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Byrne & Balzano 3: Lunatic

Titel: Byrne & Balzano 3: Lunatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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wurden intensiv genutzt. Segeln und Powerboat-Rennen auf dem Delaware. Rudern auf dem Schuylkill. Auf beiden Flüssen fanden jedes Jahr zahlreiche Veranstaltungen statt. Es gab das Schuylkill Sojourn, eine siebentägige Floßfahrt über den gesamten Fluss. Dann gab es noch die Dad Vail Regatta, die größte Studentenregatta in den USA, an der mehr als tausend Sportler teilnahmen und die in der zweiten Maiwoche stattfand.
    »Die Fundorte am Schuylkill legen nahe, dass wir vermutlich jemanden suchen, der gute Kenntnisse über den Fluss besitzt«, sagte Jessica.
    Byrne dachte an Paulie McManus und sein Zitat von Leonardo da Vinci: Bei einem Fluss ist das Wasser, das man berührt, das letzte von dem, was vorübergeströmt ist, und das erste von dem, was kommt.
    Was, zum Teufel, kam noch auf sie zu, fragte Byrne sich.
    »Was ist mit den Tatorten selbst?«, fragte Buchanan. »Irgendetwas von Bedeutung?«
    »Ziemlich viel Geschichte in Manayunk. Dasselbe gilt für Shawmont. Bisher nichts, was uns auf eine Spur gebracht hätte.«
    Buchanan setzte sich und rieb sich die Augen. »Eine Sängerin, eine Tänzerin, beide weiß und in den Zwanzigern. Beide wurden in aller Öffentlichkeit entführt. Es muss zwischen diesen beiden Opfern eine Beziehung geben, Detectives. Finden Sie sie.«
    In diesem Augenblick klopfte es. Byrne öffnete die Tür. Es war Nicci Malone.
    »Haben Sie eine Minute, Chef?«, fragte sie.
    »Ja«, sagte Buchanan. Jessica hatte das Gefühl, noch nie eine so erschöpfte Stimme gehört zu haben. Ike Buchanan war das Verbindungsglied zwischen der Abteilung und den Bossen. Wenn ein Fall in seinen Zuständigkeitsbereich fiel, lief alles über seinen Tisch. Er nickte den vier Detectives zu. Es war Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen. Als sie das Büro verließen, steckte Nicci den Kopf noch einmal zur Tür herein und sagte:
    »Unten ist jemand für dich, Jess.«

46.
    » I ch bin Detective Balzano.«
    Der Mann, der in der Eingangshalle auf Jessica wartete, war Mitte fünfzig. Er trug ein rostfarbenes Flanellhemd, eine braune Levi’s und Stiefel aus Segeltuch. Er hatte dicke Finger, buschige Augenbrauen und einen Teint, der sich über die langen Wintermonate in Philadelphia beklagte.
    »Mein Name ist Frank Pustelnik«, sagte er und streckte seine schwielige Hand aus. »Mir gehört ein Restaurant-Zuliefererbetrieb in der Flat Rock Road.«
    Jessica schüttelte die dargebotene Hand. »Was kann ich für Sie tun, Mr. Pustelnik?«
    »Ich habe gelesen, was an dem alten Lagerhaus passiert ist. Natürlich habe ich auch die ganze Aufregung dort mitbekommen.« Er hielt eine Videokassette hoch. »Ich habe eine Überwachungskamera auf meinem Grundstück. Das Grundstück, das gegenüber von dem Gebäude liegt, wo ... Sie wissen schon.«
    »Das ist das Band aus der Überwachungskamera?«
    »Ja.«
    »Was ist darauf zu sehen?«, fragte Jessica.
    »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, es könnte Sie interessieren.«
    »Wann wurde das aufgezeichnet?«
    Frank Pustelnik reichte Jessica die Kassette. »An dem Tag, als die Leiche gefunden wurde.«
    Jessica, Byrne und Frank Pustelnik standen hinter Mateo Fuentes in jenem Bereich der Audio-Videoabteilung, in dem Videomaterial bearbeitet wurde.
    Mateo schob das Band in einen speziellen Rekorder und spulte es vor. Die Bilder jagten über den Monitor. Die meisten Überwachungssysteme zeichneten viel langsamer auf als ein normaler Videorekorder. Daher wurden die Bänder auf einem normalen Rekorder viel zu schnell wiedergegeben.
    Nur die statischen Bilder der Nacht waren zu sehen. Schließlich wurde das Bild ein wenig heller.
    »Genau hier«, sagte Pustelnik.
    Mateo stoppte das Band und drückte auf Play . Es war eine Aufnahme aus einem hohen Winkel. Die Zeitangabe zeigte 7.00 Uhr an.
    Im Hintergrund war der Parkplatz hinter dem Lagerhaus am Fundort der Leiche zu sehen. Das Bild war undeutlich und schlecht belichtet. Auf der linken Seite des Bildschirms war oben ein kleiner, farbiger Fleck unweit der Stelle, wo der Parkplatz endete und das Grundstück zum Fluss hin abfiel. Als Jessica auf das Bild schaute, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Der Fleck war Kristina Jakos.
    Als 7.07 Uhr angezeigt wurde, konnte man oben im Bild sehen, dass ein Auto auf den Parkplatz rollte. Es fuhr von rechts nach links. Die Farbe war nicht zu erkennen, geschweige denn die Marke oder das Modell. Der Wagen fuhr um das Gebäude herum, und sie verloren ihn aus den Augen. Einen Augenblick später lief

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