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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Sir. Das läuft nun alles computergesteuert. Er hat alles abgeriegelt, als er gemerkt hat, dass wir Sie nicht aufhalten können.«
    Alle Augen waren auf den Bug gerichtet. Links bot sich ihnen ein eigenartiger Anblick: Das von grellen Scheinwerfern beleuchtete Dornröschenschloss ragte aus Disneyland Hongkong hervor. Um das Schiff verstreut lag eine Reihe kleiner, grüner Inseln wie Brotteigklumpen, die darauf warteten, aufzugehen.
    Direkt vor ihnen erhoben sich Speicherhäuser und Hochhäuser mit Wohnungen. Etwas weiter rechts gab es Schwärme von Frachtern, Tankern, Kreuzfahrtschiffen und kleineren Booten, die schimmernde Wellen ins Wasser schnitten und von einer wahren Wand aus flimmernden, teils mit Neonschriftzügen prangenden Wolkenkratzern überragt wurden.
    Die kleineren Fahrzeuge verstreuten sich bereits, als das Puppenschiff mit unerbittlichen vierzehn Knoten heranstampfte.
    Zwei Polizeiboote rasten los, um es abzufangen, aber es waren nur relativ kleine Patrouillenschiffe. Ein größeres chinesisches Schiff blieb auf Abstand, doch Domville sah, dass die Mannschaft eine Kanone in Stellung brachte.
    »Voller Maschinenstopp!«
    »Sir, wie ich bereits sagte, wir haben keinen Zugriff!«
    »Dann stoppen wir die Maschinen von Hand. Sergeant, Sie bleiben hier bei Ms Valquist. Sie beide und Sie, Mister«, sagte er und zeigte auf den zunehmend beunruhigt wirkenden zweiten Maat, »Sie kommen mit mir, und wenn Sie auch nur ein bisschen zögern, lasse ich Sie erschießen.«
    Sie liefen hinaus.
    »Sieht so aus, als würden wir direkt in den Hafen hineinfahren«, sagte Benjamin. »Ich frage mich, was dann wohl mit den Gastanks passiert.«
    »Haben Sie eine Möglichkeit, das zu verhindern?«, fragte Pia.
    »Der Einzige, der eine Möglichkeit hatte, ist tot.« Charles deutete auf Kapitän Gepfners Leiche.
    »Der Admiral wird schon einen Weg finden«, sagte Valquist und täuschte eine Zuversicht vor, die sie nicht hatte.
    »Ich hoffe es inständig«, sagte Charles.
    »Die Staaten werden sich darum streiten, welcher Sie als Erstes vor Gericht zerren darf. Ich hoffe, dass die Chinesen das Rennen machen. Denn anders als in meiner Heimat oder in England haben sie hier noch die Todesstrafe.«
    Zu ihrem Erstaunen lachte Charles. »Seien Sie nicht albern. Wir sind bloß Passagiere auf diesem Schiff. Sie werden keinen Beweis finden, dass uns dieses Schiff gehört oder dass wir seine Crew angeheuert haben.«
    »Sie glauben, Ihre Anwälte und Ihre Kohle würden Sie beschützen? Sie werden für tausend verschiedene Vergehen vor Gericht gestellt werden. Entführung, Folter, Mord. Sie sind Ungeheuer.«
    »Nennen Sie uns nicht so«, knurrte Benjamin gefährlich mit verzerrtem Mund.
    »Niemand auf diesem Schiff wird vor Gericht gegen uns aussagen«, sagte Charles selbstzufrieden. »Sie werden merken, dass diese Leute uns absolut ergeben sind. Sie sind glücklich, und wir sind die Quelle ihres Glücks. Für jeden Ihrer Zeugen werden wir hundert Gegenzeugen anbringen.«
    Pia spürte die Explosion tief im Schiffsrumpf mehr, als dass sie sie hörte. Plötzlich schwankte das Schiff bedenklich und vollführte eine abrupte Wende nach Steuerbord.
    Pia taumelte, knallte gegen den Kapitänssessel und sah, dass die Zwillinge rücklings hinfielen.
    Die kleine Asiatin, Ling, torkelte in den zurückgebliebenen Marinesoldaten hinein.
    Dann hörte Pia ein leises würgendes Geräusch, achtete aber nicht darauf, bis sie zu spät merkte, was es war. Dem Soldaten drang ein Messer bis zum Heft in die Kehle.
    Die verbleibende Mannschaft zuckte zusammen.
    Pia richtete die Pistole auf Ling, schoss, traf nicht, und plötzlich hatte die kleinere Frau sich auf sie gestürzt und versetzte ihr kräftige Hiebe in den Bauch, gegen den Kopf und in die Kehle.
    Der Schlag gegen ihre Kehle raubte ihr den Atem. Es war, als würde man Luft durch einen abgeknickten Strohhalm saugen. Erneut schoss sie, und Ling wirbelte herum und fiel hin.
    Pia sackte auf den Knien zusammen, ließ die Waffe fallen und versuchte, ihre Kehle aufzupressen, verzweifelt grub sie die Finger in die Luftröhre, doch jetzt füllte sich ihr Mund mit Blut.
    Min, angeschossen, aber noch am Leben, stand auf, löste ihren Gürtel, trat hinter Pia, schlang das Leder um ihren Hals und strangulierte sie.
    Pia dachte, wie unnötig es sei, dass man sie erdrosselte, wo sie doch sowieso schon keine Luft mehr bekam.
    Doch das war nicht ihr letzter Gedanke.
    Ihr letzter Gedanke, ihr allerletzter Gedanke war die

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