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BY702 - Heroin in harten Händen

BY702 - Heroin in harten Händen

Titel: BY702 - Heroin in harten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in harten Händen
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Tagert-Brüdern.
    John Tagert, der immer noch humpelte, ließ die Lampe aufleuchten. Langsam tastete der Lichtkegel das Buschwerk ab. Carnegie kniff lauernd die Augen zusammen.
    »Da!« sagte der Ire schließlich.
    Der Pfad, der in das Dickicht führte, war einigermaßen deutlich zu sehen. Mike O’Neill ging voran, die anderen folgten ihm.
    »Dies ist also wirklich die richtige Stelle?« fragte Bill Carnegie, als sie am Ufer des toten Seitenarms standen.
    »Ja.« Der Ire hob den Arm und wies auf den morschen Bootssteg. »Dort ist es. Der Kanister mit dem Koks liegt unter dem Steg. Ich habe ihn an dem mittleren Pfosten festgebunden.«
    »Mit einem Seil, das längst verfault ist?« fragte Baby Lorne.
    »Mit Draht natürlich. Der Kanister hängt an einer rostfreien Drahtschlinge, die sich leicht auseinanderbiegen läßt. Meinetwegen kann es losgehen.«
    »Alf!« kommandierte Carnegie.
    Alf Tagert begann schweigend, seine Kleider abzulegen. In der Badehose sah der Bursche noch mickriger aus.
    »Hast du die Brille, John?«
    John Tagert nestelte eine Taucherbrille aus der Tasche und reichte sie seinem Bruder. Die anderen sahen ihnen schweigend zu. Alf zog die Brille über die Augen und watete drei Schritte ins Wasser.
    »Am mittleren Pfosten?« vergewisserte er sich.
    Der Ire nickte.
    Alf verzog noch einmal das Gesicht — das Wasser war nicht eben warm —, dann stieß er sich ab und schwamm mit kurzen, hastigen Zügen auf den Bootssteg zu.
    Er hatte kein Sauerstoffgerät. Die Brille war das einzige Stück, das er als Ausrüstung besaß. Deshalb mußte er mehrmals ansetzen, bis er die nötige Tiefe erreicht und den Kanister gesichtet hatte. Und auch dann schaffte er es nicht im ersten Anlauf, die Drahtschlinge auseinanderzubiegen.
    Er mußte fünf- oder sechsmal tauchen. Dann endlich brachte er den Metallkanister an die Oberfläche.
    Vom Ufer aus beobachteten die anderen, wie er mühsam zurückpaddelte, prustend und nach Luft schnappend, da ihn das schwere Gewicht tief ins Wasser zog.
    Schießlich hatte er Grund unter den Füßen. Er keuchte, der Kanister war offenbar viel zu gewichtig für seine nicht sehr beeindruckenden Kräfte.
    Sein Bruder John half ihm endgültig ans Ufer.
    Und dann endlich lag der Kanister auf dem dunklen Lehmboden, triefend vor Nässe. Das Licht der Taschenlampe fing sich in den Wassertropfen, die an den Metallwänden herunterliefen.
    »Sieben Kilo Heroin«, stöhnte Baby Lorne andächtig. »Sieben Kilo!«
    Einen Augenblick lang standen sie alle wie erstarrt, blickten gebannt auf den Kanister, um den seit vielen Wochen ihr gesamtes Denken kreiste. Mike O’Neill war der erste, der das Schweigen brach. Er grinste breit und rieb sich die Hände. »Das wäre geschafft!« tönte er gut gelaunt/ »Und wo bringen wir das Zeug jetzt hin?«
    »Das werden wir dann schon sehen«, sagte Carnegie, während er sich ein paar Schritte zurückzog. Seine Augen funkelten kalt und triumphierend. Ganz langsam hob er den Arm, schob die Hand unter das Jackett und tastete nach der Schulterhalfter. »Zunächst verfrachten wir das Zeug mal in den Wagen«, sagte er leichthin.
    Dabei schlossen sich seine Finger um die schwere Luger.
    ***
    Sergeant Whisby war viel zu verwirrt, um auf die Idee zu kommen, .ein Telefon zu suchen und inen Streifenwagen anzufordern.
    Er führte seinen Gefangenen schlicht und einfach zu Fuß durch New York.
    Ein paar verspätete Nachtschwärmer schauten ziemlich erstaunt, als sie den breiten rotgesichtigen Sergeant sahen, der den Italiener an der Schulter gepackt hielt und vor sich herstieß. Aber Whisby fand das nicht weiter tragisch. Er entschloß sich lediglich, etwas weniger belebte Straßen für seinen Weg zu wählen.
    Und das wurde ihm zum Verhängnis.
    Salvatore Maggio war nicht gerade ein Verbrecher von Format. Er gehörte zu den miesen kleinen Killern, die für Geld alles und jedes tun und die stranden, sobald sie niemanden haben, der ihnen Befehle erteilt. Aber er war agil, er reagierte schnell, er besaß einen gewissen Instinkt, der ihn wittern ließ, wo seine Chancen lagen.
    Außerdem arbeiteten seine Gedanken eine Spur schneller als die des Sergeants.
    Whisby schöpfte Verdacht, als der Italiener in einer dunklen, völlig ausgestorbenen Straße plötzlich stolperte, beinahe zu Fall kam und stehenblieb.
    »Was ist los?« fragte er gutmütig. »Wollen Sie nicht, oder können Sie…?«
    Im nächsten Augenblick federte Maggio in die Höhe wie eine Katze, drehte sich im Sprung und rammte

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