augenbrauen hoch und sah Greta prüfend an. "Was hast du vor?"
    "Ich weiß nicht genau, aber ich mach was. Erst mal geh ich heute noch zu Marcel, lass mich von ihm verwöhnen und mit seinen Insiderstorys ablenken. Und dann sehe ich es schon. Außerdem weißt du ja: By the way, es kommt doch immer was danach!"
    Nathalie verabschiedete sich wenig später. Sie wusste, Greta würde jetzt keine Entscheidung treffen. Sie kannte ihre Freundin gut genug und überließ sie ihren eigenen Gedanken.
    "Wir sehen uns heut Abend, okay?", sagte Nathalie im Gehen. "Ich verspreche dir auch, ich bohre dann nicht mehr in der Mike-Sache bei dir rum. Gut?!"
    Greta stimmte zu. Sie war froh, jetzt allein zu sein, denn in ihrem Kopf ging es zu wie auf einem türkischen Basar. Tausend Stimmen auf einmal: ein Hin und Her und wieder zurück.
    Was sollte sie tun?
    Ihn anrufen?
    Was sagen?
    "Hallo, hier ist Greta." 
    Hm, ja, warum nicht.
    Was sonst?
    Okay, ich werde ihn anrufen. Gut. Aber jetzt nicht! Heute nicht! Vielleicht morgen. Vielleicht.
    Greta atmete tief durch. Gut, sie hatte sich erst mal entschieden. Den nächsten Schritt für sich gewählt. Nun wollte sie auch nicht mehr daran denken. Alles zu anstrengend – diese Männer.
    Immer diese Entscheidungen.
    Immer dieses Getue.
    Immer was anderes.
    Immer kompliziert.
    Kann es denn nicht mal einfach sein?
    Sie entschied, sich jetzt anzuziehen und runter zu Marcel zu gehen. Danach musste sie ohnehin noch ein paar Lebensmittel einkaufen – Milch, Toast, Honig und noch ein bisschen Obst -  und später mit Nathalie noch weggehen. Der Nachmittag, Abend war verplant, keine Zeit mehr an Mike zu denken.
    Gott sei Dank!
    Die Zeit bei Marcel verging wie im Flug. Marcel gab Greta ein umfassendes Update zu seinen Insidergeschichten, seinen Bekanntschaften und Dates, den neuesten Lokalen aus der Schwulenszene und wer gerade was wieder angestellt hatte.
    Marcel verstand es immer wieder, Gretas Gedanken in andere Bahnen zu lenken, sie zum Lachen zu bringen und sie zu unterhalten. Seine Art zu erzählen war kurzweilig, witzig und trocken. Greta konnte gar nicht anders, als sich Marcels Erzählungen live vor ihrem inneren Auge vorzustellen und es war ihr oft so, als wäre sie selbst dabei gewesen.
    Marcel war aber auch feinfühlig genug, Gretas Stimmung wahrzunehmen. Er fragte nach. Aber Greta wiegelte ab.
    "Ach Marcel - Männer! - du weiß schon."
    Marcel sah sie kurz an. "Na ja", meinte er, "du weißt wo ich bin, wenn du was loswerden willst. Und ja - Männer sind schwierig – wem sagst du das?!"
    Marcel und Greta kicherten und gackerten noch eine ganze Stunde lang weiter. Dazu tranken sie ihre Standard-Puff-Brause, Marcel hatte immer gekühlten Prosecco im Haus. Heute nahm Greta gerne auch ein zweites Glas. Die Puff-Brause stieg ihr sofort zu Kopf, aber die damit verbundene Leichtigkeit war  okay. Mike war jetzt ganz weit weg.
    Und das ist gerade auch gut so!
    Leicht angeschwippst verabschiedete sich Greta, sie hatte noch dringend ihre Einkäufe zu erledigen. Die frische Luft zum Supermarkt um die Ecke verschaffte ihr wieder einen klaren Kopf. Beladen mit zwei Einkaufstaschen befand sich Greta schließlich wieder
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