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BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

Titel: BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Magoon-Club saß mein Henker
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Pistole?« fragte Gloria, und ihr Herz klopfte dabei.
    »Nicht unbedingt.« Er knetete seine Finger, als wolle er Glorias schlanken Hals in die Zange nehmen.
    Das Mädchen wußte, was sie von diesem Mann zu erwarten hatte. Man hatte angedeutet, daß der Chef über einen Henker verfügte. Aber niemand hatte ihn je gesehen. Und wer ihm jemals gegenübergetreten war, konnte sein Wissen nicht mehr ausplaudern.
    Der Schwarze öffnete die Tür zu Glorias kleinem Wohnzimmer und machte eine einladende Handbewegung. »Setzen wir uns«, sagte er. »Vielleicht überlegen Sie noch einmal und sagen mir dann, wo Sie gewesen sind.« Gloria wollte Zeit gewinnen. »Vielleicht sage ich es Ihnen.« Sie setzte sich ihm gegenüber. Nur die Stehlampe brannte und warf einen warmen Schein auf die beiden ungleichen Personen.
    Der Schwarze blickte auf seine Uhr, die an einer goldenen Kette in der oberen Jackentasche steckte. »Es ist Zeit, Gloria. In einer halben Stunde wird es hell. Bis dahin müssen wir zu Ende sein.«
    Ihr Herz krampfte sich zusammen. Die Augen des Mannes kannten keine Gnade. Er würde jeden Menschen umbringen, wenn man es ihm befahl.
    »Darf — darf ich noch einen Schluck trinken?« fragte Gloria stockend.
    Er nickte. »Sie wollen mir also nichts sagen? Okay, dann werde ich es tun. Sie haben die beiden G-men befreit. Sie brauchen es mir nicht zu bestätigen. Ich weiß es. Ich bin gekommen, um Sie dafür zu bestrafen.«
    Er sagte es, als ob er ihr die alltäglichste Geschichte erzählte. Nur seine Finger krümmten sich.
    Gloria erhob sich. Langsam ging sie auf die Anrichte zu, in der sie ihre Alkohol Vorräte aufzubewahren pflegte. Wenn sich der Mann vorher in ihrer Wohnung umgesehen hatte, war alles aus. Dann hatte'er auch gefunden, wonach Gloria jetzt suchte.
    Er drehte sich um und beobachtete sie scharf. Ihm entging keine Bewegung.
    »Trinken Sie auch ein Glas mit?« fragte sie zitternd.
    »Was haben Sie?«
    »Whisky oder Kognak.«
    »Dann Kognak. Sie müssen wissen, ich bin aus Europa.«
    Zuerst stellte Gloria zwei Flaschen auf den Tisch. Dann ging sie zurück, die Gläser zu holen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde blickte er auf das Etikett.
    Gloria nutzte die Chance. Die Gläser klirrten leise, als sie nach ihrer Pistole griff, die ganz hinten in einer Kristallschale lag. Sie fühlte den Perlmuttgriff zwischen den Fingern. Automatisch schob sie den Sicherungshebel zurück und drehte sich um.
    Er blickte sie groß an. In seinen kalten Augen lag ungläubiges Staunen. Keine Angst, kein Erschrecken. Nur Verwunderung.
    »Stehen Sie auf«, sagte Gloria. »Und machen Sie keine falsche Bewegung!«
    Die Überraschung, die einer Erstarrung gleichzusetzen war, wich aus seinem Gesicht. Seine Mundwinkel zuckten. Jetzt sah er wirklich wie ein Geier aus, der sich auf seine Beute stürzen wollte. Langsam kam seine Linke hoch, während, die rechte Hand nach der Tasche tastete, in die er seine Pistole gesteckt hatte.
    Gloria sah es.
    »Stop!« rief sie. »Keine Bewegung!«
    Er glaubte es nicht, daß dieses kleine Mädchen vor ihm schießen würde. Nein, er glaubte es nicht. Dieses'Girl, dieses winzige, wollte sich mit ihm anlegen?
    Seine Rechte fuhr blitzschnell in die Tasche. Gleichzeitig stürzte er vor auf das Mädchen zu.
    Gloria drückte auf den Abzug.
    Der Schwarze blieb stehen. Es sah aus, als ob ihn eine mächtige Faust angehalten hätte.
    Das Mädchen drückte noch einmal ab. Sie wußte nicht, ob sie getroffen hatte. Sie hörte nur den Knall, sah die schwache Rauchwolke aufsteigen und den Mann.
    Er stand noch immer steif vor ihr. Seine Augen waren starr auf sie gerichtet. Sein Mund war fest geschlossen.
    Plötzlich fielen seine Lider herunter, als ob er nachdenken wollte. Gleich darauf schlug er die Augen wieder auf.
    Dann brach er lautlos und im Zeitlupentempo vor ihren Füßen zusammen.
    Jetzt erst kam ihr zu Bewußtsein, was sie getan hatte. Der Mann, der vor ihr lag, war tot. Getötet durch ihre Hand. Was sollte sie tun? Man würde sie hetzen. Die Polizei und der Chef.
    »Nein«, sprach sie leise vor sich hin. Dann erwachte sie aus ihrer Erstarrung. Schnell raffte sie in einem Koller ein paar Sachen zusammen, holte aus dem Wäschefach eine Brieftasche hervor und begann die Scheine zu zählen.
    Es waren mehr als zweitausend Dollar.
    Sie steckte sie ein, knipste das Licht aus und verließ die Wohnung.
    Niemand sah sie, als sie die Garutfe betrat.
    ***
    Jim Stafford öffnete die Tür. Er sah verschlafen aus und trug über

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