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By the way Greta

By the way Greta

Titel: By the way Greta
Autoren: Marya Stones
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auf dem Heimweg. Nur noch wenig Zeit blieb, bevor sie sich für den Ausgang mit Nathalie fertig machen musste. Was hatten sie eigentlich vor? Hatten sie was ausgemacht?
Sie war sich gar nicht mehr sicher.
    Greta entschied sich dafür, ihr Notebook einzuschalten und Nathalie über Facebook anzutexten - wegen der Abendverabredung. Nathalie war fast immer online. Sicherlich würde sie sich gleich melden.
    Greta tippte ihr Passwort ein und sah fünfundzwanzig neue Meldungen auf ihrer Seite, zwei Anfragen für neue Freundschaften und eine Einladung zu einem Konzert von Joss Stone. Greta hatte vor, erst Nathalie anzuschreiben, dann wollte sie in der verbleibenden Zeit bei Facebook die News checken. Gesagt, getan. Wie erwartet antwortete Nathalie prompt: "Um acht bin ich bei dir, dann drinks & essen – lass dich überraschen – zieh deine heels an. Bis gleich n. xxx."
    Okay!
    Also blieb ihr jetzt noch ein ganze Stunde, um zu "kruscheln" - ein Ausdruck, den sie aus ihrer Kindheit kannte. Gemeint war damit: kramen, ein bisschen aufräumen (oder eher so tun als ob), in Schubläden nachsehen, was so alles Verborgenes darin liegen mochte, kurz: Zeit mit sich selbst zu verbringen. Und das ging auch in Facebook.
    Was waren das für Freundschaftsanfragen?
    Greta öffnete den entsprechenden Ordner und ein Name stach ihr wie ein Blitz in die Augen. Fast geblendet las sie den Namen nochmals: 
    Mike Sloan.
    Das kann doch jetzt nicht wahr sein! Nicht jetzt! Ich bin gerade dabei, mich zu beruhigen. Soll ich mich jetzt freuen oder nicht? Auf dem Profilfoto war eindeutig jener Mike zu erkennen, den sie noch vor vierundzwanzig Stunden in New York getroffen hatte.
    Mann, sah der gut aus!
    Was mach ich jetzt?
    Bestätigen?
    Nein.
    Greta zögerte.
    Oder doch?
    Dann schnell - bevor sie es sich anders überlegte, sie vielleicht ins Grübeln geriet, wieder jedes Pro und Contra gegeneinander abwog (nein, das hat sie genug getan!) bestätigte sie die Freundschaftsanfrage und starrte anschließend gebannt auf den Bildschirm.
    Kommt jetzt sofort eine Antwort?
    Oder wird der Bildschirm schwarz werden?
Oder hat es jemand gesehen und postet gleich was?
    Oh, Mann, Greta!, zügelte sie sich in Gedanken. Du bist doch kein Teenager mehr. Was soll den dieses Theater in deinem Kopf. "Monkey-Jumping in my head" sagen die Amerikaner dazu. Ja, das traf es wirklich gut!
    Schluss damit.
    Aber sie könnte Mike doch auch eine Nachricht schicken, oder? Was hatte er eigentlich geschrieben?
    Die Freundschaftsanfrage hatte sie derart in Hektik versetzt, dass sie komplett vergessen hatte, zu lesen, was Mike ihr geschrieben hatte. Jetzt las sie mit halb offen stehendem Mund:
    "Super, hab dich hier gefunden. Zumindest glaube ich du bist die G.M., die mir gerade in NYC entschwunden ist. Habe hier nicht nur ein paar Einkäufe von dir, sondern was mir viel wichtiger ist, dir unglaublich viel zu sagen. Hoffe wir finden bald die Gelegenheit dazu. Take care and all the best. M."
    War das jetzt okay - oder nicht?
    Es war ja ohnehin schon zu spät, die Freundschaftsbestätigung zurückzuziehen. Ja, klar, aber wenn sie das jetzt machen würde, würde er es ja sehen. Nein, sie hat nichts falsch gemacht! Oder doch? So leichte Zweifel konnte Greta einfach nicht loswerden.
    War doch okay so – bald würde sich die Gelegenheit ergeben, ganz viel von ihm zu erfahren.
    Ja, doch. Das wollte sie.
    Warum hat er ihre Einkäufe nicht zum Hotel schicken lassen?
    Vielleicht konnte er ja nicht, wegen Steve. Und dann war es vielleicht zu spät.
    Oder wollte er nur die Einkäufe zurückhalten, um einen weiteren Grund zu haben, sie wiederzusehen?
    Mann, eingebildet bist du ja gar nicht - hörte Greta ihre innere Stimme.
    Aber warum eigentlich nicht? 
    Soll ich ihm jetzt eine Nachricht schicken? Und was darf er auf meiner Facebook-Seite alles sehen?
    Greta entschied sich, ihm keine Nachricht zu schicken.  Das war ihr jetzt einfach zu stressig, und lesen, was sich auf ihrer Seite befand, konnte er nur eingeschränkt. Bis Greta die restlichen Nachrichten gelesen und beantwortet hatte, die  Post an ihre Freunde geschrieben hatte, beschäftigte sie ein ständiges Abwägen. Und zum Schluss gestattete sie Mike doch eine komplette Einsicht in ihr Facebookprofil.
    Wieder hörte sie ihre innere Stimme: Alles machst du zugängig? Für den?
    Ach ja, was soll´s.
Nathalie hat ja auch gesagt, was hab ich den zu verlieren? Nehmen kann er mir nichts!
    Er kann mich verletzen – okay.
    Aber daran werde ich
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