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BY702 - Heroin in harten Händen

BY702 - Heroin in harten Händen

Titel: BY702 - Heroin in harten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in harten Händen
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sich auf den Beifahrersitz quetschen müssen, was nicht eben bequem war, obwohl sie mit ihren schmalen Schultern und ihren dürren Gliedern wenig Platz einnahmen.
    »Halt dich fest, zum Donnerwetter!« knurrte Baby Lorne, als er zum soundsovieltenmal Alfs eckigen Ellenbogen in den Rippen fühlte.
    »Wenn du vernünftig fahren würdest…«, greinte der Magere.
    »Ruhe!« zischte Bill Carnegie.
    Er saß hinter Baby Lorne, hatte den Oberkörper nach vorn geneigt und starrte angestrengt aus dem Fenster. Professor Rimski ächzte in der Mitte des Rücksitzes. Neben ihm in der Ecke beanspruchte der Ire mit seinen mächtigen Schultern den meisten Raum.
    »Kannst du nicht schneller fahren?« Carnegie preßte ungeduldig die schmalen Lippen zusammen. »Schließlich warst du schon öfter im Laufe deines Lebens am East River.«
    »Okay, okay!«
    Baby Lorne trat aufs Gas. Im Rückspiegel konnte man sehen, daß sich sein Gesicht aufsässig verzogen hatte. Mit quietschenden Reifen zog er den Wagen durch eine scharfe Kurve und wirbelte die Tagert-Brüder durcheinander.
    Mike O’Neill flog mit einiger Wucht gegen den Professor.
    »Bist du verrückt, Lorne?« brüllte Carnegie.
    Baby Lorne fuhr wieder etwas langsamer und knurrte unwillig vor sich hin.
    Mike O’Neill lehnte in seiner Ecke und kniff nachdenklich die Augen zusammen. In der nächsten Kurve ließ er sich noch einmal, diesmal mit Absicht, gegen Rimski fallen. Als er sich wieder gerade aufrichtete, stand ein befriedigtes Funkeln in seinen grünen Augen.
    Er hatte etwas bemerkt.
    Einen harten, kantigen Gegenstand in der rechten Jackentasche des Professors. Einen Gegenstand, der ziemliche Ähnlichkeit mit einem Revolver hatte.
    Genau eine halbe Minute lang überlegte er.
    Dann griff er nach dem Zigarettenpäckchen in der Innentasche seines Jacketts. Umständlich suchte er nach Streichhölzern. Kurz vor der nächsten Straßenbiegung zündete er die Zigarette an und sog den Rauch in die Lungen. Die Packung hatte er jetzt in der linken Hand. Er machte Anstalten, sie in der Jackentasche zu versenken.
    »Nach rechts abbiegen!« brüllte er dann plötzlich.
    Baby Lorne trat auf die Bremse und riß das Steuerrad herum. Die Reifen kreischten, der Wagen schleuderte.
    Mike O’Neill ließ sich schwer gegen den Professor fallen.
    Dann, während er lauthals fluchte, fuhr seine Hand blitzschnell in Rimskis Tasche. Kalter Stahl berührte seine Haut. Er griff zu, zog den Arm zurück und stopfte seine Zigaretten zusammen mit einem 38er Smith and Wesson in die eigene Tasche.
    »Hätten Sie das nicht früher sagen können?« beklagte sich Baby Lorne, als er den Chrysler wieder in der Gewalt hatte.
    »Verdammt noch mal, schließlich hatte ich fünf Jahre lang keine Gelegenheit, in New York spazierenzugehen!«
    Baby Lorne brummte noch etwas Unverständliches. Der Ire wartete einen Augenblick. Dann sagte er ungerührt: »Ich glaube, ich habe mich geirrt. Wir müssen zurück. Die Abzweigung war falsch.«
    »Das darf doch nicht wahr sein!«
    »Irren ist menschlich, zum Teufel!«
    »Halt an, und drehe um!« befahl Carnegie ruhig. »Wir werden schon an die richtige Stelle kommen.« Dann, zu dem langen Iren gewandt: »Wenn Sie uns reinlegen wollen, mein Freund, wird Ihnen das äußerst schlecht bekommen.«
    »Warum sollte ich Sie reinlegen? Schießlich ist es auch mein Bier, das hier gezapft werden soll.«
    Damit lehnte er sich, ziemlich unbeeindruckt von der Drohung in Carnegies Stimme, in die Polster zurück und vergrub die Fäuste in den Taschen.
    In seiner Hand spürte er den beruhigenden Druck des Revolverkolbens.
    ***
    Zwei Sekunden lang starrte Sergeant Whisby wie gelähmt auf die kleine katzenhafte Gestalt des Italieners und hielt dabei meine Beine umklammert.
    Dann besaß er zum Glück die Geistesgegenwart, mich loszulassen.
    Blitzschnell federte ich runter. Im Fallen versetzte ich ihm einen kräftigen Stoß mit den Füßen — gerade noch rechtzeitig, denn der Italiener war bereits heran und hätte Whisby mit dem Messer erwischt, wenn er nicht zur Seite gestolpert wäre.
    Ich landete direkt vor Maggios Füßen, sah über mir das Messer aufblitzen, rollte mich herum und riß ihm die Beine weg.
    Gleichzeitig kam Phils Handkantenschlag.
    Er traf Maggios Unterarm. Der Italiener heulte auf vor Schmerz und stolperte nach vorn. Das Messer flog quer durch den Raum, bohrte sich in den hölzernen Türrahmen. Dort blieb es zitternd stecken.
    Sekunden später war ich wieder auf den Beinen.
    Maggio lag

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