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BY702 - Heroin in harten Händen

BY702 - Heroin in harten Händen

Titel: BY702 - Heroin in harten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in harten Händen
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war blaß und konnte sich nur mühsam beherrschen.
    »Sollen wir warten, bis uns der FBI zuvorkommt?« fragte er leise.
    »Kein Mensch weiß, wo das Zeug versteckt ist«, dröhnte der Ire. Er hatte seine mächtige Gestalt mitten im Raum aufgebaut. Seine grünlichen Augen funkelten zufrieden. »Wir haben Zeit. Wir haben sogar massenweise Zeit.«
    »Wir haben keine Zeit.« Carnegie war aufgesprungen und stand vor O’Neill wie ein zum Sprung geduckter Tiger. »Wir holen das Heroin sofort, verstanden!«
    »Schön!« Der Ire war keinen Zoll zurückgewichen. »Aber dann zahlen Sie mir auch meinen Gewinnanteil sofort.«
    »Unsinn! Sie wissen, daß wir das Zeug erst an den Mann bringen müssen.«
    »Ich weiß, daß Sie genug flüssig haben, um zumindest mit einer Anzahlung herauszurücken.«
    »Nein!« Carnegies Stimme kam wie ein Peitschenhieb.
    »Kein Geld, kein Heroin«, sagte der Ire um so gleichgültiger.
    »Ich sagte nein!« Carnegies Blick war kalt wie Eis, in seinen stechenden grauen Augen funkelte jetzt nackter, unverhüllter Haß. Aber Mike O’Neill gab seinen Blick ungerührt zurück. Dieser lange irische Bär schien sich nicht vor Tod und Teufel zu fürchten.
    »Also, was ist jetzt mit meinem Geld?« fragte er.
    Carnegies Augen wurden schmal.
    »Machen Sie sich fertig! Wir fahren«, sagte er leise.
    »Verdammt noch mal!« brüllte O’Neill los. »Wenn Sie jetzt nicht sofort…« Und dann, ehe einer der anderen einen Finger rühren konnte, packte er sein Gegenüber an den Jackenaufschlägen und stieß ihn mit voller Wucht gegen die Wand.
    Carnegie taumelte zwei, drei Schritte, fing sich aber sofort. Seine Hand fuhr zur Schulterhalfter.
    Im Licht der Glühbirne unter der Decke schimmerte die schwere Luger.
    Ich spannte sämtliche Muskeln, um notfalls wenigstens den Versuch machen zu können, den Iren aus der Abschußlinie zu bringen. Carnegies Gesicht hatte sich vor Wut verzerrt. Schon krümmte sich sein Finger am Abzug, dann ließ er die Hand sinken. Er atmete ein paarmal tief ein und hatte sich wieder in der Gewalt. »Schön«, sagte er. »Sie bekommen zehntausend für den Anfang. Mehr haben wir nicht flüssig. — Professor!«
    Rimski griff schweigend in die Tasche ‘und warf ein Bündel Scheine auf den Tisch.
    Der Ire grinste über das ganze Gesicht. Vergnügt, mit einem siegessicheren »Na, also!« steckte er das Geld ein. Er fühlte sich offenbar haushoch überlegen. Und noch hatte er tatsächlich die Trümpfe in der Hand. Noch kannte er allein das Versteck des Heroins. Aber ich dachte mit Unbehagen an den Augenblick, wo sich das ändern würde. Ich hatte Carnegies Augen beobachtet, als er die Luger in der Schulterhalfter verschwinden ließ. In diesen Augen hatte kalter Mord gestanden. Er würde Mike O’Neill gnadenlos abknallen, sobald er sein Ziel erreicht hatte.
    »Fahr den Wagen auf den Hof, Professor!« befahl Carnegie jetzt.
    Rimski stand ächzend auf und winkte Baby Lorne. Der Blonde folgte ihm hinaus.
    »Und bringt unsere Gäste wieder nach drüben.«
    Auch die anderen erhoben sich von den Stühlen. Die beiden Tagert-Brüder schleppten Phil in den Nebenraum. Der kleine Italiener bemühte sich, den dicken Sergeant Whisby in Bewegung zu bringen. Mike O’Neill half ihm, wobei er ein verächtliches »Makkaroni!« vor sich hin murmelte, dann packte er mich an den Schultern und beförderte mich ebenfalls ziemlich unsanft an meinen alten Platz.
    »Angenehme Nachtruhe!« dröhnte er höhnisch.
    »Fühlen Sie sich nicht zu sicher«, sagte ich leise. »Ihre Freunde werden Sie eiskalt abservieren, wenn sie…«
    »Was ist los?« fragte Carnegie von der Tür her. »Beeilen Sie sich.«
    Der Ire lachte dröhnend. »Die Herren wollen mich überreden, auf ihre Seite überzuwechseln«, grinste er. »Das sollte ihnen so passen! Ich werde nach Kuba verschwinden und mein Leben herrlich und in Freuden verbringen mit dem Geld, das der Koks einbringt.«
    »Sie werden Ihr Leben hinter Zuchthausmauern verbringen«, sagte ich gleichmütig, »wenn Sie diese Geschichte überhaupt überleben.«
    »Klappe« brüllte er, das Gesicht vor Zorn gerötet.
    »Sie werden…«
    Er packte mich am Kragen und riß mich hoch. Seine Faust traf meinen Magen mit voller Wucht. Grinsend wandte er sich dann ab und verließ den Raum. Während ich mühsam nach Luft rang, wurde die Tür zugeschlagen und verriegelt.
    »Dieses Schwein!« fluchte mein Freund Phil.
    Ich hatte nicht genug Luft, um zu antworten.
    Phil starrte wütend vor sich hin.

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