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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Hoffnung, dass sich jemand um ihre Katze zu Hause in Stockholm kümmern würde.

ARTEFAKT
    Rat für auswärtige Beziehungen
    Flüssiges Erdgas: ein potenzielles Ziel für Terroristen
    Erdgas besteht aus mindestens neunzig Prozent Methan, das leicht entzündlich ist. In seiner flüssigen Form ist es zwar nicht explosiv, aber entweichendes Flüssigerdgas verdampft schnell und bildet eine Gaswolke, die bei Entzündung sehr gefährlich werden kann. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch einigermaßen gering: Damit die Gaswolke sich entflammt, muss das Gasluftgemisch in einem schmalen Bereich von fünf bis fünfzehn Prozent liegen. Zudem ist der Methandampf leichter als Luft, und solange er mit keiner Flamme in Berührung kommt, steigt er lediglich auf und verteilt sich. Wenn Wind herrscht – was dort, wo Flüssigerdgastanker fahren, meistens der Fall ist – ist die Gefahr, dass sich eine solche Wolke bildet, noch geringer.
    Dennoch könnten die Folgen katastrophal sein, sollte die Erdgaswolke Feuer fangen, sagt James Fray, emeritierter Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Er beschreibt ein Szenario, bei dem durch ein Loch in einem Transporttank das Flüssiggas schneller austreten könnte, als es verbrennt, was zu einem sich ausbreitenden »Beckenbrand« führen kann. Eine Studie der Sandia National Laboratories, einer Abteilung des Energieministeriums, aus 2004 kommt zu dem Schluss, dass ein solcher Brand so viel Hitze entwickeln würde, dass Stahl auch noch in einer Entfernung von vierhundert Metern schmelzen würde und Menschen noch in einer Meile Entfernung Verbrennungen zweiten Grades erleiden würden.
    Das lohnendste Ziel für Terroristen sind Schiffe: Dreihundert-Meter-Tanker mit doppelten Hüllen und speziellen Behältern, die das Flüssigerdgas kühlen. Ein Bericht von Good Harbor Consulting, der die Risiken eines Flüssigerdgashafens in Providence, Rhode Island, ermitteln sollte, ging bei einem erfolgreichen Terroranschlag von 8000 Todesopfern und weiteren 20000 Verletzten aus.
    Es gilt dabei zu beachten, dass dies das Szenario des schlimmsten anzunehmenden Falls ist.

SECHSUNDZWANZIG
    Admiral Edward Domville entdeckte die tote schwedische Spionin Pia Valquist, doch er hatte keine Zeit, um um sie zu trauern.
    Über die Schiffslautsprecher sagte er: »Achtung. Hier spricht Admiral der Royal Navy Domville. Das Schiff sinkt, verlassen Sie das Schiff. Verlassen Sie das Schiff. Es bleibt keine Zeit, Rettungsboote ins Wasser zu lassen, verlassen Sie das Schiff umgehend.«
    Schließlich ging er auf Funk und rief die Polizei von Hongkong, die das Schiff in heller Panik aufforderte, die Maschinen zu stoppen. »Hier spricht die Gemini. Unser Steuerruder wurde gesprengt. Ich habe befohlen, die Schotten zu öffnen, doch fürchte ich, dass das Schiff nicht schnell genug sinken wird. Ich werde alle Passagiere auf der Hafenseite von Bord gehen lassen. Sie müssen dieses Schiff versenken. Ich wiederhole, hier spricht Admiral der Royal Navy Edward Domville, vorübergehender Kommandant dieses Schiffs. Sie müssen diesen Frachter versenken, wenn Sie können.«
    In einem langen Bogen hielt das Puppenschiff auf Victoria Harbour, das Herz von Hongkong, zu.
    Domville hatte das Wissen eines interessierten Laien über die möglichen Folgen eines Flüssigerdgaslecks. So nah an der Küste war der Wind schwächer, was ungünstig war.
    Wind wäre gut gewesen.
    Die schlichte Tatsache war, dass das Schiff, falls die Chinesen es nicht versenken konnten, auf das Festland prallen würde. Und zwar auf sehr dicht bevölkertes Festland. Vielleicht würde das Flüssigerdgas nicht entweichen. Aber möglicherweise tat es das doch, und dann würde es sich in den Straßen und Gassen Hongkongs ausbreiten, bis es sich entzünden würde.
    Die bessere Alternative wäre, das Gas am Austrittspunkt zu entzünden. Dann hätte man zwar einen Flammenwerfer, aber das war besser als eine Explosion.
    Domville seufzte. Durch die Öffnung seines Jacketts griff er in die zugeknöpfte Innentasche. Er zog eine fünfzehn Zentimeter lange blassgelbe Röhre heraus, auf der das rote Logo von Montecristo Zigarren prangte. Er schraubte den roten Plastikdeckel ab und ließ die Zigarre in seine Hand gleiten.
    »Pia«, sagte er und sah auf seine Freundin hinab. »Falls du im Himmel bist, dann sage ich Lebewohl. Bist du in der Hölle, dann sehen wir uns bald wieder.«
    Er schnitt die Zigarre an und zündete sie an. Dann schlenderte er auf das Deck

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