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BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

Titel: BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer aus Sing-Sing
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also doch hergewagt«, stieß er durch die Zähne. »Ich hätte es wissen sollen. Du bist immer ein Narr gewesen.«
    Kitt Hillary schwieg. Um seine Lippen spielte ein unergründliches Lächeln, das den bulligen Südländer sichtlich nervös machte.
    »Was willst du?« fragte Bosco heiser.
    »Was ich will?« Hillary sah sich nachdenklich in dem großen hellen Raum um, musterte die eleganten Möbel und den kostbaren Teppich. »Du hast in den letzten 20 Jahren ein angenehmes Leben geführt, nicht wahr?« flüsterte er. »Ein angenehmeres Leben als ich. Warst du schon einmal in Sing Sing, Arturo?«
    »Nein«, würgte der stiernackige Mann hervor.
    »Nicht?« Kitt Hillary verzog die Lippen zu einem bitteren Lächeln. »Schade! Ich dachte, sie hätten irgendwann auch dich erwischt. Aber das FBI läßt nach, scheint mir. Die Burschen erwischen einen Gangster offenbar nur dann, wenn ihnen ein dreckiger Verräter unter die Arme greift.«
    »Was willst du? Sag endlich, was du von mir willst, und red nicht…«
    »Du hast mich ins Zuchthaus gebracht, Arturo!« stieß Kitt Hillary hart hervor. »Ich habe diesen Laden hier aufgebaut. Ich hatte die Idee. Du hast mich eiskalt abserviert. Dann hast du 20 Jahre lang von meiner Idee profitiert. Von meiner Idee!« ’
    Bosco keuchte. Hinter seiner niedrigen Stirn arbeitete es. Die wulstigen Lippen waren zusammengepreßt. »Na und?« krächzte er. »Was soll das? Willst du…«
    »Ich will dir nicht ans Leben, Arturo«, sagte Hillary sanft. »Ich will auch nicht das Geschäft. Davon habe ich genug. Ich will nichts weiter als 500 000 Dollar, und du wirst sie mir geben.«
    »Bist du verrückt?« Boscos Kopf hatte sich mit einem Ruck verschoben. Er stierte den Besucher aus vorquellenden Augen an.
    »Nicht verrückt, Arturo, nur logisch.« Hillary schwieg einen Augenblick. Seine hellen, fast farblosen Augen wichen nicht von dem Gesicht des bulligen Gangsters. Als er jetzt wieder die Stimme erhob, zeigte sein Blick deutlich, daß jedes seiner Worte tödlicher Ernst war. »Diese Summe ist nur ein Bruchteil des Profits, den du in den letzten 20 Jahren gemacht hast, Arturo. Ich werde sie bekommen. Und wenn du sie mir nicht freiwillig gibst, werde ich dich töten.«
    Eine Sekunde lang herrschte Stille.’
    Dann begann Arturo Bosco zu lachen. »Du bist wahnsinnig, Kitt! Siehst du denn nicht, daß du nicht den Schimmer einer Chance hast? Harry Schreiber haben wir schon abserviert. So wird es jedem gehen, der es wagt, mit dir zusammen zu arbeiten. Du bist verraten und verkauft, Kitt. Du bist…«
    »Hol den 32er aus dem Ärmel!« befahl Hillary. »Aber mach keine Dummheit!«
    »Du kommst hier nicht lebend raus, Kitt. Du bist durchlöchert, ehe du…«
    »Den 32er!«
    Bosco zögerte. Seine Finger tasteten zum linken Jackenärmel. Die Augen funkelten tückisch. Aber ein Blick in das bleiche, zu allem entschlossene Gesicht seines Gegners sagte ihm, daß er keine Chance hatte.
    Der kleine 32er fiel auf den Teppich.
    »Jetzt die Luger, das Messer und den Totschläger!« befahl Hillary.
    Der bullige Gangster gehorchte mit wutverzerrtem Gesicht.
    Hillary wartete, bis sämtliche Waffen auf dem Boden lagen. Dann stieß er mit dem linken Fuß den Stock ein paar Meter weit von sich weg.
    »Heb ihn auf und wirf ihn mir zu!«
    Bosco bückte sich langsam.
    Als er sich wieder aufrichtete, verriet das Auffunkeln seiner Augen den drohenden Angriff. Die Hand mit dem schweren Stock fuhr hoch.
    »Stopp!«
    Kitt Hillarys Stimme klang wie ein Peitschenhieb. Der Gangster zuckte zusammen. Er erstarrte mitten in der Bewegung. Sein Gesicht war grünlich vor unterdrückter Wut. Gehorsam hob er ganz langsam den Arm und warf Hillary den Stock zu.
    »Geh voran, Arturo! Und sag deinen Leuten, daß sie sich still verhalten sollen!«
    Arturo Bosco gehorchte auch diesmal. »Verschwinde!« knurrte er den Gorilla an, der wie ein Denkmal vor der Tür stand und offenbar nicht wußte, was er tun solle. Bosco schickte auch den dürren, greisenhaften Albino in die Bar zurück, der am Fuß der Treppe stand und mit einem altertümlichen Colt fuchtelte. Widerstandslos folgte er Hillary nach draußen und sah mit zusammengebissenen Zähnen zu, wie dieser in eine Limousine stieg. Nur als sich das Gesicht des weißhaarigen Mannes sekundenlang vor Schmerz verzerrte, zuckte Triumph in seinen Augen auf.
    Aber durch das Wagenfenster zielte immer noch die Mündung des 38ers auf Boscos Magen.
    Blaß vor Wut starrte er der davonbrausenden Limousine

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