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Bye Bye, Crazy Chick

Bye Bye, Crazy Chick

Titel: Bye Bye, Crazy Chick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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genau, was ich meine. Wovor hast du solche Angst?«
    »Darum geht’s doch gar nicht. So was tue ich nicht. Verstanden?«
    Sie seufzte. »Dein Vater hat doch selbst gesagt, dass du das Auto benutzen darfst, oder?«
    »Ja, schon, aber …«
    »Er hat nicht gesagt,
wo
du es benutzen darfst.«
    Ich warf einen Blick hinunter auf das Jaguar-Kettchen, das am Zündschloss hing, und dachte daran, wie mein Vater den Schlüssel im Büro vor meinen Augen hatte baumeln lassen – mal wieder ein Zuckerbrot, in der anderen Hand hielt er die Peitsche.
    Ich trat aufs Gaspedal. Das Wummern des V-12-Motors flutete wie eine Welle durch mich hindurch.
    »Nur eine kurze Stippvisite, okay?«
    Gobi nickte, als hätte sie nichts anderes erwartet. Dann griff sie in ihre Monsterhandtasche und zog ein BlackBerry heraus. Hatte ich sie jemals zuvor mit einem Smartphone gesehen? Sie tippte blitzschnell etwas ein und hielt das Telefon dann hoch, damit ich die Anzeige sehen konnte. »Da will ich hin.«
    Ich warf einen Blick darauf. »Was, in den 40/40 Club? Ist das dein Ernst?«
    »Kennst du den?«
    »Na ja, schon, das ist der Club von Jay-Z, aber …«
    »Gut.« Sie steckte das BlackBerry weg. »Dann bring uns hin.«
    »Und warum da hin?«
    Sie zuckte die Schultern. »Ich hab in einer Zeitschrift was darüber gelesen. Ich will mir das mal angucken.«
    »Ich bezweifle, dass die uns reinlassen.«
    »Bist du immer so negativ?«
    »Nur, wenn es sich um komplett Unmögliches handelt«, antwortete ich. »Davon abgesehen bin ich ein echter Sonnyboy.«
    Sie lachte.
    »Was?«
    »Du bist lustig.«
    »Freut mich, dass du mich lustig findest. Sehr viel lustiger wird’s heute Abend vermutlich nicht mehr.«
    »Das bezweifle ich allerdings ziemlich.«
    Ich schaltete herunter und konzentrierte mich ganz aufs Fahren. Es fühlte sich gut an, mal was richtig Verbotenes zu tun; ich gewöhnte mich allmählich daran. »So, in den 40/40 Club also. Davon hast du in einer Zeitschrift gelesen und dir gedacht, das checken wir mal aus?«
    Keine Antwort von Gobi. Ich warf einen Blick zu ihr hinüber. Sie hatte den Kopf an die Scheibe gelehnt und ich konnte ihr Gesicht nicht sehen.
    »Gobi?«
    Immer noch keine Antwort. Ich zwickte sie erst ein wenig, dann kräftiger in die Schulter. Tief aus ihrer Kehle kam einÄchzen, dann bewegte sie die Schultern, setzte sich aufrecht hin und blinzelte mich orientierungslos an.
    »Oh«, murmelte sie, als sie wieder zu sich kam.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Sie nickte.
    »Vielleicht sollten wir lieber heimfahren.«
    »Nein.« Eine einzige, harsche Silbe.
    »Ganz sicher? Manchmal, wenn du diese …«
    »Mir geht’s gut, Perry.« Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung Straße. »Fahr einfach.«

Sechs
    Beschreiben Sie, wie Ihre Reisen Sie als Studierenden geprägt haben.
    University of Florida
     
    Eine Dreiviertelstunde später waren wir im Flatiron District und blickten die 25th Street hinunter, die mit Stretchlimousinen zugeparkt war. Vor dem riesigen, zweistöckigen Club standen die Leute hinter roten Samtkordeln auf dem Bürgersteig Schlange. Ich hatte den Laden schon in verschiedenen Magazinen gesehen, aber so nah dran war ich selbst noch nie gewesen.
    »Die lassen uns niemals rein.«
    »Positiv denken!« Gobi schnappte sich ihre Tasche und stieg aus. »Wir sehen uns drinnen.«
    »Aber was ist, wenn …«
    Doch sie war schon verschwunden.
    Ich saß einen Augenblick da und betrachtete die Abertausend Lichter Manhattans durch die Windschutzscheibe, während sich hinter mir die hupenden Taxis stauten.
    Der geschniegelte Typ vom Parkservice erschien wie ein dienstbarer Geist neben mir am Wagen. »Kann ich Ihnen helfen, Sir?«
    »Bitte stellen Sie den Wagen irgendwo ab, wo er in Sicherheit ist«, sagte ich, nahm den Parkschein entgegen und stieg aus. Mein Miet-Smoking war mir nie zuvor so peinlich gewesen.Mit Ausnahme des Türstehers, der mich desinteressiert ansah und eine winkende Handbewegung machte, schien er aber niemandem aufzufallen. Er wollte mir vermutlich verklickern, dass ein Minderjähriger in einem Miet-Smoking nichts vor seinem Nobeletablissement zu suchen hatte. Ich tat so, als würde ich ihn nicht sehen, und hielt Ausschau nach Gobi. Ich wollte einfach nur weg.
    »Hey!«, brüllte mir der Typ an der Tür jetzt zu und winkte schon wieder, sodass ich ihn nicht länger ignorieren konnte. Die Leute sahen mich interessiert an. Ich wurde rot, bereitete mich auf den Anschiss vor und ging zu ihm. Er öffnete das Absperrseil und

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